Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
»Das ist mir neu.«
    »Janice ist gerade auf Reisen …«
    »Das weiß ich.«
    »Und Lynn hat in der Zwischenzeit das Kommando.«
    »Woher weißt du das alles?«
    John zuckte mit den Schultern. »Ich bin schon ein paar Tage hier. Und ich halte Augen und Ohren offen. Die Leute tratschen so viel, da muss man nur zwei und zwei zusammenzählen.«
    »Was weißt du über Dana?«
    »Sie hat einen schwachen Magen.«
    »Sehr witzig.«
    »Sie hasst es, wenn man Kinder schlägt.«
    »Ich werde mich in ihrer Gegenwart beherrschen.«
    »Sie hat klasse Titten.«
    »Hör auf.«
    »Und wohnt bei Lynn.«
    »Woher weißt du das denn?«
    »Sie sind heute Morgen zusammen hier angekommen.«
    »Das hab ich auch gesehen. Aber das heißt noch lange nicht, dass sie auch zusammen wohnen. Vielleicht bilden sie nur eine Fahrgemeinschaft, oder…«
    »Ich hab da so gewisse Dinge aufgeschnappt…«
    »Was für Dinge?«
    »Zum Beispiel, dass sich Dana heute Abend mit jemandem treffen will.«
    Diese Neuigkeit ließ Owen zusammenzucken.
    »Sie sprachen darüber, dass Lynn sie später abholen und nach Hause fahren sollte. Und ›nach Hause‹ bedeutet: zu Lynn. Also wohnen sie zusammen.«
    »Sie trifft sich mit jemandem?«
    »Ruhig bleiben, Casanova.« John klopfte ihm auf die Schulter. »Zumindest ist sie nicht lesbisch.«
    »Mit wem denn?« »Das hab ich nicht mitgekriegt. Auf jeden Fall mit einem Mann. Es hat sich nicht so angehört, als wäre sie schon mal mit ihm ausgegangen.«
    Vielleicht meint sie mich ?, dachte Owen. Ob sie über ein Treffen mit mir gesprochen hat?
    Unmöglich!
    Er erinnerte sich an ihr Gespräch von heute Morgen. Dana schien ihn zu mögen. Ein bisschen jedenfalls.
    Schließlich hatte sie Tränen in den Augen, als ich ihr gesagt habe, dass sie alles ist, was sich ein Mann je wünschen könnte.
    Ich habe sie tief berührt. Erschüttert.
    Und ich hab ihr versprochen, sie in Ruhe zu lassen …es sei denn, sie will sich gerne mit mir treffen. Und sie hat gesagt, sie wird drüber nachdenken.
    Und dann hat sie gefragt, wo ich übernachte!
    Mein Gott, dachte Owen. Vielleicht will sie wirklich mit mir ausgehen.
    Ich könnte der Mann sein, mit dem sie sich treffen will!
    Ich habe ihr gesagt, dass ich im Welcome Inn wohne. Hoffentlich haben sie noch ein Zimmer frei. Das muss ich sofort überprüfen.
    Er sah auf die Uhr. Es war fast zwei.
    »Was ist los?«, fragte John. »Jetzt wünschst du dir sicher, dass du der Glückliche wärst.«
    »Ja, so ähnlich.«
    »Zeitverschwendung, Kumpel. Wenns um so heiße Feger wie Dana oder Lynn geht, haben wir zwei keine Chance. Es gibt eine Bezeichnung für Typen wie uns.«
    »Und die wäre?«
    »Versager.«
    »Das trifft vielleicht auf dich zu.«
    John lachte. »Du hast nur eine Chance, Dana zu einem Rendezvous zu bringen - schlag sie bewusstlos und fessle sie.«
    »Das ist doch krank.«
    Er lachte wieder. »Die Wahrheit tut weh.«
    »Leck mich.«
    »Soll ich?«
    Owen schnaubte ihn verächtlich an.
    John streckte plötzlich den Arm aus und kniff Owen in die Brustwarze.
    »Au!«, rief Owen und schlug seine Hand beiseite.
    »Ist ja nichts dran an dir«, sagte John.
    »Hör auf damit!«
    »Ach komm. Das hat doch gar nicht wehgetan.«
    »Doch.« Owen blieb stehen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand sich das Fotogeschäft. »Behalt deine Hände bei dir, ja?«
    »Wie du meinst. Ist das der Laden?«, fragte John.
    »Ja. Hast du den Film?«
    »Hier.« Er zog eine schwarze Plastikdose aus der Brusttasche. »Hab schon einen neuen eingelegt.«
    Sie betraten das Geschäft.
    Der Mann hinter dem Tresen sah auf. Er war völlig kahl, selbst die Augenbrauen fehlten. Sein Körper war lang und viel zu dünn, als hätte sich jemand einen bösen Scherz mit ihm erlaubt, indem er ihn an beiden Enden gepackt und in die Länge gezogen hätte. »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte er.
    »Wir würden gerne diesen Film entwickeln lassen«, sagte Owen und stellte die Dose auf den Glastresen. Der Mann öffnete sie und ließ die Filmrolle in seine Hand fallen. Seine Finger waren fast doppelt so lang wie Owens. »Aha«, sagte er. »Vierundzwanzig Farbbilder. Das kann ich machen.«
    »Wir hätten gern von jedem Negativ zwei Abzüge«, sagte Owen.
    »Vier wären besser«, sagte John.
    »Wieso vier?«, fragte Owen.
    »Zwei für uns, zwei für die Mädels. Ich hab’s ihnen versprochen.« »Also gut.«
    »Vier Abzüge?«, fragte der Mann. »Das kostet aber.«
    »Kein Problem«, sagte Owen. »Wann können wir sie

Weitere Kostenlose Bücher