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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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bei die­ser An­hö­rung ist er nicht zu­läs­sig. Zu­dem woll­te ich als An­walts­kol­le­ge Mr. Bland­ford nicht in Ver­le­gen­heit brin­gen.“
    „Na­tür­lich nicht.“ Shei­la sah Paul an. In ih­ren Au­gen­win­keln zuck­te die win­zigs­te An­deu­tung ei­nes Zwin­kerns. „Möch­ten Sie et­was ent­geg­nen, Mr. Bland­ford?“
    „Ja­wohl, gnä­di­ge Frau.“ Paul stand auf. Er hat­te zehn Mi­nu­ten für sei­ne Ent­geg­nun­gen üb­rig­be­hal­ten und war ent­schlos­sen, sie so ge­winn­brin­gend wie mög­lich zu nut­zen. Er be­gann lang­sam zu spre­chen. „Die Be­weis­vor­schrif­ten in ei­nem Über­schnei­dungs­ver­fah­ren sind stren­ger als die in ei­nem Mord­fall. Ein des Mor­des Ver­däch­ti­ger kann auf sei­ne ei­ge­ne Aus­sa­ge hin frei­ge­spro­chen wer­den, wenn die Ge­schwo­re­nen ihm glau­ben. Bei ei­ner Pa­tent­über­schnei­dung ist dies nicht so. Die Aus­sa­ge des Er­fin­ders al­lein reicht nicht aus, um ihm zum Sieg zu ver­hel­fen. Sie muß be­stä­tigt wer­den. Aber hier en­den die ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten. Der­je­ni­ge, der die Be­stä­ti­gung ab­gibt, muß sei­ner­seits nicht noch ein­mal be­stä­tigt wer­den. Wenn dies er­for­der­lich wä­re, wür­de die Rei­he der be­stä­ti­gen­den Aus­sa­gen kein En­de neh­men, und je­de wür­de die vor­her­ge­gan­ge­ne be­stä­ti­gen. Denn wes­halb soll­ten wir aus­ge­rech­net der letz­ten Glau­ben schen­ken? Wenn das Ge­setz et­was der­ar­ti­ges vor­schrie­be, wür­den die Be­stä­ti­gun­gen nie­mals en­den. Je­mand wür­de mei­ne Aus­sa­ge be­stä­ti­gen müs­sen, und es wür­de un­auf­hör­lich so wei­ter­ge­hen. Wenn mit Hil­fe von Zeu­gen­aus­sa­gen über die Prio­ri­tät ent­schie­den wer­den soll, müs­sen wir ei­ne Gren­ze zie­hen, und nach dem Ge­setz zie­hen wir die­se Gren­ze bei der­je­ni­gen Aus­sa­ge, die der des Er­fin­ders folgt. Ich ge­be zu, daß wir dem Er­fin­der nicht un­be­dingt Glau­ben schen­ken wer­den. Das Ge­setz geht da­von aus, daß der Er­fin­der selbst sich un­ter ei­nem star­ken, un­ter­be­wuß­ten Druck be­fin­den kann, sich an Din­ge zu er­in­nern, die tat­säch­lich nie­mals statt­ge­fun­den ha­ben, be­vor sie in Wahr­heit statt­fan­den. Aber dem nächs­ten, der für ihn aus­sagt, wer­den wir glau­ben. Ich per­sön­lich bin Se­ra­nes be­stä­ti­gen­der Zeu­ge, und ich ge­be mit al­lem Re­spekt zu be­den­ken, daß die­ser eh­ren­wer­te Aus­schuß durch sei­ne ei­ge­nen Be­weis­vor­schrif­ten ge­hal­ten ist, mir Glau­ben zu schen­ken, es sei denn, es gä­be über­wäl­ti­gen­de Grün­de, dies nicht zu tun.
    Ich stim­me bis zu ei­nem ge­wis­sen Punkt mit dem ge­lehr­ten Ver­tre­ter der Ge­gen­par­tei über­ein. Es ist ei­ne irr­wit­zi­ge Ge­schich­te. Es fällt schwer, sie zu glau­ben. Wenn sie wahr ist, gibt es ei­ni­ge, die mich für ein Mon­s­trum hal­ten mö­gen. Wenn sie nicht wahr ist, muß man mich aus der An­walts­kam­mer aus­schlie­ßen. Um in ei­nem apo­lo­ge­ti­schen Aspekt zu en­den: Ich tei­le ein all­zu mensch­li­ches Er­be … In je­dem von uns steckt et­was Dunkles, und es äu­ßert sich manch­mal in bi­zar­rer Form. War es in die­sem Fal­le ge­recht­fer­tigt durch das Ziel, das ich vor Au­gen hat­te – den Na­men ei­nes großen und gu­ten Man­nes Ge­rech­tig­keit zu­kom­men zu las­sen? Ich weiß es nicht. Viel­leicht wer­den die Müh­len der Ge­schich­te ei­nes Ta­ges die Ant­wort dar­auf her­vor­brin­gen. Jetzt aber und zum Schluß mei­ner Er­klä­rung muß ich Ih­nen dies sa­gen: Wenn ich es noch ein­mal tun müß­te, wür­de ich es tun, ge­nau­so wie …“
    King un­ter­brach ihn. „Be­vor Sie schlie­ßen, Mr. Bland­ford, hät­te ich noch ei­ne Fra­ge zu den von Ih­nen auf­ge­führ­ten Ver­wen­dungs­mög­lich­kei­ten. In Ih­rer Spe­zi­fi­ka­ti­on ge­ben Sie an, daß Ihr Tria­lin cis -för­mig sei und für die Be­hand­lung von No­va­rel­la ein­ge­setzt wer­den kön­ne. Das ist Sei­te … fünf, glau­be ich. Ja. Ha­ben Sie das?“
    „Ja, Sir.“
    „Das war schie­re Spe­ku­la­ti­on, oh­ne je­de Grund­la­ge, nicht wahr, Mr. Bland­ford?“
    „Pro­phe­zei­ung wür­de den Sach­ver­halt

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