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Der Kapuzenmörder

Der Kapuzenmörder

Titel: Der Kapuzenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul C. Doherty
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lächelte bescheiden. »Doch ich tue, was ich kann.«
    »Da bin ich ganz sicher«, antwortete Corbett.
    Er konnte das scheinheilige Lächeln auf dem Gesicht des Mannes kaum ertragen, und so schaute er sich in dem strengen Zimmer mit den wenigen, kargen Möbelstücken um. Er spürte, daß Warfield ein Heuchler war; er sah nämlich die feinen Zuckerkrümel auf der dunklen Kutte des Mönchs, und auch der Kringel, den ein Weinbecher auf dem Tisch hinterlassen hatte, entging ihm nicht. Der Sekretär war sicher, daß dieser Mönch seinen Magen ebenso liebte wie der Priester von St. Lawrence Jewry den seinen.
    »Und Pater Benedicts Tod?« fragte er unvermittelt.
    Adam von Warfields Haltung versteifte sich. »Ich habe Master Cade schon alles erzählt«, sagte er weinerlich. »Wir wurden von Master William, dem Palastverwalter, aus dem Dormitorium gerufen. Wir taten, was wir konnten, aber das Haus brannte völlig aus.«
    »Findet Ihr es nicht merkwürdig«, fragte Corbett, »daß Pater Benedict am Tag seines Todes eine Nachricht an Cade schickte, in der es heißt, etwas Schreckliches und durchaus Blasphemisches sei im Gange? Ich frage Euch jetzt, Adam von Warfield, was geht in der Abtei des Königs vor, das diesen alten und frommen Priester so sehr verstören konnte?«
    Der Sakristan atmete tief aus; Corbett witterte Weindunst. »Unser Herr, der König«, fuhr Corbett fort, »hegte eine tiefe Liebe zu Pater Benedict, und jetzt ist es an mir, herauszufinden, was ihm solche Sorgen machte. Und glaubt mir, ich werde meine Neugier befriedigen.«
    Der Sakristan geriet in Erregung, und seine Finger flatterten über die braune Kutte. »Pater Benedict war alt«, stammelte er. »Er hat phantasiert.«
    Er reckte den dürren Hals, und plötzlich sah Corbett das blaßpurpurne Mal an der rechten Seite seiner Kehle. Wie, so fragte Corbett sich, kam ein ordinierter Priester und Mönch zu einem Liebesbiß am Hals? Er schaute genauer hin und war sicher, daß es sich bei diesem Mal um keinen Schnitt und keine Schramme vom Rasieren handelte. Corbett stand auf und schaute durch das kleine rautenförmige Fenster.
    »Die Schwestern von St. Martha, Bruder Adam — was wißt Ihr von denen?«
    »Sie sind hingebungsvolle und fromme Damen, die sich jeden Nachmittag in unserem Kapitelhaus treffen. Sie beten, und sie tun gute Werke, vor allem bei den Huren und Prostituierten der Stadt.«
    »Ihr unterstützt ihre Arbeit?«
    »Selbstverständlich!«
    Corbett wandte sich halb um. »War Lady Somervilles Tod ein Schock für Euch?«
    »Natürlich!«
    »Wenn ich recht verstanden habe, hat sie in der Wäscherei gearbeitet. Was hat sie genau getan?« Corbett schaute den Sakristan über die Schulter hinweg an und sah, wie bleich der Mann geworden war. Waren das Schweißperlen auf seiner Stirn?
    »Lady Somerville hat gewaschen, und hat sich besonders um Altartücher, Mundtücher, Meßgewänder und andere liturgische Kleidung sowie um die Kutten der Brüder gekümmert.«
    »Wißt Ihr, was Lady Somerville mit ihrem Ausspruch meinte:
    >Cucullus non facit monachum    »Die Kutte macht noch keinen Mönch.« Der Sakristan lächelte dünn. »Das ist ein Satz, den unsere Feinde oft verwenden; sie wollen damit sagen, um Mönch zu sein, braucht es mehr als nur ein bestimmtes Habit.«
    »Ist das wahr?« fragte Ranulf. »Und würdet Ihr zustimmen, Bruder?«
    Warfield warf ihm einen verachtungsvollen Blick zu. Corbett trommelte mit den Fingern auf dem Fenstersims.
    »Ihr wißt also nicht, was sie damit gemeint haben könnte?«
    »Nein. Ich habe praktisch keine Beziehungen zu den Schwestern der Hl. Martha. Ich habe genug anderes zu tun. Manchmal treffe ich sie im Kapitelhaus, aber das ist auch alles.«
    »Hm, hm, hm.« Corbett kehrte zur Bank zurück. »Niemand 1,1 Westminster scheint irgend etwas zu wissen. Habe ich recht, lieber Bruder? Nun, ich möchte drei Dinge sehen. Erstens Pater Benedicts Haus, zweitens die Tür zur Krypta, Und drittens die Schwestern der Hl. Martha. Ihr sagt, sie Versammeln sich jeden Nachmittag?«
    Der Sakristan nickte.
    »Dann, guter Bruder, laßt uns gehen.«
    Sie verließen die Abteigebäude, und Warfield führte sie durch überwucherte Gärten in einen kleinen Obstgarten.
    »Was ist denn hier los?« fragte Ranulf in vernehmlichem Flüsterton. »Das ist die Abtei des Königs und das Haus des Königs, und kein Mensch kümmert sich um irgendwas.«
    »Die Schuld liegt eigentlich beim König«, sagte Corbett leise. »Er ist in Schottland zu

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