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Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Titel: Der katholische Bulle: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian McKinty
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und den Guardian in die Hand.
    Ich nahm sie einfach mit, legte sie auf den Beifahrersitz und sah mich im Rückspiegel an. »Dein erstes Werbegeschenk im neuen Job, Sean. So fängt das an. Kleine Schritte«, sagte ich meinem Spiegelbild.
    Auf dem Marine Highway gab es den nächsten Kontrollpunkt. Diesmal die verdammten Paras. Sie besahen sich meinen Dienstausweis und winkten mich mit sarkastisch hochgerecktem Daumen durch.
    Am Wärterhäuschen des Reviers nickte mir Ray zu, fuhr die Schranke hoch und ließ mich auf den Parkplatz.
    Es nieselte, als ich ausstieg, und ich beschloss, die Zigaretten im Wagen zu lassen. Ich rauchte nur noch zwei, drei Geschnorrte am Tag. Die Schachtel hatte ich nur für den Notfall gekauft.
    Ich ging nach oben in den Ermittlungsraum des CID und las noch einmal die Postkarte, die in einem Plastikbeutel steckte. »Ewige Duellanten/Labyrinth/Schwule«, schrieb ich in mein Notizbuch.
    Ich schaute nach, ob es Faxe aus Belfast gab. Nichts.
    Dann legte ich die Füße auf den Stuhl und dachte nach. Zwei Opfer. Zwei Hände. Symmetrie. Spiegel, Gegensätze, Duellanten, Widersacher, Schlüssel und Schloss. Alles in Paaren.
    Alles außer dem Labyrinth.
    »Wir nehmen denselben Weg durch das λαβύρινθος .«
    Es gab nur einen Weg durchs Labyrinth. Einen richtigen.
    Das Labyrinth. Erbaut von Dädalus, dem Flieger …
    Vielleicht hatte das etwas zu bedeuten.
    Dädalus, Ikarus, Stephen Daedalus, James Joyce, Dublin …
    Nichts.
    Ich rieb mir das Kinn, grübelte und trommelte mit einem Bleistift auf dem Tisch.
    Ich rief die Ballistiker an.
    »Die Voruntersuchungen deuten darauf hin, dass die beiden Kugeln aus derselben Waffe stammen«, bekam ich zu hören.
    Ich schnappte mir eine Schreibmaschine und legte mir die Präsentation zurecht. Dann aß ich den Schokoriegel und trank die Cola. Um halb neun tauchte McCrabban auf. Ich erzählte ihm von der Postkarte. Er las sie und fragte mich, ob ich daraus schlau würde.
    »Glaubst du, die ist echt?«, fragte ich zurück.
    »Wir kriegen bei allen möglichen Fällen jede Menge falscher Hinweise, aber das hier, also, ich weiß nicht, das kommt mir anders vor.«
    »Irgendwelche Ideen, was unseren Burschen angeht?«
    »Er hasst Schwule. Was mich auf den Gedanken bringt, dass unser Unbekannter auch einer sein könnte. Möglich, oder?«
    »Aye.«
    Crabbie tippte die Postkarte ab, machte Fotokopien und half mir mit meiner Präsentation.
    Um Viertel vor neun rief Matty an und sagte, er käme zu spät, weil es auf der Strecke von Larne nach Carrick eine Bombendrohung gegeben habe.
    »Von wo rufst du an?«, fragte ich ihn.
    »Vom Bahnhof«, log er.
    »Und warum höre ich im Hintergrund David Frost?«
    »Ähm.«
    »Schwing deinen Arsch hier rüber, du fauler Satansbraten!« schimpfte ich und legte auf.
    »Die Jugend von heute«, meinte McCrabban.
    »Was ist mit ihr?«
    »Die braucht mehr Schlaf als wir«, wimmelte er ab.
    »Weißt du, ich glaube nicht, dass wir diesen Fall mit drei Mann lösen können.«
    McCrabban nickte.
    »Langsam wächst uns das über den Kopf, finde ich«, fuhr ich fort.
    Crabbie hörte so etwas nicht gern (wie er überhaupt nichts von irgendwelchen Befindlichkeiten wissen wollte), und er stopfte wie wild seine Pfeife, um die Peinlichkeit zu überspielen. Er zündete die Pfeife an, hustete und pustete einen blauen Rauchring aus.
    »Ja«, sagte er dann – mehr Trost war aus diesem mürrischen Gesicht eh nicht zu erwarten.
    »Tu mir einen Gefallen und finde heraus, wer in Carrickfergus und Belfast Ansichtskarten vom Andrew-Jackson-Haus verkauft. Frag sie, ob sie in letzter Zeit welche verkauft haben, und wenn ja, ob sie sich erinnern, an wen.«
    »Ich soll also praktisch jeden Zeitungshändler in Carrick und Belfast anrufen?«, fragte McCrabban.
    »Ja.«
    »Okay, Chef.«
    Schließlich tauchte Matty auf; ich zeigte ihm die Postkarte, er nahm sie mit und unterzog sie einigen Tests. Er suchte nach Fingerabdrücken, legte sie unter Schwarzlicht und UV-Licht. Alle Abdrücke waren verschmiert, bis auf zwei Sätze, die wohl vom Postboten und von mir stammten, wie er annahm. Ich trug ihm auf, einen Constable der Reserve zum Postamt Carrick zu schicken und dem Postboten der Coronation Road Abdrücke abzunehmen.
    Um 9 Uhr 05 hatte ich meine Präsentation fertig und legte eine Trockenübung vor den Jungs hin. Sie fanden es in Ordnung, aber McCrabban meinte, ich solle mich kürzer fassen, weil Sergeant McCallister eine kurze Aufmerksamkeitsspanne habe.
    Um 9

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