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Der Kelim der Prinzessin

Der Kelim der Prinzessin

Titel: Der Kelim der Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Berling
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Sohn wohlauf ist -« Er schaute fragend auf Roc, der nickte. »Entsprechend
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    der Nachricht, die uns Herr Kitbogha zukommen lässt, werden wir über kurz oder lang zu ihm stoßen.«
    »Wir reiten auf dieser Seite des Jordan«, entschied Roc, »und werden mit seinem Heer Schritt halten.«
    Die drei ausgewählten Reiter stoben den Abhang hinab. Der Trencavel gab jedoch auch jetzt nicht das Zeichen, den Abstieg zu beginnen, um im Tal dem Treffen entgegenzureiten, sondern folgte weiter unschlüssig dem Höhenzug, der das bergige Hinterland vom Tal des Jordan trennt.
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DER GRAL DER LIEBENDEN
    KITBOGHA, der Oberkommandierende des mongolischen Heeres, hatte noch das Eintreffen der armenischen und georgischen Verbündeten abgewartet, war dann an Damaskus vorbeigezogen, wo er von der starken Garnison alle entbehrlichen Truppen abzog und nur die Zitadelle besetzt blieb. Er umging den Berg Hermon, ließ auch die am Weg liegenden Festungen der Assassinen unbehelligt und stieß über Banyas ans Ostufer der Jakobsfurt vor. Hier erreichten ihn die drei Boten des Trencavel, die ihn auch über das bislang ungewisse Schicksal seines jüngsten Sohnes Baitschu beruhigen konnten. Ihr strenges Verhör brachte zutage, dass Yves der Bretone mithilfe der Templer von Sidon die bei Baalbek Überfallene Prinzessin gerettet habe. So stand jetzt für Kitbogha zu hoffen, dass beide bei der Eroberung von Sidon durch seinen General Sundchak wohlbehalten in dessen Hände gefallen waren. Wie er allerdings seinen Metzgerhund einschätzte, dazu die Dickköpfigkeit des Bretonen - und die Animosität zwischen den beiden -, war er sich dessen nicht so sicher. Um für jeden Fall gewappnet zu sein, gab er den Befehl, den hochrädrigen Karren mit dem Thronaufbau, den die Armee immer mit sich geführt hatte, bereitzustellen, um Roc Trencavel und die Prinzessin Yeza gebührend einholen zu können.
    Denn von dem sichtbaren Mitführen des Königlichen Paares versprach er sich ein mitreißendes Signal für den Kampfesmut seiner Truppen. So ließ er den aufsehenerregenden Thronwagen bei Erreichen der Furt vorneweg durch die Wasser des Jordan rollen. Dieser Anblick - und die gute Nachricht von seinem Lieblingssohn Baitschu
    - erfreute das Herz des Alten. Am anderen Ufer sollte dann - wie vereinbart - der von Sidon herabmarschierende Sundchak zu ihm stoßen. Kitbogha beschloss, dort zu lagern und auf ihn zu warten. Die drei Botenreiter schickte 460
    er nicht zurück zum Trencavel, weil er - aufgrund ihrer Befragung - guten Glaubens war, dass der Langgesuchte sowieso binnen kurzem im Lager auftauchen würde. Wahrscheinlich würde er zusammen mit dem General eintreffen.
    Die mit Beute aus Sidon schwer beladene Heerestruppe der Mongolen unter Sundchak kam nur langsam vorwärts. Sie hatten gerade die Burg Toron passiert, als vorausgesandte Späher dem General meldeten, dass sein Oberbefehlshaber sich anschicke, den Jordan durch die Jakobsfurt zu überschreiten. Worauf Sundchak, der bis dahin seine Leute scharf angetrieben hatte, erst mal eine Rastpause einlegte.
    Dass zwischen ihm und Kitbogha noch Roc Trencavel mit seinem kleinen Haufen des Weges zog, wusste er nicht. Seinen Spähern waren sie entgangen, außerdem hätte es den General nicht sonderlich gekümmert. Der Gedanke, diese Fremden aus dem »Rest der Welt« als Herrscher in einem eroberten mongolischen Reich einzusetzen, war ihm nach wie vor zuwider, die Faszination, die diese Idee auf Kitbogha ausübte, vermochte Sundchak nicht nachzuvoll-ziehen. In seinen Augen wurde der Alte zusehends wirrer im Kopf.
    YEZA HATTE SEIT DEM VERLASSEN VON SIDON alles SO erlebt, als befände sich ihr Körper in einer
    Welt unter Wasser. Schwerelos trieb sie dahin, sie empfand keinen Zorn mehr, noch Sehnsucht wieder aufzutauchen aus diesem ebenso klaren wie als unwirklich empfundenen Element. Das Ganze hatte schon begonnen, als sie in ihrem Turm diesen furchtbaren Streit mit Yves hatte. Der Bretone hatte sich zum Vollstrecker einer völlig absurden Idee aufgeworfen, die sich aus purer Hilflosigkeit im Hirn des >gütigen< Kitbogha breit gemacht hatte. Weil die Mongolen nicht in der Lage waren, Roc aufzutreiben, sollte sie, Yeza, in einer fernen Burg eingemauert werden, nicht zur Strafe, sondern um sie aufzubewahren, frisch zu halten bis zum Tag der mystischen Krönung des Königlichen Paares. Sie wusste genau,
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    wer dieses elitäre Konzept in die Köpfe der Führungsspitze der Mongolen eingepflanzt hatte, sodass sie es

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