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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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war überaus froh darüber, dass sie keinerlei Absichten hatte, irgend Etwas in diesem Gebiet zu verändern und so erzählte er ihr gelöst von diesem sagenumwobenen, geheimnisvollen Hohen Berg und gab ihr einige Tipps, wie sie zu der großen Höhle gelangen konnte, die sich hinter dem Wasserfall befand und von der kaum jemand wusste.
    Nach einer Woche verzog sich endlich der Regen und die heiße Augustsonne strahlte wieder und trocknete die nassen Spuren auf. Isa beschloss die kommenden warmen Sommertage auszunützen und wanderte bereits noch vor der Morgendämmerung mit ihrem schwer bepackten Rucksack, begleitet von ihren beiden Tieren den Buckligen Berg hinauf. Nach drei Stunden lag das Mittelgebirge bereits weit unter ihr und als die ersten Sonnenstrahlen ihr Haus, den See und das kleine Dorf mit ihren goldenen Fingern aus dem Morgenschlummer rissen, legte sie bereits bei der Quelle am Fuße des Felsens, wo Faniris stand, ihre erste Rast ein. Und schon nach einer kurzen Pause wanderten sie weiter, hinauf über das Joch wo der frische Bergwind sie begrüßte, dann über die rückwärtige Seite hinab ins Stille Tal und das silberne Flüsschen entlang dem Hohen Berg zu.
    Erst als grau-rosa Schatten durch das Tal krochen und die Luft kühler wurde, merkte sie, dass die Sonne bereits so tief im Westen stand, dass ihre Strahlen und ihre Wärme die Bergkette, die von ihr aus nördlich das Tal einschloss, nicht mehr erreichen konnten, und sie wusste, dass es nun Abend wurde. Doch noch bevor südwestlich der letzte goldene Schimmer auf den Zacken des hohen Berges verblich und diese schattengrau in die Dämmerung ragten, erreichte sie den türkisfarbenen See und ließ sich dort für die Nacht nieder. Isa sammelte trockenes Holz und entzündete ein kleines Lagerfeuer und freute sich insgeheim, dass niemand ihr hier in ihrem eigenen Tal Vorschriften machen konnte. Keine Bergwacht, die sie wegen dem Feuer abmahnte und keine Menschenseele, die sie in ihrer wohligen Einsamkeit störte. Sie breitete eine feuchtigkeitsabweisende Plane auf den Boden und rollte ihren Schlafsack aus. Wolf und Prinz kuschelten sich eng an ihren Körper und sie starrte zufrieden ins Feuer.
    Über ihr glänzten die Sterne am nachtblauen Himmel, schimmernd und leuchtend, zum Greifen nahe. Isa fühlte sich glücklich und frei. Sie spürte, dass diese Gegend sie willkommen hieß und dankbar, dass sie diese Unberührtheit und diese wunderbare Stille genießen konnte, schlief sie ein.
    Ein lang gezogenes "Krah, Krah" weckte sie auf. Verschlafen starrte sie auf ihre Uhr, es war erst fünf Uhr morgens und sehr kühl. Fröstelnd starrte Isa in den Himmel, der sich bereits hell verfärbte und sah einen dunklen Schatten über sich kreisen, der näher und näher kam. Es war Krahil, der sich zu ihren Füssen niederließ und sein glänzendes schwarzblaues Gefieder schüttelte. „Er wird mir sicher den Weg zeigen“, dachte sie zuversichtlich und stand auf.
    Sie wusste, dass sie heute einen harten Aufstieg über den schmalen felsigen Steig hinauf zur Höhle hinter dem Wasserfall noch vor sich hatte. Isa leerte ihren Rucksack, packte nur den Pullover, ein Seil, die Taschenlampe und ihre Katze hinein, klappte ihre Bergstöcke auf und schnürte sich ihre schweren genagelten Schuhe fest. Mit Wolf an ihrer Seite und Prinz auf dem Rücken, stieß sie ihre Stöcke fest in die steinige, bröckelnde Erde und stieg, vorsichtig, einen Fuß vor den anderen setzend, den steilen, schmalen Felsenweg hinauf, der direkt am brausenden und zischenden Wasserfall entlang zu der Höhle führen sollte. Die Steine waren rutschig und glatt und durch die Nähe des Wassers war die Luft sehr kühl, doch bald rann Isa der Schweiß von ihrer Stirn in ihre Augen und brannte höllisch. Der Steig war sehr steil und sie musste immer wieder stehen bleiben um Luft zu schnappen. Sie befand sich nun schon über zweihundert Meter höher und weit unter ihr sah der türkisfarbene Gebirgssee wie ein kleiner Teich aus. Je forscher sie ausschritt, desto schwerer bekam sie Luft. Sie war müde und jeder Muskel ihrer Beine schmerzte.
    Doch unverzagt stieß sie verbissen ihre Stöcke in den felsigen Boden, konzentriert Halt suchend um nicht auszurutschen und abzustürzen. Je weiter sie nach oben kam, umso öfter vermied sie es nach unten zu schauen, denn sie verspürte aufkommende Panik vor der Höhe und fühlte, wie diese Angst ihr mehr und mehr die Luft zum Atmen nahm. Der Traum mit der grünhaarigen Nixe und

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