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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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Michail Semjonowitsch Filitow.«
    Â»Mischa Filitow, Jasows Referent?«
    Â»Jawohl, Genosse Vorsitzender. Ich habe heute vormittag seine Akte geprüft.«
    Â»Und?« Diese Frage kam von Watutins Vorgesetztem.
    Â»Keine eindeutigen Hinweise. Seine Verwicklung in den Fall Penkowski war mir unbekannt –« Watutin hielt inne.
    Â»Etwas beunruhigt Sie, Oberst«, bemerkte Gerasimow. »Was?«
    Â»Filitow wurde kurz nach dem Tod seines zweiten Sohnes und seiner Frau in die Penkowski-Affäre verwickelt.« Watutin zuckte die Achseln. »Ein seltsamer Zufall.«
    Â»War nicht Filitow der erste Belastungszeuge?« fragte der Chef des Zweiten Direktorats, der am Rande mit dem Fall befaßt gewesen war.
    Watutin nickte. »Jawohl, aber zu diesem Zeitpunkt wurde der Spion bereits überwacht.« Er machte eine kurze Pause. »Wie ich bereits sagte, ein seltsamer Zufall. Nun sind wir hinter einem möglichen Kurier her, der Informationen über die Landesverteidigung weitergab. Diesen Mann sah ich neben einem hohen Beamten aus dem Verteidigungsministerium stehen, der vor fast dreißig Jahren in einen ähnlichen Fall verwickelt war. Andererseits ist Filitow der Mann, der als erster Penkowski beschuldigte, ein verdienter Frontkämpfer, der seine Familie unter unglücklichen Umständen verlor –«
    Â»Bestand jemals auch nur der geringste Verdacht gegen Filitow?« fragte der Vorsitzende.
    Â»Nein. Seine Karriere könnte kaum beeindruckender sein. Er fungiert als persönlicher Generalinspekteur des Ministers.«
    Â»Das weiß ich«, sagte Gerasimow. »Uns fehlt noch Jasows
Unterschrift für unsere Akte über das amerikanische SDI-Programm. Als ich mich bei dem Minister erkundigte, sagte er mir, Filitow und Bondarenko stellten die kompletten Daten für einen Bericht ans Politbüro zusammen. Das Codewort auf dem Foto, das Sie sichern konnten, lautete Heller Stern, nicht wahr?«
    Â»Jawohl, Genosse Vorsitzender.«
    Â»Watutin, wir haben es nun mit drei Zufällen zu tun«, meinte Gerasimow. »Ihre Empfehlung?«
    Â»Wir sollten Filitow und Bondarenko überwachen.«
    Â»Sehr vorsichtig, aber mit höchster Gründlichkeit.« Gerasimow klappte die Akte zu. »Ein vorzüglicher Bericht; anscheinend sind Ihre Ermittlungsinstinkte so scharf wie eh und je, Oberst. Halten Sie mich über diesen Fall informiert. Bis zu seinem Abschluß wünsche ich Sie dreimal in der Woche zu sehen. General«, sagte er zum Chef des Zweiten Direktorats, »dieser Mann muß alle Unterstützung bekommen, die er braucht. Wenn Sie auf Widerstände stoßen, wenden Sie sich an mich. Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, daß an der Spitze des Verteidigungsministeriums eine undichte Stelle existiert. Außerdem: Von diesem Fall erfährt außer Ihnen und mir niemand. Wer weiß, wo die Amerikaner ihre Agenten sitzen haben? Watutin, wenn Sie diesen Fall lösen, sind Sie bis zum Sommer General. Aber« – er hob einen Finger – »Sie sollten mit dem Trinken aufhören. Sie brauchen einen klaren Kopf.«
    Â»Jawohl, Genosse Vorsitzender.«
    Â 
    Gregory nahm wie üblich einen Linienflug nach Hause. Bei der Ankunft wurde er von seiner Verlobten erwartet.
    Â»Wie war Washington?« fragte sie nach dem Begrüßungskuß.
    Â»Wie üblich – eine einzige Rennerei. Die glauben, Wissenschaftler brauchen keinen Schlaf.« Er ergriff ihre Hand und ging mit ihr hinaus zum Wagen.
    Â»Und was war los?« fragte sie draußen.
    Â»Die Russen haben einen großen Test durchgeführt.« Er blieb stehen, um sich umzuschauen. Darüber zu sprechen,
war eine Verletzung der Sicherheitsvorschriften, aber Candi gehörte ja zum Team. »Sie haben mit dem Bodenlaser in Duschanbe einen Satelliten verkokelt. Was von ihm übrig ist, sieht aus wie ein Plastikmodell, das im Backofen war.«
    Â»Ãœbel«, bemerkte Dr. Long.
    Â»Allerdings«, stimmte Dr. Gregory zu. »Aber sie haben noch Probleme mit der Optik, dem Ausblühen und den Vibrationen. Offenbar fehlt ihnen jemand wie du, der ihnen die Spiegel baut. Ihre Laserleute müssen aber Spitze sein, denn sie haben etwas geschafft, das uns noch nicht gelungen ist«, murrte Al, als sie den Chevy erreicht hatten. »Fahr du, ich bin zu müde.«
    Â»Kriegen wir das auch hin?« fragte Candi beim Aufschließen der

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