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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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ge­nau­er tref­fen, Mr. King.“
    „Pro­phe­zei­un­gen ha­ben bei uns kei­nen Kre­dit, Mr. Bland­ford. Die Un­ter­la­gen sind so schon merk­wür­dig ge­nug.“
    Kern hat­te das Ge­sicht in sei­nen Pa­pie­ren ver­gra­ben. Paul wuß­te, daß er da­mit ein brei­tes Grin­sen ver­barg.
    „Ha­ben wir da nicht et­was über In­di­en ge­le­sen?“ frag­te Ab­rams sanft. Die Fra­ge schi­en an nie­man­den spe­zi­ell ge­rich­tet zu sein.
    Paul über­leg­te an­ge­strengt. In­di­en … Mu­ker­jees No­va­rel­la-Pro­gramm in Kal­kut­ta. Na­tür­lich! Jetzt kam Ab­rams plötz­lich ins Bild. Er hat­te es! Der Mann war An­fang des Jah­res als Ver­tre­ter der US-Pa­tent­am­tes bei der In­ter­na­tio­na­len Pa­tent­rechts­kon­fe­renz in Kal­kut­ta ge­we­sen, und wahr­schein­lich ge­hör­te er zu den „Be­su­chern“, die Mu­ker­jee im US-Kon­su­lat „ge­impft“ hat­te.
    „Es stand tat­säch­lich sehr viel dar­über in den Zei­tun­gen, Mr. Ab­rams“, sag­te Paul. „Da­zu ka­men der of­fi­zi­el­le Be­richt der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on an die UNO und der Be­richt des Na­tio­na­len Ge­sund­heits­in­sti­tuts an den Kon­greß, bei­de ver­faßt von Dr. Mu­ker­jee, dem Lei­ter des ame­ri­ka­ni­schen No­va­rel­la-Teams. Dies al­les be­gann mit Dr. Mu­ker­jees Ver­su­chen an ei­nem Tier­fö­tus im La­bor der Che­mi­schen Be­trie­be As­h­kett­les, bei de­nen er cis -Tria­lin ver­wen­de­te, das durch das hier zur De­bat­te ste­hen­de Ver­fah­ren syn­the­ti­siert wor­den war. Die Er­geb­nis­se spre­chen für sich. Im Kal­kut­ta-Pro­gramm ha­ben all je­ne, die cis -Tria­lin be­ka­men, über­lebt. Je­ne, die nicht da­mit be­han­delt wur­den, sind aus­nahms­los ge­stor­ben.“
    „Ir­re­le­vant, Mr. Bland­ford“, grunz­te King. „Ha­ben Sie noch ir­gen­det­was Re­le­van­tes vor­zu­brin­gen?“
    „Nein, Sir.“
    „Dann ist die Ver­hand­lung ge­schlos­sen.“
    Paul fühl­te sich be­nom­men. Daß Ab­rams leb­te und bei die­ser An­hö­rung sit­zen konn­te, hat­te er Se­ra­ne und Mu­ker­jee zu ver­dan­ken – und Paul Bland­ford. Und Ab­rams wuß­te es.
    Ab­rams lä­chel­te Paul ge­heim­nis­voll zu, wäh­rend er sei­nen Ak­ten­ord­ner zu­klapp­te.
    Es war vor­über. Die Aus­schuß­mit­glie­der er­ho­ben sich und ver­lie­ßen das Po­di­um. King eil­te vor­aus, um für Shei­la die Tür zu öff­nen, und sie schenk­te ihm ein so er­le­se­nes Lä­cheln, daß Paul ein kur­z­es Auf­fla­ckern von Ei­fer­sucht emp­fand. Dann wand­te sie sich um und schau­te Paul an. Gleich dar­auf war sie ver­schwun­den.
    Als Paul und Kern sich bei dem Sach­be­ar­bei­ter das Pro­to­koll ab­ge­holt hat­ten, be­schlos­sen sie, im Hot Shop­pe im Stock­werk un­ter dem Pa­tent­amt zu­sam­men zu es­sen.
    Kern heg­te be­züg­lich die­ser Über­schnei­dung schon seit lan­gem dunkle Vor­ah­nun­gen. Er war nicht aber­gläu­bisch, aber der Fall hat­te et­was Un­heim­li­ches an sich, und das spür­te er deut­lich. Das Band zwi­schen dem As­h­kett­les-An­walt und sei­nem Er­fin­der war et­was, was er noch nie zu­vor ge­se­hen hat­te, und er be­zwei­fel­te, daß er et­was Ähn­li­ches je wie­der er­le­ben wür­de. Und das war noch nicht al­les. Er hat­te den Ver­dacht, daß er nur an der Ober­flä­che krat­zen wür­de, wenn er die­ses Band ver­stän­de. Die­se Sa­che mit der Asche. O Gott! Der blo­ße Ge­dan­ke dar­an trieb ihn die Wän­de hoch. Wie soll­te er ge­gen ei­ne sol­che Aus­sa­ge an­kom­men? Das konn­te er nicht. Aber er war ein Pro­fi. Er wür­de nie­mals zu­las­sen, daß Bland­ford ihm sei­ne Be­fürch­tun­gen an­merk­te. Ganz im Ge­gen­teil. Er wür­de sei­nem An­walts­bru­der bis zum bit­te­ren En­de hart zu­set­zen.
    Wäh­rend sie aßen, schau­te Kern vol­ler Mit­ge­fühl zu Paul auf. „Ich glau­be dir, Paul, aber sie wer­den dir nicht glau­ben. Nie­mand, der sich die­ses Pro­to­koll an­sieht, wird dei­ner Aus­sa­ge glau­ben. Sie ist ein­fach zu irr­wit­zig. Und wes­halb ich dir glau­be, kann ich ei­gent­lich auch nicht sa­gen. Ich ver­mu­te, es liegt an Se­ra­ne. Er muß ein tol­ler Bur­sche sein. Die­sen Ein­druck ha­be ich, wenn ich ihm

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