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Der Keil des Himmels

Der Keil des Himmels

Titel: Der Keil des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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darüber nachdachte. Er spürte den Blick der Kutte fragend auf sich ruhen.
    „Damals, als wir in den Ostprovinzen den von ihnen erwähnten Feldzug führten“, erklärte er, „und Eisenkrone solche Kampfhomunkuli wie den, der uns in den Katakomben angriff, gegen uns einsetzte, gab es Gerüchte darüber, wie er an diese Kreaturen gekommen ist. Es hieß, Eisenkrones Gefährte Vanwe habe einen Pakt mit einem Kyprophraigen geschlossen, der eine Reihe dieser Homunkuli in einer unterirdischen Kammer bewachte. Was immer man von solchen kursierenden oder bewusst ausgestreuten Berichten auch halten mag, die Ähnlichkeit zwischen den Kreaturen, hier wie dort, ist zu groß für einen Zufall. Und das hier auch ein Kyprophraig ins Spiel kommt, ist auch zu viel des Guten. Ich meine, wie viele Kyprophraige haben Sie schon gesehen? Von wie vielen Sichtungen haben sie gehört? Bis ich einem begegnete, dachte ich, sie wären nur ein Geschöpf der Legenden. Oder gehörten zumindest einem lang vergangenen Zeitalter an. Bis vor kurzem war ich, mit den Söldnern, die unsere damalige Mission überlebten, der einzige glaubwürdige Zeuge, dass es diese Geschöpfe überhaupt gibt. Jetzt kann man Sie und General Kelam zu dieser winzigen Gruppe dazuzählen. Es gibt keine Kyprophraige wie Sand am Meer. Daher bin ich bereit in Erwägung zu ziehen, dass die damaligen Geschichten der Wahrheit entsprachen.“
    „Was denken Sie?“ Die Stimme der Kutte blieb ruhig.
    Auric strich sich übers Kinn, hob dann die Hand in einer offenen Geste. „Vielleicht war das da unten der Kyprophraig, der die Kammer mit Eisenkrones Homunkuli bewachte. Vielleicht gehörte zu dem Pakt, den Vanwe mit ihm schloss, dass der Kyprophraig zu ihrem Verbündeten wurde. Vielleicht steckt Eisenkrone hinter den beiden Anschlägen. Vielleicht aber ist es umgekehrt, und Vanwe und Eisenkrone sind durch diesen Pakt zu Handlangern des Kyprophraigen geworden. Vielleicht gibt es mehr als einen. Vielleicht steckt eine Verschwörung von Kyprophraigen hinter all dem. Verrückt wie das klingt.
    Ich zumindest habe nun schon mehr als einen gesehen.“
    Auric nahm das Schweigen der Kutte als Ermunterung weiter zu sprechen.
      „Wenn Sie meine Akte kennen – und ich bin überzeugt, dass Sie sie kennen –, dann wissen Sie bestimmt, dass diese erste Begegnung von der ich spreche, zu der Zeit stattfand, als ich noch im Hause Trevante gedient habe.
    Als wir einen Senphoren eskortieren mussten, weil er von einem bestimmten Bereich aus keine Geistesbotschaft an General Kelam absetzen konnte, die ihn vor einer im Geheimen anrückenden Nichtmenschenarmee warnen sollte. Wir stießen damals in einem uralten Bauwerk auf einen Kyprophraigen. Unter anderem. Nach seinem Tod, war der Senphore dann wieder in der Lage, Geistesbotschaften zu senden. Er nahm an, dass der Kyprophraig der Grund für den Block war, der es ihm unmöglich machte, Botschaften ins Vellinium abzusetzen. Wenn ein Kyprophraig Einfluss auf das hat, was ein Senphore tun kann, dann hat er vielleicht auch dessen Fähigkeiten. Eine Möglichkeit ist also, dass dieser Kyprophraig, auf den wir in den Katakomben trafen, die Kommunikation mit jemandem aufrecht erhalten sollte, der weit entfernt ist. Einem Auftraggeber. Jemandem wie Eisenkrone und Vanwe. Oder einem ihm ranghöheren Kyprophraigen. Wenn es eine Hierarchie bei ihnen gibt. Wir wissen einfach zu wenig über sie.
    Müssen wir damit rechnen, dass plötzlich überall, in allen Provinzen in allen Ländern Kyprophraige auftauchen? Vielleicht erwachen sie aus einem Schlaf oder sie waren schon immer da, verborgen, und tauchen nun aus ihren Verstecken auf. Wählen sie sich Menschen als ihre Emissäre? Ist Vanwe für sie vielleicht so jemand?“
    „Die, die uns vielleicht auf einige dieser Fragen Antworten geben könnten, sind verschwunden“, sagte die Kutte. Sein Blick glitt aus dem Fenster hinaus, auf die Straße der Koneardäischen Altstadt.
    „Man hat den letzten Überlebenden der Quâ-tsunja und die Gruppe uns entwischter Söldner gesehen, wie sie Idirium verließen. Sie sind wohl an irgendeiner anderen Stelle wieder aus den Katakomben heraus gekommen. Wir haben zu spät von unseren Informanten davon erfahren, um sie noch zu erwischen. Aber wir sind auf der Suche nach ihnen. Früher oder später werden wir sie finden und gefangen nehmen. Dann werden wir hoffentlich ein paar erhellende Informationen erhalten.“
    Das Grinsen, das Auric die ganze Zeit innerlich spürte, machte sich

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