Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kater läßt das Mausen nicht

Der Kater läßt das Mausen nicht

Titel: Der Kater läßt das Mausen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
Vom Netzwerk:
für Journalisten zu Gesicht bekommen!«
    »Wie wär’s denn mit den Leuten von der
United Press International?« schlug Shandy vor.
    »Ach, die.« Swope zuckte mit den
Schultern und drückte die Verschlußkappe wieder auf das Objektiv. »Die können
das alles im Sprengel-Anzeyger lesen. Sagen Sie mal, Mr. Twerks, hätten
Sie etwas dagegen, wenn ich mal schnell Ihr Telefon benutze, um meinen
Chefredakteur anzurufen?«
     
     
     

Kapitel
24
     
     
     
     
     
     
    »A lles zu seiner Zeit, Swope«, sagte
Shandy. »Wir sind noch nicht fertig mit unserer Arbeit für diese Nacht. Am
besten, wir schaffen zuerst Twerks in die Zelle und holen dann Joad. Bei
unserem nächsten Besuch brauchen wir ihn nämlich.«
    »Den Chemiker? Wieso das denn? Ich
dachte, wir wollten uns jetzt Mr. Pommell vorknöpfen? Meine Güte, wenn ich bloß
dran denke, daß ich ihm noch das Darlehen für mein Motorrad schulde.«
    »Ja, und ich die Hypothek für mein
Haus.« Fred Ottermole versuchte zu lächeln, aber es gelang ihm nur ein
verzerrtes Grinsen. »Ach was, zur Hölle damit. Rein ins Auto, Twerks. Eine
falsche Bewegung, und ich schlag’ dir den Schädel ein.«
    »Dazu brauchst du ‘ne Armee», zischte
der immer noch aufsässige Gefangene. »Wo willst du die hernehmen?«
    »Ich bin die Armee«, sagte Thorkjeld
Svenson. »Rein, aber sofort, Twerks.«
    Twerks gehorchte. Das vorletzte Blatt
der Hinterachsfederung des Streifenwagens brach mit einem hörbaren Knacken.
Fred Ottermole zuckte schmerzlich zusammen und hielt den Atem an, doch das
vielerprobte Fahrzeug setzte sich nach etlichen beunruhigenden Knatter- und
Rasselgeräuschen schließlich doch noch in Bewegung.
    Auf dem Polizeirevier wehrte sich
Twerks nur noch zum Schein. Svenson bot freundlicherweise an, ihn persönlich zu
bewachen, in der Hoffnung, daß ihm der Gefangene nach einer kleinen Ruhepause
doch noch die Gelegenheit zu einem neuen Kampf geben würde. Da Twerks über die
Folgen des Tigerbisses klagte und offenbar nicht in der Lage schien, einen
Ausbruchsversuch zu unternehmen, stimmte Ottermole zu. Es war vielleicht
besser, wenn Svenson diesmal nicht mitkommen wollte. Die Federn würden sicher
bald alle den Geist aufgeben.
    Diesmal brauchten sie wenigstens nicht
sehr weit zu fahren. Cronkite Swope, der beschlossen hatte, die Strecke im
Sprint zurückzulegen, wartete bereits auf sie, als Ottermole anhielt.
    Der Polizeichef stieg als erster aus
und machte sich an den Aufschlägen seiner Lederjacke zu schaffen. »Mein Gott,
so nervös bin ich seit meinem Hochzeitstag nicht gewesen«, murmelte er. »Warum
zum Teufel haben Sie mir nicht ein bißchen früher Bescheid gesagt, Professor?
Dann hätte ich mir doch wenigstens noch einen Smoking leihen können.«
    »Tut mir leid, Ottermole. Hier,
vergessen Sie Ihre Autoschlüssel nicht. Es wäre doch eine Schande, wenn irgendein
Spaßvogel auf die Idee käme, Ihren Streifenwagen zu klauen, während Sie mit dem
größten Fall in der Geschichte von Balaclava County beschäftigt sind. Dorkin,
sind Sie das?« fügte er noch leise hinzu, als sich ein Schatten von einer der
Zedern auf dem makellos geharkten Rasen löste.
    »Ja, bin ich. Ich meine, ich bin’s.
Okay, Chef. Alle Mann an Bord, wir können zuschlagen.«
    »Dann nichts wie los«, sagte Ottermole
mit einem wildentschlossenen Lachen. Er stürzte vorwärts, als wolle er eine
Barrikade stürmen, und betätigte den eleganten Messingtürklopfer.
    Wieder öffnete die junge ausländische
Hausangestellte die Tür. Sie trug auch jetzt noch ihre Dienstkleidung, sah
allerdings aus, als habe sie darin geschlafen. »Keiner da«, teilte sie ihnen
mit und versuchte, die Tür wieder zu schließen.
    »Und ob hier jemand ist!« Ottermole
hatte ausgenommen große Füße und stellte blitzschnell einen Fuß in die Tür.
»Treto zur Seito, Mädel. Entweder die kommen jetzt sofort runter, oder wir
gehen rauf. Und versuchen Sie bloß nicht, durch die Hintertür rauszukommen.
Pommell«, brüllte er ins Treppenhaus hinauf, »wir haben nämlich um das Haus
herum eine Postenkette aufgestellt.«
    Die Postenkette bestand lediglich aus
Ottermoles Schwager Joe Bugleford, der mit einem Baseballschläger bewaffnet
war, doch das brauchte Pommell schließlich nicht zu wissen.
    »Geben Sie’s ihm, Chef«, rief Budge
Dorkin.
    »Und ob ich das werde.« Ottermole
besann sich wieder einmal ganz auf seine Führungsqualitäten. »Zeigen Sie jetzt
Professor — ich meine, Deputy Joad den Weg. Er weiß, was er zu tun

Weitere Kostenlose Bücher