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Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Titel: Der katholische Bulle: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian McKinty
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es genauer wissen, wenn sie bei Mr Young eine Autopsie durchgeführt hat. Ich gehe also im Augenblick davon aus, dass wir es mit einem Serienmörder zu tun haben. Im Augenblick sehe ich keinerlei Hinweise auf irgendwelche Verbindungen zu den Paras, was bedeutet, dass wir hier vom ersten nichtsektiererischen Serienmörder in der Geschichte Nordirlands reden.«
    »Und was hat ihn gerade jetzt hinterm Ofen hervorgelockt?«, wollte McCallister wissen.
    »Keine Ahnung. Neid vielleicht? Er hat sich die ganze Zeitangeschaut, welche Publicity der Prozess gegen den Yorkshire Ripper ausgelöst hat, und das ist ihm auf die Nerven gegangen?«, mutmaßte ich.
    »Vielleicht hat ihm das Chaos um die Hungerstreiks Schutz und Gelegenheit geboten«, meinte McCrabban.
    »Hört sich ganz so an, als ob das alte Früchtchen Young jemanden auf die Palme gebracht hat, dass dieser Jemand durchgedreht ist und beschlossen hat, gleich noch ein paar Früchtchen zu pflücken«, fand Burke.
    »Matty überprüft gerade, ob es irgendwelche Vorwürfe gegen Young gab«, fügte ich hinzu.
    »Diese Nummer mit der Musik gefällt mir überhaupt nicht. Das ist doch völlig durchgeknallt«, erklärte Burke.
    »Mir auch nicht. Irgendetwas stinkt hier zum Himmel. Ich habe mir das ganze Libretto von La Bohème angesehen, nichts«, sagte ich.
    »Himmel, was machen wir, wenn bei diesem Young auch noch was im Hintern gefunden wird?«, murmelte Brennan.
    »Die Arschbacken zusammenkneifen?«, meinte McCallister, und wieder mussten alle lachen.
    »Wir warten noch auf den Autopsiebericht, Sir«, sagte ich, als dass Gekicher endlich verebbt war.
    Stille breitete sich aus, nur unterbrochen durch das ferne Grummeln in Belfast, das alles sein konnte – von einem Schiff, das an den Docks entladen wurde, bis hin zu einer koordinierten Reihe von Bombenanschlägen.
    »Und was ist der nächste Schritt, Sergeant Duffy?«, wollte Brennan wissen.
    Ich erklärte ihm die verschiedenen Ansätze, die wir verfolgten, und berichtete, dass wir noch im Laufe des Tages mit den Fingerabdrücken des Unbekannten rechnen könnten.
    »Und wenn sich Ihr Schreiberling wieder meldet?«, fragte Sergeant Burke.
    Ich erzählte von meinem Anruf bei Special Branch. Ichkonnte sehen, dass Brennan nicht allzu glücklich darüber war, aber er sagte nichts. Außerdem machte er sich Sorgen um die Zeit, und er hatte noch etwas anderes auf der Seele.
    »Haben Sie an die Presse gedacht?«, fragte er.
    »Hm, natürlich werden wir irgendwann die Presse informieren müssen«, sagte ich. »Vielleicht können wir das noch ein wenig hinauszögern. Ist ja nicht gerade Saure-Gurken-Zeit.«
    Brennan seufzte. »Diese Geschichte wird uns um die Ohren fliegen, Sergeant Duffy. Wenn wir nicht zur Zeitung gehen, können Sie sicher sein, dass unser anonymer Schreiberling, Mr Youngs Nachbar oder sonstwer das tun wird. Haben Sie sich eine Strategie für die Medien zurechtgelegt?«
    »Ähm, nein, eigentlich nicht, keine, ähm …«, stotterte ich. Ich sah Matty und McCrabban an, die beide plötzlich etwas Faszinierendes auf dem Teppichboden entdeckt hatten.
    Brennan warf McCallister einen Blick zu. »Was ist mit Ihnen, Alan? Eine verdammt undankbare Aufgabe, aber wir brauchen jemanden dafür, und DS Duffy hat schon mehr als genug zu tun, so wie es aussieht. Sie könnten doch vor ein paar der örtlichen Schreiberlinge ein kleines defensives Spielchen abziehen. Haben Sie ja schon früher getan.«
    McCallister grinste mich an und schüttelte den Kopf. »Nein, nein, Leute, so geht das nicht. Keine Defensive. Wir stellen das Ganze als Erfolg dar. Dank unserer cleveren Polizeiarbeit konnten wir zwei Morde miteinander in Verbindung bringen. Wir sprechen von modernen Methoden der Forensik und davon, dass wir hart arbeitenden, ehrlichen Polizisten selbst in diesen schwierigen Zeiten in der Lage sind, jedem einzelnen Fall die entsprechende Sorgfalt und Aufmerksamkeit angedeihen zu lassen.«
    »Das gefällt mir«, nickte Brennan.
    »Das Fernsehen kriegen wir damit nicht, bei all dem anderen Blödsinn, der gerade abgeht. Aber wir können ein paarvon unseren Kumpeln vom Belfast Telegraph , dem Carrickfergus Advertiser , der Irish News und dem Newsletter damit ködern und sie daran knabbern lassen. Vielleicht noch Saoirse Neeson von Crime Beat im Downtown Radio.«
    Brennan sah mich an. Ich zuckte mit den Schultern. Als ich die ganze Sache noch für nichts Besonderes gehalten hatte, hatte ich unbedingt ins Fernsehen gewollt, aber jetzt, wo

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