Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
Vom Netzwerk:
vorläufigen Absage von Isa gerechnet. Trotzdem fand er es sehr ärgerlich, dass sie sich so vehement gegen seine Vorschläge zur Wehr setzte. Als er seiner Geliebten darüber berichtete, lächelte Rubina böse, beherrschte sich jedoch und meinte mit süßer Stimme: „Ach Benno, das ist doch derzeit halb so schlimm. Ärgere dich nicht Liebster, mir fällt sicher etwas ein, damit diese Frau sich die Angelegenheit nochmals überlegt. Glaube mir, es kommt der Tag, an dem ich ihr ein Angebot machen werde, das sie einfach nicht ausschlagen kann! Jetzt ist August und dieses Jahr werden wir kaum noch mit den Bauarbeiten beginnen können. Bis die gesamten Verhandlungen mit der Gemeinde und den Bauern abgeschlossen sind, steht schon der Winter vor der Tür und dann gibt es voraussichtlich Frost und Schneefall!
Wichtig wäre, dass wir endlich den Diamantstern finden! Du solltest vielleicht bald noch einmal in dieses schottische Kloster fahren und versuchen, dort mehr Informationen über diesen einmaligen Schmuck zu erhalten! Doch lass uns jetzt nicht mehr an diese lästigen Dinge denken!“ Und sie legte ihre kleine, zarte Hand auf seinen Arm und streichelte ihn. Benno vergaß nur zu gerne seinen Ärger. Doch während er sanft mit seinen Fingern durch ihre schwarzroten Locken fuhr, blitzte nochmals kurz ein Bild in seinen Gedanken auf.
    Er sah Isa vor sich, wie sie ihre langen, rotgoldenen Kräusellocken bürstete und flüchtig dachte er an ihren vollen, weichen, warmen und sinnlichen Körper. Sofort verdrängte er diese quälenden Gedanken, denn sie erbosten ihn sehr. Also hob Benno Rubina auf und trug sie ins Turmzimmer, wo er heftig und wie im Zorn ihren schlanken, elfenbeinschimmernden Körper unter sich zwang. Er atmete ihren bittersüßen Duft nach Moschus, Amber, Zimt und Nelken ein und sehnte sich plötzlich nach dem zarten, feinen Geruch von Rosen und weißen Blüten. Isas Parfum, das wie ein leichter Hauch immer im Raum zurückblieb, auch wenn sie selbst schon nicht mehr da war. Vermisste er sie plötzlich? Diese Frau, die ihn immer wütend machte, ihn reizte, so anders dachte als er und nie genau das tat, was er von ihr erwartete? Die er so oft klein kriegen musste, damit er sich besser fühlen konnte, die er demütigte und schlecht behandelte, weil er ihr Herz und ihre Seele gänzlich besitzen wollte! Gewaltvoll, eindringlich und für immer! So wie er im Augenblick diesen zarten Körper unter sich besaß, in den er nun mit heftigen Stößen eindrang, so dass Rubina ein Schmerzenslaut entfuhr und sie ihn verwirrt anstarrte. Doch er hatte seine Augen geschlossen und sie sah, dass sich seine Lippen zu einem schmalen Strich zusammenpressten, während er sie wütend liebte.
    Was war nur plötzlich los mit ihm?
    Benno indessen versuchte seine Erinnerungen abzuschütteln, aber die Gedanken an Isa wurde er einfach nicht los und endlich bemerkte er, dass Rubina ihn fragend ansah. Um die unerwünschten Bilder in seinem Kopf aufzulösen, drang er weiterhin mit einer solchen Wut in ihren Körper ein, dass sie wiederum schmerzlich aufstöhnte. Als es vorbei war, rollte er sich von ihr weg und stellte sich schlafend. Doch Rubina konnte er nicht täuschen. Sie lag neben ihm, wund und aufgebracht, weil sie genau fühlte, dass diese heutige Leidenschaft nicht ihr gegolten hatte. Sie ahnte, an wen ihr Geliebter dachte und ihre Seele war plötzlich so bitter und voller Hass auf die Menschenfrau, dass sie, während er leise vor sich hin schnarchte, dauernd Isas Bild vor Augen hatte und sie sich nichts anderes wünschte, als dieses Lachen in dem rundlichen Gesichtchen für immer auszulöschen! Sie sehnte sich danach, diese goldbraunen Augen brechen zu sehen, ja fort mit diesem Glanz der sie aufleuchten ließ und sie hoffte, dass diese helle rötliche Lockenpracht, samt dem fülligen, rosa perlmuttfarbenen Körper bald Hunderte Meter unter der Erde verrotten würden! Plötzlich fiel ihr ein, dass Menschen ja sterblich waren und das tröstete sie so, dass sie lächelnd einschlief, während ihr Geburtsstein, der Rubin, gefangen in seinem Bambuskästchen, dunkelrot, aber glanzlos und matt vor sich hin glimmerte.
     
    Nach Bennos Besuch beschloss Isa diesen warmen Sommertag doch noch zu nutzen und stieg mit Prinz im Rucksack und Wolf an ihrer Seite, bergwärts hinauf zum Joch. Sie erreichte nach drei Stunden den Platz mit der Quelle und ließ sich bei dem Felsen nieder vor dem jene große Fichte stand, die sie in ihren Träumen schon

Weitere Kostenlose Bücher