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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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ich Ihrer Gruppe Informationen geliefert. Hat Ihnen Ihr Anführer das nicht gesagt?«
    Â»Nein. Ich wußte zwar, daß wir Material zugespielt bekamen, aber –«
    Â»Tja, er war ein guter Mann, der wußte, daß er mich schützen mußte. Wissen Sie, wie oft ich meine Truppen auf sinnlose Streifengänge schickte, damit sie euch nicht sahen, wie oft ich mich von meinen eigenen Landsleuten beschießen lassen mußte, die meinen Namen verfluchten?« Von dem jähen Gefühlsausbruch waren beide Männer verblüfft. Jeder Mann hat seine eigene Geschichte, dachte der Bogenschütze und antwortete schlicht: »Das Leben ist hart.«
    Â»Für die da oben auf dem Berg wird es noch härter.« Der Major schaute in die Runde. »Das Wetter schlägt um. Der Wind weht jetzt von Süden und wird Wolken bringen. Vielleicht hat Allah uns doch nicht im Stich gelassen. Führen wir das Unternehmen weiter. Mag sein, daß wir sein Werkzeug sind und daß er die Ungläubigen durch uns zum Abzug bewegen will.«
    Der Bogenschütze schaute auf zum Berg. Das Ziel konnte er nicht mehr erkennen, aber das machte nichts. »Wir schaffen den Rest unserer Männer in dieser Nacht auf die andere Seite.«
    Â»Gut. Dann sind sie ausgeruht, mein Freund.«
    Â 
    Â»Mr. Clark?« Der Mann war schweißüberströmt und hatte nach Mancusos Schätzung fast eine Stunde auf der Tretmühle verbracht.

    Â»Ja, Captain?« Clark schaltete den Walkman aus und setzte den Kopfhörer ab.
    Â»Was hören Sie da?«
    Â»Jones aus dem Sonarraum hat mir sein Gerät und Kassetten geliehen. Alles Bach, aber es beschäftigt den Geist.«
    Â»Eine Nachricht für Sie.« Mancuso reichte ihm ein Stück Papier, auf dem nur sechs Worte standen – in Code.
    Â»Es geht los.«
    Â»Wann?«
    Â»Das wird in der nächsten Nachricht stehen.«
    Â»Es wird langsam Zeit, daß Sie mir sagen, wie diese Sache ablaufen soll«, meinte der Captain.
    Â»Aber nicht hier«, erwiderte Clark leise.
    Â»Hier entlang zu meiner Kajüte.« Mancuso machte eine Geste. Sie gingen an den Turbinen vorbei, durch den Reaktorraum, durchquerten die Angriffszentrale und erreichten schließlich Mancusos Kajüte. Der Captain warf Clark ein Handtuch zu, damit er sich den Schweiß vom Gesicht wischen konnte.
    Â»Hoffentlich haben Sie sich nicht total erschöpft.«
    Â»Ich mußte etwas gegen die Langeweile tun. Ihre Leute haben alle Beschäftigung, aber ich sitze nur herum und warte. Warten geht mir auf die Nerven. Wo ist Kapitän Ramius?«
    Â»Der schläft. Außerdem braucht er so früh noch nicht eingeweiht zu werden, oder?«
    Â»Nein.«
    Â»Können Sie mir nun sagen, worum es genau geht?«
    Â»Ich soll zwei Leute herausholen«, antwortete Clark schlicht.
    Â»Zwei Russen? Es geht also um Menschen, nicht um einen Gegenstand? «
    Â»Stimmt.«
    Â»Und so etwas machen Sie dauernd?«
    Â»So häufig auch wieder nicht«, räumte Clark ein. »Zuletzt vor drei Jahren und im Jahr davor. Zwei andere Operationen wurden abgesagt. Den Grund erfuhr ich nie. Sie
wissen ja, man bekommt immer nur gesagt, was man unbedingt wissen muß.«
    Â»Wissen die Leute, die Sie abholen sollen, schon Bescheid?«
    Â»Nein. Sie haben nur Anweisung, zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort zu sein. Meine Sorge ist nur, daß sie dann von Kommandotruppen des KGB umgeben sind.« Clark nahm ein Funkgerät. »Ihr Part ist ganz einfach. Wenn ich nicht zur abgemachten Zeit etwas Bestimmtes auf eine bestimmte Art funke, sehen Sie zu, daß Sie mit Ihrem Boot verschwinden.«
    Â»Und Sie zurücklasse.« Das war keine Frage.
    Â»Genau. Es sei denn, Sie wollten mir im Lefortowo-Gefängnis Gesellschaft leisten – mit Ihrer Mannschaft. In den Zeitungen würde sich das nicht so gut machen, Captain.«
    Â»Ich hatte doch gleich den Eindruck, daß Sie ein vernünftiger Mann sind.«
    Clark lachte. »Ach, das ist eine lange Geschichte.«
    Â 
    Â»Colonel Eich?«
    Â»Von Eich«, korrigierte der Pilot. »Meine Vorfahren kamen aus Preußen. Und Sie sind Dr. Ryan, nicht wahr? Was kann ich für Sie tun?« Sie saßen im Büro des Militärattachés.
    Â»Wissen Sie, für wen ich arbeite?«
    Â»Soviel ich weiß für einen Nachrichtendienst. Ich bin nur ein Flieger und überlasse den wichtigen Kram den

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