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Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Titel: Der katholische Bulle: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian McKinty
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das Ganze doch etwas komplizierter wurde, hatte ich auf einmal Lampenfieber. Aber wenn der große Alan McCallister aushelfen wollte …
    »Wenn Alan das übernehmen möchte, wäre das großartig«, sagte ich.
    »Okay, dann übertragen wir jetzt alles Sergeant McCallister«, erklärte Brennan.
    Mal langsam. Alles übertragen? Was meinte er damit?
    Zum Glück bemerkte Alan meinen Gesichtsausdruck und zog ein Kaninchen aus dem Hut: »Nein, nein, ich bin nicht CID. Das ist nicht mein Fall, es ist Duffys Sache. Ich bin nur sein Presseoffizier. Er sagt mir, was ich sagen soll, ich sage es und fertig.«
    »Gut formuliert, Alan. Diese Jungs vom CID sind ja flatterhafte, sensible Geschöpfe, die sich nicht gern auf die Zehen steigen lassen«, sagte Brennan. Er stand auf und legte einen Arm um mich. »Mit was für einer Art von Irrem haben wir es denn hier zu tun?«
    »Wir haben es hier mit einem Typ zu tun, den wir in Ulster noch nie gesehen haben. Mit einem vorsichtigen, intelligenten, nichtsektiererischen Serienmörder.«
    »Also einem total durchgeknallten Psycho«, meinte Burke.
    »Nicht so, wie Sie denken. Soziopathen verfügen meist über keinerlei Empathie oder Gespür für die Gefühle anderer, können aber persönlich sehr charmant sein und ein beachtliches Charisma haben. Ich gehe davon aus, dass unser Bursche – und ich gehe fest davon aus, dass es sich um einenMann handelt – uns herausfordern will, aber wir werden den Mistkerl kriegen, da bin ich mir ganz sicher«, sagte ich und sah Brennan in die Augen.
    »Gut zu hören«, meinte Brennan. »Aber ich sage Ihnen mal was, Sean. Ich möchte, dass Sie mir Bescheid geben, wenn Sie glauben, dass uns diese Sache über den Kopf wächst. Es ist keine Schwäche, die Wahrheit einzugestehen. Das haben Sie selbst ja neulich gesagt. Sie sind noch recht neu bei uns, und wir sind unterbesetzt … Wir können uns jederzeit einen Experten von Special Branch oder sogar jemanden aus Übersee kommen lassen …«
    Der Gedanke, mir diesen Fall unter der Nase wegnehmen zu lassen, jagte mir einen Schauder über den Rücken. Da Carrickfergus eine protestantische Stadt war, wurde allgemein damit gerechnet, dass der Großteil des Unheils von loyalistischen Paras gestiftet wurde, die keineswegs so effizient darin waren wie die IRA und kaum Polizisten angriffen. Was sichere Posten anging, gab es in ganz Nordirland nur vier, fünf bessere – mit ein Grund, warum ich anfangs nicht so begeistert gewesen war, in diesem abgeschiedenen Nest zu enden. Wenn man sich einen Namen machen wollte, musste man schon in Belfast oder Derra stationiert sein, und es würde nur noch schlimmer werden, wenn sie einem die guten Fälle auch noch entzogen …
    »Sie haben mir doch selbst gesagt, dass wir knapp mit Leuten sind. Belfast braucht jeden Mann, solange die Hungerstreiks und die Unruhen nicht vorüber sind. Und zur Mami nach England zu rennen wäre doch für die gesamte RUC peinlich. Nein, ich schätze, wir können das hier in Carrick regeln, Sir, das können wir wirklich.«
    »Okay«, meinte Brennan wenig überzeugt. »Ich werde Sie nicht wieder fragen. Ich gehe davon aus, dass Sie dann zu mir kommen.«
    »Das mache ich, Sir.«
    »Noch irgendwelche Kommentare?«, fragte Brennan, doch niemandem fiel etwas ein.
    Brennan flüsterte Matty was ins Ohr, der stand auf und kehrte mit einer Flasche Isle of Jura Single Malt zurück. Brennan goss jedem einen ordentlichen Schluck in seinen Plastikbecher und hob zu einem Toast an.
    »Anders als andere Reviere, die dank des Feengoldes aus London radikal umgebaut wurden, sind wir noch immer recht klein, ein kleines Revier mit familiärem Charakter. Das hier wird eine Herausforderung, aber wenn wir alle zusammenhalten, kriegen wir das hin. Oder etwa nicht, Leute? Sean?«
    »Uns bleibt nichts anderes übrig, Boss.«
    Wir tranken unseren Whiskey. Gutes Zeug, das nach Salz, Meer, Regen, Wind und Altem Testament schmeckte.
    »Okay, Jungs, runter mit dem Zeug und an die Arbeit! Ich werde Superintendent Hollis Bericht erstatten müssen, bevor ich an die Presse gehe. Es wäre nett, wenn ich wenigstens einen Krümel hätte, den ich ihm in die fette, verschlafene Visage schleudern kann. Ich schaue vielleicht nach der Hochzeit vorbei, aber jetzt muss ich los«, verkündete Brennan.
    »Jawohl, Sir«, sagten wir unisono.
    Wir ließen das Mittagessen aus und telefonierten herum. Wir diskutierten noch einmal die Ansichtskarte und die Musik, kamen aber keinen Millimeter

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