Der Keller
überhaupt noch nicht, dass es dich gibt. Und dann wurde in die Beachside Gallery eingebrochen.«
»Davon weiß ich gar nichts.«
»Es gelangte auch nie an die Öffentlichkeit. Jemand hat die Hintertür aufgebrochen und einige Bilder zerstört. Eigentlich alle Bilder, die mit Homosexualität zu tun hatten.«
»Da müssen auch einige Bilder von Blaze darunter gewesen sein.«
»Stimmt. Ich wurde am Morgen zur Galerie gerufen. Megan, die Galeristin, hatte den Einbruch bemerkt. Sie führte mich herum. Und da sah ich Die Schlafende zum ersten Mal. Ich war … wie vom Donner gerührt. Ich musste dieses Bild haben. Noch nie hat mich ein Gemälde so tief im Innersten bewegt.«
»Blaze hat Talent«, sagte sie.
»Und sein Modell erst.«
»Ich bin nur ein einfaches Mädchen.«
Terry lachte. »Klar. Jedenfalls habe ich das Bild gleich an Ort und Stelle gekauft - während der laufenden Ermittlungen. Jetzt bin ich pleite, aber …«Er zuckte mit den Achseln. »Das war es mir wert.«
»Es war sicher nicht billig.«
»Ich musste das Bild haben. Und ich musste … dich kennen lernen. Megan wusste nicht viel von dir. Und was sie mir über dich erzählte, schien sie sich ausgedacht zu haben. Zum Beispiel erzählte sie mir, dein Name wäre Electra.«
»Das ist mein Aktname.«
Terry lachte. »Außerdem bist du angeblich Blazes Nichte aus San Francisco. Du bist nicht seine Nichte, oder?«
»Nein.« »Was ist mit San Francisco? Wohnst du dort?«
»Das verrate ich nicht. Wenn ich alle meine Geheimnisse ausplaudere, werfen Sie mich aus dem Club für geheimnisvolle Aktmodelle.« Sie steckte einen Kartoffelchip in den Mund. »Und was soll dann aus mir werden?«
»Verrat mir zumindest deinen richtigen Namen?«
»Wie hat Blaze mich denn genannt?«
»Ashley. Deinen Nachnamen wollte er nicht rausrücken.«
»Das war auch richtig so!«
»Er hat gesagt, ich soll dich selbst fragen.«
»Was hat er noch über mich erzählt?«
»Er hat behauptet, nicht zu wissen, wo du wohnst. Er sagte, dass du alle paar Wochen unangemeldet auftauchst und nach der Sitzung wieder verschwindest. Außerdem erwähnte er, dass du einen Sohn hast. Mehr nicht. Ach ja … und dass er glaubt, dass wir ein hübsches Paar abgeben würden.«
»Der gute alte Blaze.«
»Ich fragte ihn, ob er mich dir nicht mal vorstellen könnte, aber er hatte einen anderen Plan. Er wollte nicht, dass es so aussieht, als würde er dich mit jemandem verkuppeln wollen. Das würde dir gar nicht gefallen, und ich hätte bessere Chancen, wenn ich dich ganz zufällig kennen lerne. Er schlug vor, dass ich einfach so in eine Sitzung hineinplatze. Damit war ich einverstanden. Ich weiß, das war eine ziemlich dämliche Idee, aber Blaze wollte uns einfach nicht auf die übliche Art und Weise bekannt machen.«
»Er liebt dieses melodramatische Zeug.«
»Kann sein. Ich hätte schließlich zu allem Ja und Amen gesagt, nur um dich kennen zu lernen. Heute Morgen hat er mich angerufen und gesagt, wo ihr zu finden wärt.«
Sandy schüttelte den Kopf.
»Tut mir leid. Aber ich musste dich einfach treffen. Dafür hätte ich alles getan.«
»Alles?« »Fast alles.«
»Ein verzweifelter Mann. Das ist schmeichelhaft und unheimlich zugleich.«
»Von jetzt an werde ich offen und ehrlich mit dir sein. Versprochen.«
»Ja, das wäre nett.«
Er wirkte erleichtert.
»Aber es gibt ein Problem bei der ganzen Sache. Eric. Und dass wir wirklich ziemlich weit weg wohnen. Ich schaffe es nur alle paar Wochen in die Stadt.«
»Damit könnte ich leben.«
»Du hättest auch keine andere Wahl. Wir könnten uns nur zweimal im Monat sehen.«
»Gibt es noch andere Männer in deinem Leben?«
»Nur Eric.« Sie sah ihm in die Augen. »Ich hatte ziemlich viel Pech mit meinen Beziehungen. Ich kann also für nichts garantieren.«
»Aber du willst mir eine Chance geben? Uns eine Chance geben?«
»Unter einer Bedingung.«
»Und die wäre?«
»Du musst mir versprechen, mich niemals zu Hause zu besuchen«, sagte sie.
»Ich weiß ja nicht einmal, wo das ist.«
»Du bist Polizist. Das könntest du leicht rausfinden, wenn du wolltest. Wenn du das nicht sowieso schon getan hast.«
»Keine Sorge.«
»Ich will nicht, dass Eric dich kennen lernt. Weißt du, er und ich … wir sind sozusagen unzertrennlich. Ich glaube, er würde dich als Störenfried betrachten, der ihm seine Mom wegnehmen will. Er ist sowieso nicht besonders selbstbewusst, musst du wissen. Also versprich mir, niemals, unter keinen Umständen, zu
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