Der Katzenelf (German Edition)
nach vorne und Isa gab ihr den ersten Vertrag. Hastig riss ihn die Elfe an sich und kontrollierte die Unterschrift. Es schien alles in Ordnung zu sein und triumphierend schwenkte sie das Papier. „Das ist die Quelle und jetzt bitte das Stille Tal!“ „Schieb den Korb weitere vierzig Zentimeter her und öffne die Türe des Behälters!“, rief Isa und nahm das zweite Papier in ihre Hand. Rubina nickte, und der Korb wanderte geöffnet weiter in Isas Richtung. Sie stand wie erstarrt und rührte sich nicht. Das Gehäuse von Prinz war nun eine halbe Armlänge von ihr entfernt, davor lag das geöffnete Kästchen mit dem Rubin. Anscheinend hatten alle diesen Stein vergessen.
Rubina holte sich nun den Vertrag über das Stille Tal und lachte wieder laut und voller Bosheit. „Und jetzt das Haus am See!“, meinte sie lässig. Doch plötzlich schrie Satur, während er einen langen zweischneidigen Dolch aus seinem Hausanzug zog: „Bist du verrückt, die Katze und diese Frau laufen zu lassen? Du hast doch jetzt was du willst und den Rest bekommen wir auch so. Hast du die Zauberkraft des verborgenen Reiches vergessen, du Törin, sie werden uns sofort vernichten, wenn du sie gehen lässt!“ „Wer sagt denn, dass ich sie gehen lasse?“ kreischte Rubina empört zurück und schob den Korb hin und her, da ihr jetzt erst einfiel, dass der Rubin davor stand und sie die geöffnete Marmorschatulle mit ihrem Geburtsstein nicht mehr sah, da dieser sich direkt zwischen dem Behälter mit Prinz und Isa befand. Doch Satur schob plötzlich die Elfe mit einer solchen Wucht beiseite, dass sie stolperte und ihr die Papiere aus der Hand glitten und auf den Boden fielen. Er richtete mit einer Hand seinen Dolch auf den Korb und versuchte die Katze mit seiner anderen riesigen Hand herauszuziehen. Schnell riss Isa den Korb an sich, dabei verlor sie das letzte Stück Papier, doch sie achtete nicht darauf. Die geöffnete Tür des Katzenbehälters sprang weit auf und Prinz glitt wie ein dunkler Schatten heraus auf den Tisch. Er sah den Rubin und tastete mit seiner Pfote danach. Jetzt hob Satur seinen Dolch erneut und näherte sich geduckt der Katze. Isa, die wusste was dieser unheimliche Mann vorhatte warf sich ihm mit einem lauten empörten Schrei entgegen und versuchte mit ihrem Körper Prinz abzudecken. Sie spürte, wie ihr etwas Scharfes, Brennendes am Rücken in die Seite fuhr. Ein schrecklicher heißer Schmerz durchzuckte sie, sie stürzte erst auf den Tisch und dann zu Boden und warf im Fallen das Marmorkästchen auf die Erde. Der darin befindliche hölzerne Käfig löste sich aus seinem steinernen Behälter, fiel heraus und die purpurnen Stangen brachen entzwei.
Der Rubin rollte, jetzt da plötzlich befreit, rotglühend und strahlend mit feurigem Schimmer aus seinem Gefängnis und direkt auf Isa zu, die ihn sich griff und fest umklammerte. In ihren Händen erwärmte sich der der Stein und funkelte nochmals feuriger und leuchtender auf. Isa versuchte den pochenden Rubin mit aller Kraft zu halten und spürte befriedigt, dass er sie gar nicht verlassen wollte und das Pochen sich beruhigte. Sie fühlte, wie Blut aus ihrer Seite lief und auf den Boden tropfte, doch sie empfand keinen Schmerz. Weit entfernt vernahm sie noch, ein eigenartiges, lautes Donnern. Ihr war, als brause ein gewaltiger Orkan durch den Raum, der alles durcheinander wirbelte. Grelle Blitze zuckten und sie hörte wie Rubina schrie. Diesmal jedoch war es ein angstvolles Schreien.
Die Fenster sprangen auf und ihre Glasscheiben zerbarsten, die schweren Vorhänge bauschten sich in dem gewaltigen Sturm, der an dem Stoff mit einer ungeheuren Kraft zog und zerrte, so dass sie zerrissen und in Fetzen zu Boden fielen. Dann drangen viele seltsame, nebelfarbene Schatten ins Innere des Raumes und umkreisten Isa wie bedrohliche Schemen. Das Grauen und der Schmerz der jetzt plötzlich in ihrer Brust wie ein wütendes Tier tobte waren zu viel. Sie umklammerte weiterhin fest den großen Rubin, in der Hoffnung, dass sich die brennende Qual in ihrem Inneren linderte. Sie rief nach Prinz und versuchte mit der freien Hand sein Fell zu fassen, doch sie fand ihn nicht und verlor das Bewusstsein.
Rubina, Dana und Satur waren sekundenlang wie erstarrt. Als das Donnern und Brausen ertönte, warf der Sturm alle drei zu Boden und nun in der eigenartigen jähen Stille, die dem vorherigen Getöse folgte, krochen sie alle gleichzeitig sich gegenseitig tretend und schlagend, zu Isa um den Rubin an sich
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