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Der Kapuzenmörder

Der Kapuzenmörder

Titel: Der Kapuzenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul C. Doherty
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schrecklichen Flüche, die der Priester ausstieß. Corbett trat auf ihn zu, holte aus und versetzte Adam eine schallende Ohrfeige. Der Mönch schrie auf, fuhr zurück und hielt sich die Wange.
    »Lästerer!« zischte er.
    »Es gibt Gerichte, vor denen ich mich für alles, was ich tue, verantworten werde«, erklärte Corbett. »Genauso wie es Gerichte gibt, vor denen Ihr, Adam von Warfield, Euch für die schrecklichen Dinge werdet verantworten müssen, die hier geschehen sind. Ich, Sir Hugh Corbett, Bewahrer des königlichen Geheimsiegels, verhafte Euch, Adam von Warfield, Bruder Richard von Westminster und William von Senche, Verwalter des Palastes, wegen der schrecklichen Verbrechen der Blasphemie, des Sakrilegs, der verräterischen Pflichtverletzung und der Zusammenarbeit mit den Feinden des Königs.«
    Adam von Warfield verlor ein wenig von seiner aufgeblasenen Arroganz. Sein Kinn klappte herunter, und sein Blick wurde wachsam.
    »Was meint Ihr damit?« knurrte er und funkelte leise stöhnend Bruder Richard an. Angewidert sah Corbett die kleine Urinpfütze zwischen William von Senches Füßen.
    »Die Vorwürfe, die ich aufgezählt habe, sind nur der Anfang«, sagte Corbett. »Ihr drei werdet Euch jetzt dort auf die Bank setzen. Ihr werdet mir bei Eurer Treue zum König alle Fragen beantworten, die ich Euch stelle. Und wenn ich damit fertig bin, werde ich meine Vorwürfe gegen Euch beweisen.«
    »Gar nichts werde ich beantworten!« kreischte von Warfield. Corbett schlug ihn noch einmal. »Alle drei werdet Ihr antworten. Oder Ihr wandert in den Tower. Und zeigt Ihr Euch weiter gewalttätig, sei es durch Worte oder durch Taten, sei es auch durch einen Fluchtversuch, so hat Master Limmer die Anweisung, Euch zu töten. Und jetzt hinsetzen!«
    Die drei Gefangenen wurden zu der Bank gescheucht.
    »Sir Hugh«, fragte der Feldwebel, »wird Euch auch nichts geschehen?«
    »Nein, nein.« Corbett nahm den drei Männern gegenüber Platz. »Bestimmt nicht, Master Limmer. Bitte haltet Euch im Hintergrund. Ich rufe Euch, wenn ich Euch brauche. Eure Leute haben die Armbrüste geladen?«
    Limmer nickte.
    »Gut!« Corbett wandte sich seinen drei Gefangenen zu-»Dann wollen wir anfangen.«
    Er wartete, bis die Bogenschützen außer Hörweite waren; dann beugte er sich vor und hob die Hand.
    »Ich schwöre bei allem, was heilig ist, daß ich weiß, was hier vorgegangen ist. Ich weiß von den mitternächtlichen Orgien - dem Essen und Trinken, den Ausschweifungen und dem Verkehr mit den Dirnen aus der Stadt.« Er sah William von Senche an, der jetzt vor Angst zitterte. »Ihr, Sir, werdet Euch vor dem König verantworten, und am besten werft Ihr Euch ihm zu Füßen und bittet um Gnade.«
    Adam von Warfield sah aus, als wolle er die Sache mit Frechheit durchstehen, aber da stand Bruder Richard plötzlich auf.
    »Es stimmt alles«, gestand er und funkelte den Sakristan wütend an. »Um Himmels willen, Adam, siehst du denn nicht, daß er es weiß? Master William, der Sekretär sagt die Wahrheit. Ich werde nicht mehr lügen. Ich bekenne, daß ich mein Mönchsgelübde gebrochen habe. Ich bekenne, daß ich königliches Eigentum mißbraucht habe.« Er drehte sich um und lächelte Corbett betrübt an. »Na und, Sekretär? Ich nehme meine Strafe an: Brot und Wasser für drei Jahre, und die Verrichtung der niedrigsten Arbeiten in der Abtei. Vielleicht ein Aufenthalt am öffentlichen Pranger. Aber was ist so schrecklich daran?«
    Corbett starrte den kleinen dicken Mönch an und wandte sich dann Adam zu, der jetzt mit gesenktem Haupt dasaß. »Oh, Ihr seid raffiniert, Bruder Richard«, sagte Corbett. »Ihr denkt, hier geht es um Eure Gelübde. Ich nehme Euer Geständnis entgegen, aber ich vermute, Eure Komplizen wissen, daß es in meiner Geschichte um etwas mehr geht als nur um ein paar Mönche, die Unzucht treiben, sich betrinken und mitternächtlichen Ausschweifungen frönen.«
    Bruder Richard schaute seine Kumpane an. »Was redet er da?« stammelte der Mönch. Er packte den Sakristan bei den Schultern und schüttelte ihn. »Im Namen des Herrn, Adam, was gibt es denn noch?«
    Der Sakristan wollte nicht aufblicken.
    »Hinsetzen, Bruder Richard!« befahl Corbett. »Und jetzt, Warfield: den Namen des Zeremonienmeisters. Wer war der >Seigneur<, der das Treiben veranstaltete? Wie lautete sein Name?«
    »Ich weiß es nicht«, murmelte der Mönch, ohne aufzublicken.
    »Er hieß Richard«, blökte William, und vor lauter Angst quollen ihm fast die Augen

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