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Der Keil des Himmels

Der Keil des Himmels

Titel: Der Keil des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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zweiter Quâ-tsunja? Wie war das möglich? Den zweiten hatte er doch mit dem Schwert glatt durchbohrt. Wenn diese Verletzung nicht tödlich gewesen war, so musste sie doch so schwer gewesen sein, dass der Mann heute unmöglich schon wieder kämpfen konnte. Gab es etwa einen vierten dieser Kämpfer, der bisher nicht in Erscheinung getreten war?  
    Ein weiterer Gegner drang schon auf ihn ein, und er musste sich seiner Hiebe erwehren. Durch eine Lücke im Gewirr auf sie anstürmender Feinde registrierte er im Lichtstreif, der durch eines der hohen Fenster eindrang, wie eine der Kutten fiel. Sah einen der Quâ-tsunja die zweite attackieren. Während Auric parierte, nach einer Blöße des Gegners suchte, war er sich klar, dass auch die zweite Kutte fallen würde. Von einer Meute Angreifern und zwei Quâ-tsunja attackiert, war nur noch die Frage, ob sie schon in diesem Moment tot war, oder wie viele Sekunden sie sich noch halten konnte.  
    Im Gebrüll der Kämpfenden, dem Klirren der Waffen, dem hin und her wogenden Tumult erkannte Auric die Vorzeichen für einen zähen, sich lang ziehenden Kampf. Kelams Leibwachen waren erfahrene, ausgezeichnete Kämpfer; sie hatten die taktisch günstige Position – sie standen aber gegen eine Übermacht. Einer der Angreifer fiel unter Kelams Schwert. Der General war gut und zäh, hatte die Erfahrung eines ganzen Lebens von Kampf und Schlachten. Einer der Leibwächter wurde schwer verwundet, fiel hinter den Schutz ihrer Reihen weg.  
    Vier gegen wie viele? Seit dem Eintreffen von Aurics Eskorte hatte sich ihre Situation nicht gerade verbessert. Es war nur einen Frage der Zeit. Wie lange konnten sie sich halten? Wo blieb nur „Anander“ und seine Eingreiftruppe der Kutte.
    Über den Lärm des Kampfes hinweg hörte er einen gebellten Befehl in der ihm unbekannten Sprache. Der Gegner von Aurics rechtem Nebenmann nahm dessen Attacke nicht an, wich stattdessen zurück. Eine Gestalt drängte sich an seiner Stelle wie eine anstürmende Ramme durch die Bresche. Auric sah aus den Augenwinkeln, während er sich seines eigenen Gegners erwehrte, einen der Quâ-tsunja auftauchen und seinen Nebenmann attackieren.  
    Sie verlieren die Geduld. Ich bin aufgetaucht, dann zwei der Kutte. Sie vermuten, dass mehr folgen könnten und wollen es beenden, bevor ihr Anschlag daran scheitert.
    Etwas wie Panik stieg in ihm hoch, doch er spürte sie nicht lähmend, nicht als Angst, sondern als etwas lodernd Heißes, das ihn fast willenlos machte, erfasste, und mit einer Wucht und einem Zorn, den er nicht zuordnen konnte in seinen Gegner trieb. Er fegte dessen Klinge beiseite, als wäre der Hieb dahinter nur ein halbherziges Geschwenke, trieb ihm den Stahl seiner Klinge in das verblüffte Gesicht und hackte ihm dann das Schwert tief in den Hals. Während sein Gegner starb, wandte er sich schon nach rechts und begegnete den halb erspürten Zwillingsklingen des Quâ-tsunja. Zu spät, um seinen Nebenmann zu retten. Er fühlte nur noch dessen stummes Niedersacken. Sein Blut spritzte über Aurics Arm und Klinge, als er sich in den Angriff des Quâ-tsunjas warf. Und zum ersten Mal dessen Gesicht   deutlich wahrnahm. Er hätte geschworen, das es der war, den er nach der Explosion in der Phanum-Manufakur durchbohrt hatte.
    Sie waren jetzt nur noch drei voll kampffähige Männer.
    Der Kampf gegen die zwei Klingen war höchst kritisch. Sie attackierten zeitlich versetzt, sie stachen hier, hieben dort, schlugen wieder anderswo. Sie prasselten unbarmherzig gegen ihn, forderten ihm alle Wendigkeit an der Klinge ab. Es war fast unmöglich sie beide gleichzeitig abzuwehren. Der Quâ-tsunja schrie etwas. Das konnte nicht der Mann sein, gegen den er bei der Phanum-Manufaktur gekämpft hatte. Er hatte ihn getroffen, durchbohrt, er wusste es. Dieser hier sah ihm wahrscheinlich nur sehr ähnlich. Auric ging in einen Gegenangriff. Der Quâ-tsunja fälschte die Bahn seines Schwertes ab und ließ ihn ins Leere laufen. Schreck durchfuhr ihn, schon glaubte er den Stich der zustechenden Klinge zu fühlen.
    Der Schmerz blieb aus. Er wich zurück. Der Stich war nicht erfolgt.
    Ein langes, zwei kurze Schwerter trafen sich kreuzend aufeinander. Der Quâ-tsunja hatte seine Chance nicht genutzt. Stattdessen wich er, ließ einen anderen Angreifer sich von hinten in den Raum drängen, der Auric sofort hart mit scharfen Hieben attackierte. Auric blieb nichts, als dessen Angriff anzunehmen, dessen aggressive Hiebe abzuwehren. Nichts, als dabei

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