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Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Titel: Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehört?«
    Für einen Augenblick starrte Braedon sie sprachlos an. »Avosaar?«, wiederholte er dann in einem unverfänglichen Tonfall, obwohl in seinen Augen etwas aufflackerte. Er blinzelte und zuckte die Schultern. »Nein. Der Name kommt mir nicht bekannt vor. Warum? Was soll das sein?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich denke, es ist ein Ort. Kenrick schien sich in der Zeit vor seiner Entführung in Rouen sehr dafür zu interessieren. Er hat all diese Einträge über Wunder und unerklärliche Vorfälle verfasst, und eine ganze Reihe davon nehmen Bezug auf dieses Wort – ›Avosaar‹.« Sie hielt Braedon das Tagebuch hin, der es kaum eines Blickes würdigte. »Glaubt Ihr, es könnte sich dabei um den Ort handeln, an dem dieser Kelch aufbewahrt wird, den Ihr erwähnt habt – der Drachenkelch?«
    »Nein«, antwortete er tonlos und starrte in die Flammen.
    »Wieso nicht? Warum seid Ihr Euch da so sicher?«, drängte sie und überging seinen abweisenden Ton. »Die Orte sind ihm wichtig gewesen. Kenrick muss etwas Besonderes, vielleicht sogar etwas Gefährliches dort entdeckt haben. Schaut nur, hier erwähnt er mehrere Orte in Cornwall, dann einen in Frankreich, nahe der Abtei vom Mont St. Michel, und zuletzt diesen hier – Avosaar.«
    »Lasst es gut sein, Ariana. Ihr werdet noch den Verstand verlieren, wenn Ihr nach Antworten sucht, die Ihr wohl nie erhalten werdet.«
    »Aber die Antworten sind hier irgendwo versteckt, oder warum sind die Entführer sonst hinter dieser Tasche her? Das habt Ihr doch selbst gesagt. Die Informationen in dieser Tasche sind so wichtig, dass man uns für sie sogar umbringen würde.«
    »Ein Grund mehr, die Finger davon zu lassen.«
    »Das kann ich nicht. Schon gar nicht, wenn es wahr ist, was Ihr sagt.« Als er ihre Worte mit einem Achselzucken quittierte, setzte sie nach: »Und was ist hiermit?«
    Sie griff sich eine Handvoll Schriften, in denen der Name Avosaar auftauchte, und drängte sie Braedon förmlich auf. Doch er legte sie zur Seite, ohne einen Blick darauf zu werfen.
    »Tatsache ist«, fuhr sie unbeirrt fort, »dass es hier irgendwo eine Art Karte gibt. Ich habe sie vorhin noch gesehen … « Erneut nahm sie eins der Tagebücher zur Hand und blätterte eifrig suchend darin herum. Als sie im ersten Band nicht das Gesuchte fand, streckte sie die Hand nach dem zweiten Buch aus. »Ich werde es Euch zeigen, Braedon. Ich bin mir sicher, dass sich die Punkte auf dem Pergament auf einige der Orte beziehen, die in Kenricks Liste … «
    »Verdammt, Ariana.« Ehe sie das zweite Tagebuch öffnen konnte, umklammerte Braedon fest ihr Handgelenk. Mit der anderen Hand entriss er ihr das Buch und warf es auf den Boden. »Genug! Ich sagte, Ihr sollt damit aufhören.«
    Bei seinem scharfen Tonfall und seinem festen Griff zuckte sie zusammen. Schnell gab er sie wieder frei, entschuldigte sich allerdings nicht. Verwirrt und voller Vorahnungen starrte Ariana ihn an. »Wer von uns hat jetzt Geheimnisse vor dem anderen? Es scheint, Ihr habt mir auch nicht alles erzählt, Braedon. Weder von Euch noch von diesen Männern, die hinter uns her sind – und ganz bestimmt nicht von dem sogenannten Drachenkelch.«
    »Eigenartig«, sagte er gedehnt und warf ihr einen hochmütigen Blick zu. »Mir war nicht bewusst, dass ich dazu verpflichtet war, Euch davon zu erzählen, Madame.«
    Sein barscher Tonfall und der unverhohlen überhebliche Blick verfehlten ihre Wirkung nicht. Er würde sie nicht ins Vertrauen ziehen. Mochten sie auch gemeinsam auf der Flucht sein, er hatte mit seiner Reaktion nur allzu deutlich durchblicken lassen, dass er in ihr keine Verbündete sah. Für ihn war sie womöglich nichts weiter als eine gefährliche Last, obgleich er nicht abgeneigt schien, sie gelegentlich zu küssen – was in ihr das Verlangen nach mehr weckte. In diesem Augenblick erinnerte Ariana sich an Pegs Worte: Sie hatte sie vor Braedons düsterer Seite gewarnt und ihr geraten, Abstand zu diesem Mann zu halten. Ariana wusste, dass sie den weisen Rat eigentlich befolgen sollte, aber die Situation ließ ihr keine Wahl. Zudem weigerte sich ein hartnäckiger Wesenszug in ihr, einfach so zurückgewiesen zu werden.
    »Ihr habt doch selbst gesagt, dass wir so gut wie aneinandergekettet sind. Meint Ihr nicht, dass ich ein Recht darauf habe zu erfahren, was hier vorgeht? Und zwar alles? Seitdem wir Calais verlassen haben, benehmt Ihr Euch seltsam.«
    »So?«, fragte er scheinbar betroffen, doch der höhnische Zug um seinen Mund

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