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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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Banane zu drehen, was misslang. Missmutig zog sie die Spangen wieder aus dem Haar und beugte ihren Kopf nach vorne, schüttelte genervt ihre Haare aus und bearbeitete sie mit feuchten Händen, bis die Locken etwas gebändigt auf ihre Schultern fielen. Dann griff sie nach einem schwarzen Samtreifen und schob ihn über ihre Stirne. Sie stand auf und schlüpfte in ihr Kleid, drehte sich mehrmals vor dem Spiegel um ihr Hinterteil zu überprüfen und betrachtete sich missmutig.
    „Ich hab eben einen dicken Hintern, na und?“ Sagte sie und streckte ihrem Spiegelbild ihre Zunge heraus. „Und erwachsen, so wie er es möchte, werde ich erst wenn ich hundert bin, da kann er lange warten!“, rief sie triumphierend und stöckelte, ihr rundes Hinterteil schwingend, aus dem Raum.
    Während des Abendessens ignorierte Isa beharrlich die missbilligenden Blicke, die ihr Benno zuwarf, und bestellte tapfer ‚Sarde in seor‘, Sardinen in Essig und Öl als kalte Vorspeise, eine ‚Pasta Nero‘ als warme Vorspeise und ‚Grigliata Mista‘ mit gemischtem Salat als Hauptgericht.
    Sie prostete den zwei Amerikanern und dem Japaner, der sie heimlich, verlegen und bewundernd aus seinen tief liegenden, schwarzen Augen betrachtete, fröhlich auf Italienisch zu.
    Sie klimperte mit mehrfach schwarz getuschten Wimpern, die ihre schmal geschnittenen grüngoldenen, Augen geheimnisvoll einrahmten. Und sie lächelte Bennos Gäste verführerisch an, beugte sich wie zufällig mal zum einen und mal zum anderen und legte abwechselnd sanft ihre kleinen Hände auf die ihren. Mit Benno sprach sie jedoch kein Wort und vermied gekonnt jeden Augenkontakt mit ihm. Aber sie spürte fast körperlich, seine erst misstrauischen und dann wütenden Blicke.
    Sie wusste genau, dass er eifersüchtig und zornig war. Und da sie sich vor dem gemeinsamen Nachhauseweg fürchtete, bestellte sie mutig noch eine Zabaione, die sie langsam und genüsslich auslöffelte.
    Bennos Geschäftsfreunde beobachteten sie entzückt, überschütteten sie mit mehr oder weniger intelligenten Komplimenten und gratulierten ihr zu ihrem gesunden Appetit.
    Benno, der in sehr kleinen Verhältnissen aufgewachsen war und sich trotz seiner mangelnden Schulbildung alleine durch seinen Geschäftssinn, seinen Fleiß und seine Tüchtigkeit zu einem erfolgreichen Antiquitätenhändler emporgearbeitet hatte, verfügte nur über mangelnde Sprachkenntnisse und benötigte Isa daher dringend als Dolmetscherin. Isa, mit gehobener Schulbildung sprach außer Deutsch noch fließend Englisch und Italienisch. So übersetzte sie auch Bennos Gespräche und unterhielt sich blendend. Dabei trank sie hemmungslos ‚Bianco di Custoza und empfand sich selber nach dem vierten Glas ebenfalls spritzig wie den herrlichen Weißwein und außerdem überaus amüsant und seltsam leicht.
    Jetzt tat ihr Benno plötzlich Leid wie er so da saß, seine Wut nur mühsam unterdrückte und zornig war, weil er die Kontrolle über die Gespräche verloren hatte. Isa sah ihn an und konnte sich momentan nicht mehr erinnern, was sie damals eigentlich an diesem Mann so fasziniert hatte, dass sie ihren gut bezahlten Beruf und alle ihre Freunde aufgegeben hatte, Großmutters Haus verließ und zu ihm gezogen war!
    Warum hatte sie sich damals nur in ihn verliebt? Sie wusste es nicht mehr. Er war sehr vermögend, ein äußerst cleverer Geschäftsmann aber sehr oft geizig und kleinlich, nicht nur mit Geld, sondern auch mit seelischer Zuwendung. Alles Lebendige und Lärmende war ihm verhasst, Kinder machten ihn nervös und vor Tieren ekelte er sich. Seine exklusive Wohnung war mit teuersten Antiquitäten bestückt und ähnelte mehr einem Museum als einem gemütlichen Zuhause. Deshalb erlaubte Benno der tierliebenden Isa nicht einmal eine Katze oder einen kleinen Hund, weil er Haare auf seinen Perserteppichen fürchtete.
    Während sie den Rest ihres Desserts verschlang, dachte sie: ‚Ja, Isa, du hattest damals wohl eine komische Phase in deinem Leben, du wolltest nicht mehr bei Großmutter am Land wohnen, dich lockte die Stadt und an Stelle des einfachen Lebens in der Natur, zog dich das Geglitzer und Getöse einer sich wichtig nehmenden Provinzmetropole und das Leben an der Seite eines vermögenden Gesellschaftslöwen an!‘. „Selber schuld!“ würde Großmutter sagen. „So wie dein Dessert, wirst du jetzt eben diese Herzensverwirrung samt den folgenden Konsequenzen auch selber auslöffeln müssen! Man kann schließlich nicht alles

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