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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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rumsitzen?«
    »Ich weiß …«
    »Fernsehen?«
    »Ich finde nur, wir sollten nicht…«
    »An mir rumfummeln?«
    »Nein.«
    »Meinen Schwanz lutschen?«
    »Halt den Mund!«
    »Mich noch mal verprügeln?«
    »Führ mich nicht in Versuchung.«
    »Hey, Mann, du bist mir noch was schuldig. Du hast mir wehgetan und meine Brille zerbrochen.«
    »Du hast doch Kontaktlinsen.«
    »Ich liebe meine Brille, Mann. Damit sehe ich so intellektuell aus.«
    »Dass ich nicht lache.«
    »Ich werde jedenfalls ein bisschen rumfahren. Wenn du zu feige bist, um mitzukommen - auch in Ordnung.« Er steckte den tropfenden Rest seiner Eistüte in den Mund, wischte sich die Hände an seiner Bermudashorts ab und ließ den Motor an. »Also, wie lautet deine Entscheidung?«, fragte er mit vollem Mund. »Soll ich dich am Hotel absetzen und ohne dich fahren?« »Du findest ihr Haus sowieso nicht. Nur, weil du die Adresse hast…«
    »Das ist ein Argument.«
    John bog in eine Tankstelle und rannte in den Shop.
    Als er wieder herauskam, trug er stolz eine Karte von »Malcasa Point und Umgebung« vor sich her.
    »Was sagst du jetzt?«
    »Du solltest nicht da hinfahren.«
    »Okay, ich setze dich vorher ab. Nicht dass du noch gegen deine Prinzipien verstößt. Ist ja nicht mein Problem, wenn du die Chance deines Lebens sausen lässt.«
    »Ich fahre mit.«
    John grinste breit. »Ich wusste es.«
    »Aber nicht, um irgendjemand auszuspionieren. Ich will dich nur im Auge behalten.«
    »Natürlich«, sagte John lachend.
    Natürlich.
    Natürlich! Was dachte er denn?
    Er hätte Dana wirklich sehr gerne heimlich beobachtet.
    Aber so etwas machte er nicht.
    Niemals.
    Außerdem werden wir das Haus sowieso nicht finden, dachte er, als sie am Welcome Inn vorbei und den Küstenhighway hinauffuhren.
    »Da!«, rief John und hielt vor einer Einfahrt an. Auf dem Briefkasten standen die Namen TUCKER und CROGAN.
    Owens Eingeweide krampften sich zusammen.
    Die Dämmerung war bereits in tiefe Nacht übergegangen. Die Einfahrt führte in ein dunkles Wäldchen.
    Owen konnte weder ein Haus noch den geringsten Lichtschein erkennen.
    »Hier können wir nicht stehen bleiben«, sagte er.
    »Stimmt.«
    John fahr um die nächste Kurve, hielt an und schaltete die Scheinwerfer aus. »Von hier aus können wir laufen.«
    »Hauen wir lieber ab«, sagte Owen. »Fahren wir in die Stadt zurück. Wir können doch auch etwas anderes machen.«
    »Ich werde jetzt dieses beschissene Haus suchen und rausfinden, was unsere Mädels so treiben. Wenn du nicht mitkommen willst, bleibst du eben hier.«
    »Wir werden Riesenärger kriegen.«
    »Nicht, wenn sie uns nicht erwischen«, sagte John und öffnete die Tür. »Also?«
    »Ich weiß nicht so recht.«
    »Jetzt trau dich doch mal was. Du kannst doch nicht dein ganzes Leben lang ein Versager bleiben.«
    »Ich bin kein Versager.«
    »Ich gehe jetzt, ob mit oder ohne dich.« John stieg aus, schloss die Tür hinter sich und eilte zum Kofferraum.
    Owen folgte ihm und sah, dass John ein Teleobjektiv auf seine Kamera schraubte.
    »Nein.«
    »Doch.«
    »Nicht.«
    »Ich geb dir auch die Abzüge. Vorausgesetzt, wir finden was zum Fotografieren.«
    »Das kannst du nicht machen.«
    »Klar kann ich das. Das ist der Unterschied zwischen mir und dir, Kumpel. Du willst, ich kann.« Lachend schlug John den Kofferraum zu. »Also los.«
    »Du Arschloch.«
    »Hey! Sei froh, dass du mich hast.«
    »Quatsch.«
    Gemeinsam gingen sie den dunklen, bewaldeten Hügel hinauf.
    John keuchte und schnappte nach Luft.
    »Hoffentlich kriegst du einen Herzanfall, du fetter Sack«, sagte Owen grinsend.
    »Leck mich«, entgegnete John.
    Nach langer, anstrengender Suche entdeckten sie endlich das Haus. Im Schatten der Bäume schlichen sie um das Gebäude herum. Das Schwimmbecken war verlassen, aber beleuchtet. Das klare, blaue Wasser glitzerte. Von dem Whirlpool daneben stieg Dampf auf.
    »Warten wir ab … was passiert«, flüsterte John atemlos.
    »Wir sollten lieber abhauen.«
    »Keine Chance, Alter. Wenn du die Hosen voll hast, dann verschwinde. Ich bleibe hier. Das will ich nicht verpassen.«
    »Das nennt man Einbruch.«
    »Na und? Scheiß drauf.«
    »Wenn wir dafür ins Gefängnis kommen, verpassen wir die Mitternachtsführung. «
    »Dieses Risiko gehe ich ein, Mann … Wirst schon sehen. Lynn kann jeden Moment aus dem Haus kommen … um eine Runde zu schwimmen. Vielleicht setzt sie sich auch in den Whirlpool.« Er holte tief Luft. »Wer weiß, was sie dabei anhat? Vielleicht gar

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