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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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Baumelf, den Übergang zu unserer Welt bewacht! Dort wirst du auf Krahil treffen und er wird dir etwas übergeben! Du weißt, was du dir von dort noch holen sollst! Schnell, beeile dich endlich!“
    Als seine Krieger ihn weiterhin verständnislos anstarrten, rief er ihnen zu: „Wie hatte die Weise Alte Rubinas Fluch dank ihres zauberkräftigen Amethysts abgemildert? Nur die bedingungslose Liebe eines Wesens, das mir hilft, das Böse zu besiegen und die Zaubersteine zurück zu bringen, kann mich und damit auch uns alle retten! Isa hat alles für uns getan und nun ist es auch unsere Sache, sie wieder gesund zu pflegen! Und ich liebe diese Frau! Glaubt mir, das Verborgene Reich und seine Regionen sind wieder da, der Fluch ist vorbei, alle Geburtssteine außer diesem hier befinden sich jetzt dort wo sie hingehören und auch der Rubin wird bald wieder in seiner Nische Platz finden!“
    Er bückte sich, und hob den Rubin auf, dessen Feuer jetzt wieder so strahlend lebendig schimmerte wie damals, bevor Rubina seine Macht missbrauchte. Er legte ihn sanft auf die Wunde an Isas Rücken und sagte. „Bring beide sofort zurück. Und denke daran. Nicht der Stein, sondern Isa, meine geliebte Isa ist das Wichtigste für mich, das Allerwichtigste!“ Yasumi nickte. Er befestigte den Stein in Isas Jackentasche, nahm die Menschenfrau behutsam in seine starken Arme, spannte weit seine Flügel und entschwand mit ihr durch eines der Ostfenster.
    Isa erwachte aus ihrer Ohnmacht und dachte, sie träume. Sie öffnete kurz ihre Augen. Sie flogen gerade über das Joch und die ersten Strahlen einer matten Oktobersonne fingerten sich zart hell glänzend über den Buckligen Berg, und malten goldene Kringel über die schon bräunlich verfärbten Blätter der abgeblühten Almrosen, so dass sie im Morgenlicht rosabraun leuchteten. Drunten im Tal war es noch düster und ein seltsamer dicker, dunkelgrauer Nebel aus dem Funken zu sprühen schienen, hüllte die gesamte Gegend unterhalb der Baumgrenze ein. Kurz vor jener Stelle, wo Faniris der Baumelf wachte, bremste Yasumi seinen Flug ab. Er glitt, Isa weiter sehr sanft in seinen Armen haltend, nach unten. Sie hörte das laute, aufgeregte Krah, Krah eines Raben und lächelte trotz ihrer Schmerzen, die in ihrer Brust und Schulter brannten.
    Endlich hatte sie wieder einen Traum mit Wesen aus dem Verborgenen Reich! Sie zweifelte nicht daran, denn das riesige Ungeheuer das sie in seinen Armen trug, und das sie jetzt im Moment gar nicht so genau ansehen wollte, legte sie fast zärtlich und sehr behutsam auf den weichen Waldboden. Als sie das Moos unter ihrem Körper spürte, wartete sie auf eine neue Schmerzwelle, doch in diesem Moment fühlte sie nichts. Dankbar schloss Isa ihre Augen. Ihr war als schwebe sie noch, gehüllt in eine weiche, wärmende Decke und eingebettet in die starken Arme des Drachens weit über dem Tal.
    Sie atmete seine Ausdünstung, eine eigenartige Mischung aus Farnkräutern und Schweiß, die aus seinem Körper strömte und die sie auf ihrem Flug bisher schon begleitet hatte. Plötzlich leckte etwas Feuchtes, Raues ihr Gesicht ab und hinterließ nasse Spuren auf ihren Wangen. Wieder öffnete sie mühsam ihre Augen und blickte auf weißgraues, dichtes Fell und in die goldbraunen Augen ihres Hundes. „Wolf, was für ein schöner Traum!“, murmelte Isa und versuchte ihn zu streicheln, doch sie war so unendlich müde, ihren Händen fehlte jegliche Kraft sich zu bewegen. So lächelte sie nur glücklich, bevor sie wieder in tiefen Schlaf fiel.
    Krahil flog auf die Baumspitze und kam mit einem Goldreif, auf dem ein glänzender Smaragd und ein sternförmiger Diamant glimmerten. Tausende von funkelnden Kristallen brachen sich im Licht und ihre Strahlen wetteiferten mit dem grünen Feuer von Somiris` Geburtsstein. Jetzt öffnete Faniris seine Äste so weit, dass sie wie ein riesiger, verkehrter Schirm aussahen, und Yasumi, der Isa nun wieder vorsichtig in seine Arme nahm, verstaute schnell den kostbaren Reif. Dann warf er sich mit voller Kraft in das stachelige Schwarzgrün des Baumes, das nun den Drachen und die ihm anvertraute Menschenfrau verschluckte, und sich danach sofort wieder schloss. Dann wiegte sich die mächtige Fichte mit ihren weit ausladenden, kräftigen Ästen wie alle anderen umstehenden Bäume sanft im Oktoberwind.
    „Was machen wir nun mit den Gefangenen, Herr?“, Fragte Zafer. „Wir nehmen sie mit!“ antwortete Taras. „Es tagt bereits, wir haben hier in dieser Welt

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