Der Kelch von Anavrin: Geheimnisvolle Gabe (German Edition)
über ihre verborgene Perle, bis Serena das Gefühl hatte, es nicht mehr ertragen zu können. Keuchend stieß sie seinen Namen aus, bog den Rücken durch und klammerte sich mit beiden Händen an ihn. Er hob den Kopf und gab ihre harte Brustspitze frei.
Die Ahnung wütete wie ein Sturm in ihrem Innern und offenbarte ihr, was in Rand vorging. Sie sah, dass er nicht mehr gegen seine Gefühle ankämpfte, sondern sie noch nährte, sie spürte sein Verlangen, das sie wie eine nicht ablassende Folge von Wellen durchströmte. Er wollte ihr alles zeigen, ihr die Augen für die Leidenschaft öffnen, die so ungestüm in ihm brannte.
»Zeig mir alles«, wisperte sie, während sich ihr Atem beschleunigte. »Bitte, zeig es mir.«
Alles für dich, sagte die Ahnung.
»Nur für dich«, sagte Rand und hielt ihren Blick so durchdringend gefangen, dass es ihr fast den Atem raubte.
Sie spürte, wie sich die pochende Spitze seines Schafts fest an ihre Weiblichkeit presste. Dann bewegte Rand langsam die Hüften und drang behutsam in sie ein, wobei er ihr in die geweiteten Augen sah.
»Ja«, seufzte sie nun. »Rand … ja.« Er schob sich weiter in ihr vor und füllte sie ganz aus. Hitze breitete sich von ihrer weiblichsten Stelle aus und strömte in ihr Herz … drang bis in ihre Seele vor. Sie verspürte keinen Schmerz, sondern erlebte, wie ihre Sinne sich schärften, als erwachten sie aus einem tiefen Schlaf. Eine ursprüngliche Weisheit durchströmte sie.
Die Ahnung, die sich ihrer sonst bemächtigte, war mit einem Mal merkwürdig still, als habe die Wucht der neuartigen Empfindungen sie zum Verstummen gebracht.
Rand bewegte sich langsam in ihr, gewöhnte sie an seinen Rhythmus. Serena verlor sich in den Freuden, die er ihr durch seine leidenschaftliche Eroberung verschaffte. In unbeschreiblichem Verlangen klammerte sie sich an ihn und wünschte sich, diese zauberhafte Nacht möge niemals enden. Eine wundersame Leichtigkeit erfasste sie, während er sich in ihr bewegte und sie mit seinen sanften Stößen gleichermaßen beruhigte wie erregte. Sie fühlte sich wie ein Blatt, das von einem Wasserstrom davongetragen wurde, wirbelnd und schwerelos.
Sie schwelgte in dem Gefühl, das sich bei jedem kühneren Stoß noch vertiefte. Doch es war ihr unmöglich innezuhalten, denn die Kraft, die sie in dieser Vereinigung erlebte, war zu wild und urtümlich. Diese Kraft besaß die Wucht von Wellen, erfasste sie mit hohen Wogen und trug sie mit sich … hoch hinauf zu einem Moment äußerster Verzückung. Sie stieß einen leisen Schrei des Erstaunens und der Freude aus, einer so reinen Freude, dass sie am liebsten geweint hätte. Und wirklich liefen ihr die Tränen über die Wangen und verfingen sich in ihrem Haar.
»Himmel«, keuchte Rand und strebte mit jedem Stoß seiner Erlösung entgegen.
Serena verlor sich in einer weiteren Woge der Lust. Rands Körper fühlte sich hart wie Granit an, als er immer und immer wieder in sie eindrang, jetzt noch tiefer als zuvor. Dann warf er den Kopf in den Nacken und verströmte sich mit einem lauten Aufstöhnen in ihr. Serena zog ihn fest an sich und staunte über die plötzliche Hitze, die von seinem Leib auf den ihren übersprang.
»Serena«, stieß er leise hervor, sank auf sie nieder und schmiegte sein Gesicht an ihre Halsbeuge. »Warum hast du es so weit kommen lassen? Warum hast du mich nicht abgewiesen?«
Er klang so traurig, so hilfsbedürftig. Serena legte die Arme um ihn und streichelte über seinen schweißfeuchten Rücken.
»Warum hast du zugelassen, dass ich dir heute Nacht deine Unschuld raube?«
»Du hast sie nicht geraubt, Rand.« Sie drückte einen Kuss auf sein seidiges schwarzes Haar. »Diese Nacht gehört dir. Ich glaube, sie gehörte dir schon, als die Flut dich an meinen Strand spülte.«
19
Die Sonne hatte beinahe ihren höchsten Stand erreicht, als sie am nächsten Tag auf ihrem Rückweg von Egremont Rast machten, um etwas zu essen. Serena brach ein Stück von dem Kanten Brot ab und kostete von dem kalten Bratenfleisch, das Rand noch in der Stadt als Wegzehrung gekauft hatte. Während er ihr zusah, dachte er daran, dass er die Zärtlichkeiten der Nacht bereuen müsse, sofern er auch weiterhin ein Mann der Ehre sein wolle.
Doch er bereute nichts. Stattdessen schwelgte er in der Erinnerung an ihr Liebesspiel, entsann sich der rauschenden Verzückung, die Serenas Berührungen in ihm ausgelöst hatten. Er glaubte, immer noch die Süße ihrer Lippen spüren zu können … und
Weitere Kostenlose Bücher