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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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ihr Sturz vom Felsen fielen ihr ein und ihr wurde von der Erinnerung übel. Erschöpft lehnte sie sich an den feuchten Felsen und starrte mutlos in den inzwischen blauen Sommerhimmel. Sie glaubte nicht mehr daran, dass sie es bis zu der so hoch gelegenen Höhle schaffen konnte. Jetzt bereute sie es bitterlich, dass sie nicht regelmäßig mehr für ihre eigene Fitness tat. Inzwischen leuchtete die Sonne warm durch das Stille Tal und malte selbst die dunkelsten Baumkronen und sämtliche Spitzen der Felsen golden an. Der Wasserfall, der Bergsee und der Fluss gleißten wie kostbare Edelsteine in der Sommerhitze.
    „Was für ein Tag, was für eine wunderschöne Gegend“, dachte sie wieder ermutigt durch die unberührte Anmut des Tales. Sie hörte ein leichtes Rauschen in der Luft und als sie sich dem Berg zuwandte und hinaufblickte, sah sie den großen Adler am Himmel kreisen. Sie nahm ihr Fernglas und starrte zu ihm hinauf: Ja, es war Yerik, sie erkannte ihn an seinem grauviolett braunen Gefieder und bewundernd sah sie ihm nach, wie er stolz seine Kreise zog und ihr immer näher kam. Ungefähr hundert Meter über ihr, genau an der Stelle an der die zwei Seitenzacken des Berges anfingen seitlich in den Himmel zu ragen, schwang er sich auf einen Felsvorsprung und sie hörte seinen Schrei.
Sie verstand.
Dort oben musste die Höhle sein und als sie diese Gegend um den Wasserfall mit ihrem Glas absuchte, sah sie da einen riesigen dunklen Schatten. „Das ist sicher der Eingang“, dachte Isa und ihre Müdigkeit und ihre Erschöpfung waren fort. Nur noch hundert Höhenmeter, das war ungefähr eine Stunde Gehzeit. Tapfer stapfte sie weiter.
    Als sie endlich die Stelle erreichte, wo Yerik auf sie wartete, war sie klatschnass vor Schweiß und Höhenangst. Doch sie vergaß alle Strapazen als die sah, dass der Wasserfall wie ein silbrig funkelnder, zarter Schleier von oben herunterfiel. Sein zornig tosendes Brüllen war fort. Ein kleines nasses Felsplateau bot ihr Stand und als sie sich umwandte, bemerkte sie den riesigen dunklen Eingang einer gewaltigen Höhle. Yerik erhob sich, breitete seine gewaltigen Flügel aus und flog vor dem Wasserfall hin und her. Sie nickte verstehend, doch er schwebte direkt auf sie zu und landete sanft zu ihren Füßen. Ein kleiner, funkelnder, runder Stein rollte aus seinen Fängen. Schnell hob sie das leuchtende Etwas auf. Es war ein mondfarbenes, sanft opalisierendes Juwel, das gegen die dunkle Höhle ein zart leuchtendes Licht warf.
    Ihr fiel die Elfenkönigin ein, die denselben größeren Stein immer bei sich trug. Als ihre Hand ihn umschloss durchströmte sie wieder dieses sanfte Glück, das sie jedes Mal verspürte, wenn sie in ihren Träumen diese schöne Frau traf. Und noch etwas verspürte sie: Zuversicht und Selbstvertrauen. Das Verborgene Reich hatte ihr also einen Glücksstein geschickt, der ihr Mut schenkte! Dankbar öffnete sie ihren Rucksack und Prinz glitt anmutig heraus. „Wir sind angekommen mein Freund“, flüsterte sie ihm zu. Sie legte ihre Bergstöcke zur Seite, nahm sich Taschenlampe und Seil und betrat hinter dem Silberwasserschleier den Eingang der Höhle.
    Zuerst umfing sie nur Dunkelheit. Dann öffnete sie ihre Hand und der Mondstein warf ein sanft schimmerndes Licht, doch es war zu schwach und sie konnte kaum etwas erkennen. Sie schaltete ihre Taschenlampe ein und begann die Wände abzuleuchten. Es roch nach Moder und Feuchtigkeit, aber sie hatte das Gefühl, als würde der kleine Mondstein ihren Körper vor der kalten Nässe schützen.
    Isa befand sich in einem riesigen Raum, dessen Felsen ringsherum rötlich glänzten. Sie leuchtete den Boden ab. Die Erde hatte im Licht eine dunkelbraun-rötliche Farbe, fast wie getrocknetes Blut. Isa tastete sich mit der Lampe die Wände entlang, immer auf der Suche nach einer Felsenöffnung oder einer weiteren Höhle. Doch sie fand nichts. Außer dem sanften Rauschen des Wasserfalles und ihrem Atem war nichts zu hören. Hier war niemand oder doch?
    Nochmals öffnete sie ihre Hand und sofort warf der kleine Stein in ihrer Hand seinen magischen Schimmer in die Dunkelheit und es war ihr, als hörte sie ein leises Seufzen oder Stöhnen aus dem hinteren Teil der Höhle. Es klang wie ein zartes Wispern und sie tastete sich wieder vorwärts, ihre Lampe im ausgestreckten Arm umklammernd. Plötzlich stieß sie mit ihren Füssen auf einen harten Widerstand am Boden und sie zielte mit dem Strahl der Lampe darauf. Es war ein ballgroßer,

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