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Der Kater läßt das Mausen nicht

Der Kater läßt das Mausen nicht

Titel: Der Kater läßt das Mausen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Sie sich nicht die Mühe, ihm
ein Geständnis zu entlocken, Präsident«, sagte Shandy. »Die Leute, die ihn als
ihre Einmannschlägertruppe eingesetzt haben, hatten Ruth Smuths Tod
hervorragend geplant. Ich habe die Einzelheiten des Plans fein säuberlich
aufgezeichnet in den Akten gefunden, die Ungley all die Jahre hindurch so
sorgfältig geführt hat, als wir alle geglaubt haben, er säße den ganzen Tag nur
herum und setze Staub an. Ruth Smuth kam sich wohl mit der Zeit etwas zu
wichtig vor. Lag da nicht das Problem, Mr. Twerks? Die Leute, für die Sie
arbeiteten, hatten sie zwar vor ein paar Jahren sehr nützlich gefunden, als sie
die Organisation dieses unseligen Siloprojektes übernahm, um damit später das
College in der Hand zu haben. In der letzten Zeit aber wurde Ihnen ihre
Freundschaft mit der anderen Marionette, nämlich mit Claude, zu eng, und sie
maßte sich an, die Sache auf ihre Weise organisieren zu wollen. Und es wäre ihr
sicher auch bald gelungen, denn die meisten Mitglieder der Gruppe waren schon
älter und hatten immer weniger Energie. Sie sind auch nicht mehr der Mann, der
Sie einst waren, nicht wahr, Mr. Twerks?«
    »Und ob ich das bin!« Twerks griff nach
oben und riß ein mächtiges Vierzehnendergeweih von der Wand. »Aus dem Weg, oder
ich bringe euch alle um!«
    Er stieß mit dem Geweih um sich wie ein
wütender Wasserbüffel und fing an, sie zur Tür zurückzudrängen.
    Mit einem Riesensprung griff sich
Thorkjeld einen mehr als einen Meter langen Elefantenstoßzahn und stellte sich
vor Twerks, wobei er den Stoßzahn wie ein Wikingerschwert hin und her
schwenkte.
    »En garde, du Hundesohn!«
    Stoßzahn und Geweih prallten
aufeinander, als die beiden menschlichen Kolosse sich aufeinanderstürzten.
Abgebrochene Hornsplitter flogen durch die Luft. Twerks warf das zertrümmerte
Geweih von sich und packte sich einen Hutständer aus Hirschhorn.
    »Heiliges Donnerwetter!« brüllte
Ottermole. »Der Kampf der Titanen!«
    »Fred, können Sie die beiden nicht
auseinanderbringen?« schrie Cronkite Swope.
    »Spinnst du? Ich könnte mich nur
ohrfeigen, daß ich die Kinder nicht mitgebracht habe. Die sind nämlich ganz
wild auf Monsterfilme.« Ottermole bückte sich, um einem drohenden Hornstoß zu
entgehen, und fand einen relativ sicheren Platz auf einem Haufen geflochtener
Kuhhörner, der offenbar ein Sofa darstellen sollte. »Bloß jammerschade, daß wir
kein Popcorn haben!«
    »Ottermole, der
mutige Vertreter von Recht und Ordnung.« Swope
hatte sich eine Barrikade aus Ottomanen mit Schottenmuster gebaut und konnte
seiner journalistischen Berufung mehr oder weniger unbehelligt von fliegenden
Hornsplittern nachkommen. »Verdammt, warum habe ich bloß keine Filmkamera
mitgebracht? Das glaubt mir ja später doch keiner, wenn ich es so schreibe, wie
es sich abgespielt hat.«
    Zu Ottermoles heftigem Bedauern war das
Schauspiel jedoch nicht mehr sehr lange zu bewundern. Twerks blieb mit dem Fuß
am Kopf eines Tigers hängen, wurde heftig in den Spann gebissen und krachte mit
dem Aufschrei »Foul!« zu Boden.
    »Kein Foul. Tiger.« Thorkjeld Svenson
wischte sich mit dem Hemdszipfel den Schweiß aus den Augen und ließ seinen
Expertenblick über die geborstene Spitze seines Elefantenstoßzahns gleiten,
warf ihn zur Seite und ballte die Fäuste. »Steh auf, und kämpfe, du feiger
Schakal!«
    Ottermole seufzte, löste seine Hose von
den Kuhhörnern und griff nach den Handschellen, die er dem Kongreßabgeordneten
Sill wieder abgenommen hatte. »Tut mir schrecklich leid, Präsident, aber ich
denke, ich nehme ihn jetzt am besten fest, bevor Sie noch mehr Beweismaterial
beschädigen.«
    Fred entwickelte sich allmählich zu
einem wahren Spezialisten im Anlegen von Handschellen. Dank der freundlichen
Hilfe des Tigers fand diese Festnahme noch dazu in einer absoluten Rekordzeit
statt.
    »Au«, wimmerte der gefallene Twerks.
»Die verdammten Dinger sind mir viel zu eng.«
    »Tut mir leid«, sagte der Polizeichef,
obwohl es überhaupt nicht so klang, »ich kann sie nicht anders einstellen. Hör
auf zu jammern, und steh auf, du Schakal. Ich wette, du hast dich auch nicht darum
gekümmert, ob Mrs. Smuth Schmerzen hatte oder nicht, als du sie mit dem Schal
erdrosselt hast.«
    »Sie hatte überhaupt keine Schmerzen«,
protestierte Twerks. »Ich weiß, wie man so was macht. Hat nur ein paarmal
gezuckt —«
    »Vielen Dank. Hast du mitgeschrieben,
Cronk?«
    »Klar, Fred. Donnerwetter, wenn das die
Leute vom Großen Fernkurs

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