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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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Ih­nen über­las­sen. Wür­den Sie bit­te an­fan­gen?“
    „Vie­len Dank, Mr. King.“
    Er be­gann mit Se­ra­nes Vor­trag an je­nem Frei­tag­vor­mit­tag, der jetzt schon so vie­le Mo­na­te zu­rück­lag, und er be­rich­te­te, wie er, Paul, die bei­den Kom­po­nen­ten für den Ka­ta­ly­sa­tor zur Hand ge­habt und sie Bob Mou­lin zur Prä­pa­rie­rung ge­ge­ben hat­te. „Ja­wohl“, sag­te er, „die Asche war tat­säch­lich die mei­nes Bru­ders, und ich bin mir sehr wohl be­wußt, daß die­ser ei­ne Punkt die Glaub­wür­dig­keit mei­ner ge­sam­ten Aus­sa­ge zu­schan­den ma­chen kann. Denn wer wür­de so et­was tun? Nun, ich hab’s ge­tan.“ Er fuhr fort und er­zähl­te ih­nen, wie er nach Se­ra­nes Din­ner­par­ty ins La­bor zu­rück­ge­gan­gen war, wie er den Ka­ta­ly­sa­tor aus dem Tro­ckenofen ge­nom­men und den Test­lauf durch­ge­führt hat­te und wie er dann Se­ra­ne an­ge­ru­fen und ihn über den Er­folg in­for­miert hat­te.
    In­zwi­schen hat­te er sei­ne Ge­schich­te schon so vie­le Ma­le er­zählt, daß er sich manch­mal selbst frag­te, ob sie sich tat­säch­lich zu­ge­tra­gen hat­te. Ob ei­ner von de­nen ihm glaub­te? Und wenn sie das nicht glaub­ten, was er ih­nen von sich aus er­zähl­te, was wür­den sie dann erst den­ken, wenn er ih­nen von der Ge­stalt be­rich­te­te, die aus dem Ho­lo-Mo­ni­tor ge­kom­men war und den Tem­pe­ra­tur­reg­ler her­un­ter­ge­dreht hat­te?
    Von An­fang an hat­te King, wenn er Paul über­haupt ei­nes Blickes wür­dig­te, ihn mit tiefer Ab­nei­gung be­trach­tet. Shei­la lausch­te mit of­fen­kun­di­ger Sym­pa­thie, aber bei Frau­en konn­te man nie ganz si­cher sein. Und Ab­rams schau­te ihn über­haupt nicht an. Er mach­te sich ge­le­gent­lich No­ti­zen, aber das war der ein­zi­ge Hin­weis dar­auf, daß er bei der Schluß­an­hö­rung des wich­tigs­ten Über­schnei­dungs­ver­fah­rens die­ses Jahr­zehnts über­haupt zu­hör­te.
    Auch Ed Kern hat­te sich eif­rig No­ti­zen ge­macht und den Kopf ge­schüt­telt.
    Paul warf einen Blick auf sei­ne Uhr. All­mäh­lich soll­te er zum Schluß kom­men, wenn er sich ein paar Mi­nu­ten für Ent­geg­nun­gen frei­hal­ten woll­te. „Das ist al­les, was ich für den Au­gen­blick zu sa­gen ha­be. Ich dan­ke Ih­nen.“
    Es war un­über­seh­bar, daß Kern ent­schlos­sen war, sich sein Ho­no­rar zu ver­die­nen. Er war von ver­hee­ren­der Gründ­lich­keit. Stück für Stück at­ta­ckier­te er Pauls Be­wei­se. Es ge­fiel ihm nicht, daß mit der Aus­sa­ge ei­nes An­walts der Zeit­punkt der Idee und der prak­ti­schen Um­set­zung be­legt wer­den soll­te. Kurz ge­sagt: Paul ver­fü­ge nicht über das not­wen­di­ge tech­ni­sche Hin­ter­grund wis­sen, um zu ver­ste­hen, was er ge­tan hat­te. Es sei auch nicht Auf­ga­be ei­nes An­walts, die Ver­ant­wor­tung für tech­ni­sche An­ge­le­gen­hei­ten zu tra­gen. Wenn die­se Sa­che für die Che­mi­schen Be­trie­be As­h­kett­les so wich­tig ge­we­sen sei, wes­halb ha­be man Se­ra­ne dann nicht an­ge­mes­se­nes Hilfs­per­so­nal zur Ver­fü­gung ge­stellt? „Gleich­wohl“, ar­gu­men­tier­te Kern, „tre­ten die­se Fra­gen in den Hin­ter­grund, wenn wir uns mit dem ei­gent­li­chen Pro­blem be­schäf­ti­gen: mit der Glaub­wür­dig­keit des Haupt­zeu­gen. Kön­nen wir die­sem Mann glau­ben? Wenn wir ihm nicht glau­ben, kann die Zweit­par­tei Se­ra­ne we­der die Idee noch die Um­set­zung in die Pra­xis vor dem Prio­ri­täts­da­tum der Erst­par­tei Deut­sche be­wei­sen.
    Be­trach­ten wir die bei­den Ka­ta­ly­sa­tor-Kom­po­nen­ten, die so pas­send auf Mr. Bland­fords Schreib­tisch la­gen, als er sie brauch­te. Zu­fall, sagt er. Nun, las­sen sie uns ein­mal dar­über nach­den­ken. Er hat­te die­se bei­den un­ge­wöhn­li­chen Din­ge in sei­nem Be­sitz, und er konn­te sie un­ver­züg­lich her­bei­schaf­fen. Er be­nö­tig­te po­rö­se Kie­sel­säu­re bio­lo­gi­schen Ur­sprungs. Er be­haup­tet, er ha­be einen Am­mo­ni­ten be­ses­sen. Er be­nö­tig­te tie­ri­sche Asche. Er be­haup­tet, er ha­be die Asche sei­nes ver­stor­be­nen Bru­ders zur Ver­fü­gung ge­stellt. Oh, gnä­di­ge Frau, mei­ne Her­ren! Ist so

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