Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
schon Sorgen.«
    »Womöglich denkt sie im Moment gar nicht an dich.«
    »Kann schon sein - aber ich muss wissen, wer ihr geheimnisvoller Besucher ist.« Sie streckte die Hand nach dem Türgriff aus.
    »Warte«, sagte Warren. »Wann sehen wir uns wieder?«
    »Morgen, denke ich.«
    »Willst du nach der Arbeit wieder zu mir kommen?«, fragte er. »Vielleicht ist das Wetter morgen ja besser, und wir können zum Strand gehen.«
    »Ich weiß noch nicht. Ich muss ja um acht wieder im Horrorhaus sein.« »Weshalb?«
    »Wegen dem Grillbüffet und so. Ich will das Ganze miterleben.«
    »Die Mitternachtsführung?«
    Sie nickte.
    »Muss das sein?«
    »Ich möchte so gerne. Und ich habs Tuck versprochen. Sie zählt auf mich. Außerdem muss ich mich von dem heutigen Abend erst mal erholen.«
    Warren blies die Backen auf. »Du glaubst, du hättest dich verausgabt?«
    »Armer Junge.« Lächelnd tätschelte sie seine Wange.
    »Schade, dass du morgen Abend keine Zeit hast.«
    Danas Hand verharrte auf seiner Wange. »Finde ich auch. Aber ich habs versprochen.«
    »Wenn du Lynn sagen würdest…«
    »Ausgeschlossen. Wie wär’s mit Sonntagabend? Das Horrorhaus hat Montag geschlossen. Wir haben also den ganzen Tag nur für uns.«
    Er nickte. »Das wäre toll.«
    »Ja.«
    »Trotzdem ist mir nicht wohl dabei, wenn du mit auf die Mitternachtsführung gehst.«
    Dana ließ die Hand sinken. »Uns wird schon nichts passieren.«
    Er schwieg.
    »Oder doch?«
    »Ich würde selbst am helllichten Tag nicht mehr da reingehen.«
    »Du vielleicht.«
    »Ich meinte, auch wenn ich du wäre.«
    »Also könnte uns was zustoßen?«
    »Eher nicht«, sagte er mit ungewöhnlich hoher Stimme. »Die Bestie ist ja nicht mehr aufgetaucht. Und es gab schon eine ganze Menge Mitternachtsführungen seitdem. Ich glaube nicht, dass dir was passieren wird. Aber man kann nie wissen. Wenn ich das Komman-do hätte, würde ich diese Mitternachtsführungen sofort einstellen. Ich würde nach Einbruch der Dunkelheit überhaupt niemanden mehr ins Horrorhaus lassen. Es ist ein Spiel mit dem Feuer. Irgendwann wird es dort gewaltig krachen.« Er sah Dana eindringlich an. »Und ich will nicht, dass du dabei bist, wenn das passiert.«
    »Tuck ist jede Woche dort«, sagte Dana. »Und sie hat keine Ahnung, dass dich eine Bestie angefallen hat. Sie denkt, sie wären alle tot. Sie weiß ja nicht, was für ein Risiko sie eingeht - und das nur, weil du und Janice ihr die ganze Sache verschwiegen habt.«
    »Ich bezweifle, dass sie das abhalten würde.«
    »Vielleicht nicht. Aber sie muss es trotzdem wissen.«
    »Du wirst ihr doch nichts sagen?«
    Sollte ich eigentlich schon, dachte Dana.
    »Die Leute dürfen nie erfahren, was mir da drin passiert ist.«
    »Mir hast du’s auch erzählt.«
    »Ja … das musste ich auch. Zwischen uns darf es keine Lügen geben.« Er lächelte gequält. »Außerdem wolltest du doch mein tiefstes, finsterstes Geheimnis erfahren, oder nicht?«
    »Ja.«
    »Und ich habs dir erzählt. Trotzdem bleibt es ein Geheimnis. Wenn das jemals rauskommt … bin ich am Ende, verstehst du? Dann muss ich meine Sachen packen und abhauen.«
    »Abhauen?«
    »Ich könnte nicht in einer Stadt bleiben, in der jeder das weiß. Ich müsste auf Nimmerwiedersehen verschwinden.«
    »Das kann ich nicht zulassen«, sagte Dana.
    »Dann erzähl’s niemandem.«
    »Einverstanden«, sagte Dana. »Aber die Mitternachtsführung mache ich trotzdem mit.«
    Warren schüttelte den Kopf.
    »Wenn ich in Gefahr schwebe«, sagte Dana und beugte sich vor. »Dann betrifft es Tuck genauso. Und unsere dreizehn Gäste. Ich muss mitkommen.« »Du wärst keine große Hilfe …«
    »Aber ich muss es zumindest versuchen. Ich bin Rettungsschwimmerin, schon vergessen?« Sie gab ihm einen Kuss, dann öffnete sie die Wagentür.
    »Pass auf. Du musst nicht mit reinkommen. Ich sehe nach dem Rechten und komme noch mal zurück.«
    Sie nahm ihre Handtasche und stieg aus. Während sie um die Motorhaube herumging, stopfte sie die Unterhose in die Vordertasche ihrer Shorts.
    »Bin gleich wieder da«, rief sie. »Wenn nicht, dann musst du mir zu Hilfe eilen.«

Kapitel einundvierzig
    Die Spanner

    »Wie wär’s mit einer kleinen Spritztour?«, hatte John gefragt, als sie im Auto hinter der Eisdiele gesessen und an ihren Waffeln geknabbert hatten.
    »Hältst du mich für bescheuert? Ich weiß ganz genau, wo du hinwillst.«
    »Was hast du denn vor? Willst du zurück ins Hotel fahren und den ganzen Abend nur

Weitere Kostenlose Bücher