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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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ihn zuging. Der dicke Mann stand auf dem Gehweg neben der Ticketbude und grinste breit. »Wo warst du denn überhaupt?«
    »Ich hab mich mal in der Stadt umgesehen. Und ich war im Museum.«
    »Da war ich gestern. Ziemlich cooles Zeug, findest du nicht?«
    »Ja. Ich hätte so gerne Janice Crogan getroffen. Ihr gehört das Museum.«
    »Anscheinend gehört ihr die halbe Stadt.«
    »Ich hab ein Fotogeschäft gefunden, das Filme in einer Stunde entwickelt. Es ist nicht weit von hier, einfach die Straße rauf.« Er warf einen Blick auf die Ticketbude, in der Rhonda saß. Sharon stattete gerade eine Familie mit Kassettenrekordern aus. »Gehen wir ein Stück«, sagte Owen.
    Sie spazierten auf der Hauptstraße nach Norden.
    »Hast du die Fotos?«, fragte er.
    »Ooooooh ja.«
    »Ist Dana drauf?«
    John grinste. »Ich hab ne Menge Bilder von ihr. Und von Lynn auch. Und dann ist was passiert - Mann, das glaubst du nicht. Schade, dass du nicht mit dabei warst. Wow.«
    »Willst du es mir nicht erzählen?«
    »Klar. Warum nicht? Wofür hat man denn Freunde?«
    Freunde?
    Toll. Jetzt glaubt er, ich wäre sein Freund.
    »Also gut. Pass auf. Ich habe noch auf der Galerie rumgestanden, nachdem diese scharfen Bräute für mich posiert haben, verstehst du, und dann ist auf einmal der Teufel los. Irgend so ein kleiner Scheißer ist seiner Mutter weggelaufen. Die Frau ist natürlich völlig aus dem Häuschen: ›0h Gott, er ist entführt worden! Ich werde ihn nie wieder sehen! ‹ Lynn war schon weg, also musste Dana die Sache alleine in die Hand nehmen, verstehst du? Sie rennt die Galerie runter, um nachzusehen. Das hättest du sehen sollen, Mann. Die hat Titten, die …«
    »Hey.«
    »Ja, ja. ‘tschuldige. Kann ich ja wohl auch nichts dafür. Du solltest sie einfach mal beobachten, wenn sie rennt.«
    »Lass das!«
    John lachte. »Jedenfalls … da kommt so ein Mädchen an und sagt, sie hat den kleinen Rotzlöffel gesehen, wie er die Treppe zum Dachboden rauf ist.«
    »Also wurde er nicht entführt.«
    »Nö. Er dachte nur, er müsste sich unbedingt den Speicher ansehen. Der ja für Besucher gesperrt ist, wie du weißt.«
    »Ich weiß.«
    »Also. Dana geht rauf, um ihn zu holen, und plötzlich schreit der Kleine los, als wäre Freddie Krueger hinter ihm her. Ich hab nicht viel sehen können, weil die ganzen Leute natürlich vor mir gestanden und blöd gegafft haben. Doch das Kind hat wie am Spieß geschrien, dass irgendwas hinter ihm her wäre. Und dann trägt Dana den Bengel die Treppe runter.«
    »Sie hat ihn getragen?«
    »Ja! Sie muss ihn auf der Treppe abgefangen und so gepackt haben.« John stellte die Szene mit den Armen nach. »Ich hab eine Idee, Kumpel. Du muss nur auf den Dachboden rennen, dann trägt sie dich vielleicht auch runter.«
    »Ich werd’s mir überlegen. Ist dem Kleinen was passiert?«
    »Nein. Der war nur zu Tode erschrocken. Aber jetzt kommt’s. Dana sieht sich grade das Kind an, da kommt seine Mutter und verpasst ihm eine. Und da sieht Dana rot. Sie schreit die Frau an, weil sie das Kind geschlagen hat, und die Frau spuckt sie an.«
    »Sie hat sie angespuckt?«
    »Ja! Mann, das hättest du sehen sollen. Ein echt fetter Klumpen. Genau hier hin.« Er deutete die Stelle auf seinem eigenen Hemd an. »Und jetzt hab ich ihre Titten mit keinem Wort erwähnt.«
    »Sehr aufmerksam.«
    »Dann packt Dana sie und drückt sie gegen die Wand und kotzt sie voll.«
    »Was?«
    »Sie hat die Frau von oben bis unten vollgekotzt.«
    Owen verzog das Gesicht.
    »War echt eklig, Mann. Ich weiß ja nicht, was Dana gegessen hat, aber…«
    »Schon gut«, sagte Owen. »Erspar mir die Details.«
    »Auf jeden Fall muss es …«
    »Hey!«
    »Schon gut, schon gut.«
    »Und was ist dann passiert?«
    »Dann ist Verstärkung gekommen. Lynn, Sharon und dieser Kerl.«
    »Clyde, nehme ich an.«
    »Genau. Sharon und Clyde haben die Mutter und den Kleinen aus dem Haus begleitet. Sie wollten sie wohl sauber machen. Mann, du hättest sie sehen sollen. Sie hat eine richtige Kotzspur hinter sich hergezogen.«
    »Und Dana?«
    »Lynn hat den Dachboden abgesperrt und die Leute zurückgetrieben. Währenddessen hat Dana einen Wischmopp und einen Eimer geholt. Lynn hat den Verkehr geregelt, und Dana hat alles aufgewischt.«
    »Haben die denn keinen Hausmeister?«
    »Anscheinend kümmert sich Lynn um alles. Sie ist Janice Cro-gans Tochter, wusstest du das?«
    »Was? Wirklich?«
    »Ihre Stieftochter«, erklärte John. »Ihr Vater ist mit Janice verheiratet.«

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