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Der Kelim der Prinzessin

Der Kelim der Prinzessin

Titel: Der Kelim der Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Berling
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der Stäbchen.
    Josh der Zimmermann, bei weitem seinen Mitspielern in der sinnvollen Auswertung dessen, was die Hand des Schicksals ihm zukommen ließ, überlegen, überdachte gewissenhaft vor allem seine Chancen, von seinen Nachbarn jene Stäbchen zu ergattern, die ihm noch zu einer gewinnträchtigen Kombination seiner Spielsteine fehlten. Er ließ sich Zeit. Sein Freund David ging ähnlich zu
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    Werke, nur, dass seine Ausgangslage wesentlich viel versprechender war. Er musste eigentlich nur bedenken, was er dem Kabbalisten zum Fraß vorwerfen sollte, um den zum Abwurf jener Werte zu bewegen, die er noch zu einem glanzvollen Abschluss seiner Strategie benötigte. Guy de Muret war nicht bei der Sache, ihn beschäftigte eigentlich die nahe Zukunft der Truppe, die sich um den Trencavel geschart hatte, weitaus mehr als das Spiel.
    Vor ihnen lag Damaskus! So geriet er, was die Aufnahme von Spielsteinen anbetraf, zwischen die Mühlsteine des verbissenen Machtkampfes zwischen Templer und Zimmermann. Für ihn blieb, das musste er bald erkennen, nur noch die Spreu vom Weizen!
    Ali machte Schluss, bevor die anderen überhaupt richtig angefangen hatten, und verlangte gerade zur Verblüffung aller - Guy kicherte vor Vergnügen, der Zimmermann wurde zornig, denn David konnte bis dahin das klar erkennbare bessere Ergebnis vorweisen -, dass der Sieg ihm zuzusprechen sei, da erschien Pons und forderte im Auftrag des Trencavel den Templer und den Kabbalisten auf, zu ihm zu kommen, er wünsche sie zu sprechen. Beide Spieler, die ansonsten weder glühende Hitze, Sandstürme oder eisige Kälte dazu bringen konnten, vom Spiel abzulassen, wickelten sich aus ihren Decken und folgten dem Gebot. Ali blieb allein zurück mit seinem Anspruch, als Sieger anerkannt zu werden. Der verbliebene Guy de Muret weigerte sich allerdings lachend, darüber auch nur ein Wort zu verlieren. Stattdessen unterhielt er sich demonstrativ mit dem dicklichen Pons über eine Sternschnuppe, die gerade pfeilschnell und hell über den schwarzblauen Nachthimmel gesaust war. Ali hielt das Ganze für eine üble Intrige Rocs, der sich bis heute nicht dazu herbeigelassen hatte, mit ihm auch nur ein Wort zu wechseln. Dazu benutzte dieser hochmütige Trencavel jeweils seine Leibgarde, die Okzitanier. Bei denen musste er ansetzen ... Eine weitere Lichterscheinung raste über das dunkle Firmament und verlosch -
    »Wünscht Euch was!«, forderte der gutmütige Pons den sichtbar vor Wut köchelnden Sohn eines gescheiterten Mameluckensultans auf. »Aber sprecht es nicht aus!«, fügte Guy stichelnd hinzu. »Sonst geht das - wie mit Eurem glorreichen Sieg - nicht in Erfüllung!«
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    Ali biss sich auf die Lippen, er durfte sich nicht provozieren lassen. »Ich muss mir nichts wünschen!«, stieß er bemüht gelassen aus. »Ich muss es mir nur nehmen«, er nestelte an dem Amulett, das er unter seinem Gewand am Lederband um den Hals trug, und wies es mit verschwörerischem Stolz den beiden vor. »Auf mich wartet ein Königreich!«
    Pons beäugte die Silberhand unbeeindruckt freundlich.
    »Das kennen wir schon!«, rutschte es Guy trocken heraus. »Zur Erlangung dessen steht unser Leben bereits im Dienste des Königlichen Paares!« Der Okzitanier gab ihm den Korb nicht ohne Genuss und schaute unverwandt zum Himmel auf.
    »Jedoch mein Königreich ist von dieser Welt!«, stellte Ali die Verlockung über seine Verärgerung. »Wenn ich auf Eure Hilfe zählen könnte -« Er ließ die hamsa wieder im Halsausschnitt verschwinden, denn das Interesse der beiden hatte sich vollends von ihm abgewandt.
    Die Armenier waren zurückgekehrt. Sie hatten in der Wüste den spindeldürren Majordomus des Sultans von Damaskus aufgegabelt samt dessen Dienerschar, eine gewaltige Karawane mit der gesamten Ausstattung eines Hofstaates und reichlichem Proviant würde ihnen auf dem Fuße folgen. Die Armenier waren sehr stolz auf ihre
    >Beute<, der Trencavel lobte sie, bevor er sich von dem Baouab berichten ließ, wie sie einem grausamen Tode durch die furchtbaren Mongolen nur knapp entronnen, weil ihnen die Angst Beine gemacht, was dem verehrten Herrn An-Nasir nicht vergönnt gewesen. So erfuhr Roc auch von der Favoritin, die ihrem Gebieter
    unerschütterlich in ihrer Zuneigung auch in seiner letzten Stunde zur Seite gestanden hatte. Wenn der Trencavel vom Ende Clarions, seiner alten Freundin, erschüttert war, zeigte er es nicht. Roc entließ den erschöpften Majordomus samt den mit ihm entkommenen Dienern

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