Der Katzenelf (German Edition)
finden und zufrieden sein. Denn liebste Isa, das Zauberwort hier bei den Menschen in der heutigen Zeit heißt Arbeit! Für Zusicherung von Arbeit verkaufen sie sich und die Landschaft in der sie geboren und aufgewachsen sind, und verdingen sich freiwillig wie die Lohnsklaven der früheren Zeiten! Du bist die Einzige, an der unsere Pläne bisher scheiterten, denn du hast dich bisher geweigert, deine Zustimmung dazu zu geben. Ach ja, hier, die Übertragungsurkunde vom Grundstuck vom Haus am See, die solltest du auch noch unterfertigen, wenn du deine Katze lebend wiederhaben möchtest. Du unterschreibst diese Schriftstücke jetzt und kannst dann deinen Kater nehmen und gehen wohin du willst!“ Sie raschelte ungeduldig mit den Papieren und plötzlich wurde ihre Stimme scharf und sie lachte, ein kaltes, fast stählernes Lachen.
„Dir wurde schon öfters für dein Erbe viel, viel Geld angeboten, doch Geld scheint dir ja nichts zu bedeuten! Jetzt musst du Deinen Grundbesitz fürs Leben dieses Fellbündels MIR überschreiben! Du wirst dann auch kein Haus mehr besitzen! Ja, am besten gehst du mit deinem schwarzen Tier weit, weit fort, denn hier wird sich alles verändern! Alles und Jeder, die ganze Umgebung und damit auch die Bewohner dieses Gebietes werden mir alleine zu Willen sein, was könnten sie auch sonst machen! Sie werden vollkommen von meinem Wohlwollen abhängig werden und dann, wenn das große Geld anfängt zu fließen, wird mich nichts mehr zurückhalten weiter Land aufzukaufen und bald gehört die ganze Region und danach noch mehr Gebiete mir allein! Doch vorher meine Liebe habe ich auch noch etwas anderes zu erledigen, also halte mich nicht länger auf und unterschreibe endlich!“
Der Echsenmann räusperte sich und grunzte unwillig: „Was heißt hier, es gehört dir allein Rubina? Noch bist du meine Frau, vergiss das nicht!“ „Halt jetzt sofort den Mund, Satur, und mische dich nicht ein!“ herrschte ihn Rubina an und er schwieg und rollte nur zornig seine gelben Augen. Dana stieß ihm leicht in die Seite und deutete auf den großen Karfunkelstein in seinem Bambusbehälter. Rubina bemerkte dies nicht. Sie reichte Isa einen goldenen Füllhalter und langte in den Korb hinein, packte Prinz am Nackenfell und zerrte ihn aus seinem Käfig heraus. „Hier Isa!“ rief sie und hielt ihr die nun wild zappelnde und fauchende Katze hin. „Oder willst du dass er stirbt?“
Isa schrie zurück: „Nein lass ihn in Ruhe!“ Voller Angst und Panik nahm sie den Stift und unterschrieb hastig alle Papiere die vor ihr lagen. Im Zimmer war plötzlich sehr still, so als traute sich keiner von den Anwesenden zu atmen. Nur das Kratzen des Stiftes, der über das Papier glitt war deutlich zu hören. Dann raffte Isa sämtliche Dokumente mit einer schnellen Bewegung zusammen und drückte sie an ihre Brust, noch bevor Rubina, sie daran hindern oder ihr etwas davon aus der Hand nehmen konnte. Sie streckte sich und sah die Dunkle Elfe an. Dabei versuchte Isa ruhig zu wirken, obwohl sie merkte, dass ihre schweißnassen Hände zitterten. „Bevor du nur ein einziges Stück Papier von mir erhältst“, sagte sie zu ihr, als Rubina ihre Hand jetzt fordernd ausstreckte, „möchte ich, dass du mir zuerst meine Katze gibst!“ Doch Rubina lachte nur höhnisch: „Mich kannst du nicht überlisten, du gerissenes Stück!“ rief sie und versuchte den zappelnden Prinz in seinen Korb zurück zu stecken.
Doch der bäumte sich auf, fauchte und fuhr ihr mit seiner Vorderpranke und ausgestreckten Krallen ins Gesicht, so dass ein riesiger blutiger Kratzer ihre Wange entstellte. Rubina lachte weiter und knuffte die Katze so fest, dass sie schmerzlich aufmaunzte. Voller Grauen sah Isa, als Rubina sich wieder aufrichtete, dass deren Wunde sich sofort verschloss und keine Narbe, ja nicht die geringste Spur von den scharfen Krallen auf der zarten Gesichtshaut zurückließ. Diese Zauberin war anscheinend unverletzbar! Sie versuchte sich zu fassen und sagte ruhig und mit fester Stimme: „Dann bleiben diese Verträge samt meiner Unterschrift eben dort wo sie sind, und ich vernichte sie, sobald sich jemand von Euch mir nähert!“, Und sie drückte die Formulare weiter fest an sich. Isa überlegte fieberhaft. Nach ein paar Sekunden zog sie dann langsam eine der Urkunden wieder hervor und meinte: „Schieb den Korb jetzt ein Stück herüber, sagen wir circa vierzig Zentimeter und dann erhältst du die erste Urkunde!“ Rubina drückte den Katzenbehälter
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