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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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Freund«, sagte der Bogenschütze in Paschtu, »wir gehen einen Bekannten von mir besuchen. Vorausgesetzt, du lebst lange genug«, fügte er hinzu.
    Â 
    Â»Wie ernst ist die Sache?« fragte der Präsident.
    Â»Potentiell sehr ernst«, erwiderte Judge Moore. »Ich möchte Ihnen von ein paar Leuten Vortrag halten lassen.«
    Â»Hat Ryan die Evaluierung angefertigt?«
    Â»Er wird auch kommen. Und dieser Major Gregory, von dem Sie bereits gehört haben.«
    Der Präsident schlug seinen Terminkalender auf. »Ich kann Ihnen fünfundvierzig Minuten geben. Seien Sie um elf hier.«
    Â»Wird gemacht, Sir.« Moore legte auf und rief mit dem Summer seine Sekretärin. »Schicken Sie Dr. Ryan rein.«
    Eine Minute später trat Jack durch die Tür. Er bekam noch nicht einmal einen Stuhl angeboten.
    Â»Um elf haben wir einen Termin beim Chef. Haben Sie Ihr Material bereit?«
    Â»Wie es mit der Physik steht, weiß ich nicht, aber das wird Major Gregory wohl im Griff haben. Im Augenblick spricht er gerade mit dem Admiral und Mr. Ritter. Kommt General Parks auch?«
    Â»Ja.«
    Â»Gut. Was soll ich an Bildmaterial mitbringen?«
    Darüber dachte Richter Moore einen Augenblick lang nach. »Wir wollen ihn nicht überfordern. Zwei Hintergrundaufnahmen und ein gutes Diagramm. Halten Sie die Sache auch für wichtig?«

    Â»Sie stellt zwar keine unmittelbare Bedrohung für uns dar, ist aber eine Entwicklung, auf die wir hätten verzichten können. Ihre Auswirkungen auf die Abrüstungsverhandlungen sind schwer abzuschätzen. Eine direkte Verbindung besteht wohl nicht zwischen –«
    Â»Nein, dessen sind wir sicher.« Moore zog eine Grimasse. »Nun ja, einigermaßen sicher.«
    Â»Judge Moore, zu diesem Fall sind Daten im Umlauf, die ich noch nicht gesehen habe.«
    Moore lächelte gütig. »Und woher wissen Sie das?«
    Â»Letzten Freitag ging ich die alten Akten über das sowjetische Raketenabwehrprogramm durch. 1981 wurde in Sari Schagan ein großangelegter Test durchgeführt. Darüber wußten wir eine ganze Menge – zum Beispiel, daß die Testbedingungen vom Verteidigungsministerium geändert wurden. Dieser Befehl wurde in Moskau versiegelt und dem Skipper des Bootes, das die Raketen abfeuerte – Marko Ramius –, persönlich überreicht. Von ihm erfuhr ich die andere Seite der Geschichte. Angesichts dessen und anderer Hinweise, auf die ich gestoßen bin, muß ich vermuten, daß wir einen Mann im sowjetischen Verteidigungsministerium haben, und zwar ganz oben.«
    Â»Was für andere Hinweise?« wollte der Richter wissen.
    Jack zögerte kurz, beschloß aber dann, seine Vermutungen auszusprechen. »Als Roter Oktober überlief, zeigten Sie mir einen Bericht, der tief von ›innen‹ kommen mußte, ebenfalls aus dem Verteidigungsministerium; der Codename der Akte war WILLOW, wenn ich mich recht entsinne. Seitdem ist mir nur eine Akte mit diesem Namen untergekommen, was mich vermuten läßt, daß der Code in rascher Folge geändert wird. Das tut man nur, wenn die Quelle sehr sensitiv ist, und wenn ich zu diesem Material keinen Zugang habe, kann ich daraus nur schließen, daß es hochgeheim ist. Vor zwei Wochen sagten Sie mir, Gregorys Einschätzung der Anlage Duschanbe sei aus ›anderen Quellen‹ bestätigt worden.« Jack lächelte. »Ich werde dafür bezahlt, daß ich Zusammenhänge sehe, Sir. Es stört mich nicht, wenn man mir Dinge vorenthält, die ich nicht zu wissen
brauche, aber ich gewinne langsam den Eindruck, daß sich hier etwas tut, das mit meinem Projekt in einem Zusammenhang steht. Wenn ich dem Präsidenten Vortrag halten soll, Sir, dann möchte ich das aufgrund der richtigen Informationen tun.«
    Â»Nehmen Sie Platz, Dr. Ryan.« War es nun Zeit, ein neues Mitglied in die Delta-Fraternität aufzunehmen? Nach einer kleinen Weile lächelte Moore verschmitzt.
    Â»Sie sind ihm begegnet«, sagte Moore und sprach zwei Minuten lang weiter.
    Jack lehnte sich in seinem Sessel zurück und schloß die Augen. Nach kurzem Nachdenken sah er das Gesicht wieder vor sich. »Mein Gott, und dieser Mann besorgt uns die Informationen ... Werden wir sie denn verwenden können?«
    Â»Er verschafft uns nicht zum erstenmal technische Daten. Die meisten haben wir benutzt.«
    Â»Sagen wir das dem

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