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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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erklärt?«
    »Sie hat gesagt, dass sie das Haus bewachen wollte, falls jemand versucht, dort einzubrechen. Dass sie die Jungs fangen wollte, die mich in die Mangel genommen hatten. Jerry und Lynn wollten sie begleiten, aber das erlaubte Janice nicht. Sie bestand darauf, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Aber nichts geschah. Die Bestie hat sich nicht wieder gezeigt. Und jetzt hängt auf unserer Seite der Tür ein Schloss.«
    »Ist die Bestie so in das Horrorhaus geschlichen? Durch den Kutch-Tunnel?« »Möglich. Zumindest war die Tür geöffnet.«
    »Hat jemand mit Agnes darüber gesprochen? Oder ihr Haus durchsucht?«
    »Nein. Dazu hätten wir ja die Polizei alarmieren und einen Durchsuchungsbefehl anfordern müssen.«
    »Warum hat Janice sie nicht einfach besucht?«
    »Agnes hat ihr nicht geöffnet. Also ließ Janice die Sache auf sich beruhen. Die damalige Abmachung beinhaltete ja, dass Agnes’ Haus tabu war.«
    »Also könnte Agnes dort ungestraft das beherbergt haben, was dich angegriffen hat?«
    »Könnte sein«, sagte er. »Vielleicht hat sie auch mit der ganzen Sache nichts zu tun. Dieses Ding könnte genauso gut von unserer Seite ins Haus gelangt sein. Vielleicht war es hinter dem Grundstück im Wald und hat den Eingang zu dem Gang gefunden, der von dort in den Keller führt.«
    »Aber der Gang ist mit einer Falltür versperrt…«
    »Erst seitdem ich angegriffen wurde.«
    »Ach so.«
    »Vorher stand das Loch im Keller offen und war nur von einer Absperrung umgeben, damit die Touristen nicht hineinfielen. Und niemand wusste, was nachts daraus hervorkroch.«
    Dana bemerkte, dass sie Gänsehaut bekam. Sie rubbelte sich über die Unterarme. »Und jetzt kann nichts mehr daraus hervorkriechen?«
    »Auf jeden Fall nicht mehr so leicht. Außerdem würden wir es am nächsten Morgen sofort bemerken. Du weißt doch, wie gewissenhaft Lynn das Haus durchsucht.«
    »Ja, ich war schon mal dabei.«
    »Sie geht jedes Mal in den Keller, stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Um sicherzugehen, dass die Luke nicht offen steht. Janice hat ihr die Anweisung gegeben, sobald sie etwas Verdächtiges bemerkt, die
    Beine in die Hand zu nehmen, das Haus zu evakuieren, die Vordertür abzuschließen und sie sofort zu benachrichtigen.«
    »Damit sie dann mit ihrer Smith & Wesson angerannt kommt?«
    »Das ist der Plan«, sagte Warren und bog rechts ab. Zu beiden Seiten der Straße standen dunkle Bäume. »Bis jetzt ist noch nie etwas passiert«, sagte er. »Nichts ist eingedrungen und niemand ist angefallen worden.«
    »Zumindest wisst ihr von niemandem.«
    »Ja … du spielst auf die verschwundenen Kassettenrekorder an, stimmt’s? Aber dafür gibt es so viele Erklärungen. Und bis heute wurde niemand vermisst.«
    »Ständig wird jemand vermisst.«
    »Das schon, aber nicht im Horrorhaus. Wenn jemand während der Führung plötzlich verschwinden würde, würden wir das wohl mitkriegen.« Er grinste Dana an. »Das hast du ja gestern selbst erlebt.«
    »Erinnere mich nicht daran.«
    »Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen.«
    »Willst du mir beim Kotzen zusehen? Dann hättest du mir lieber noch eine oder zwei Margaritas aufgeschwatzt.«
    »Vielleicht ein andermal.«
    »Hoffentlich nicht. Übrigens - wenn wir schon bei dem kleinen Bengel sind, der auf den Dachboden gerannt ist - wie hieß er noch, Lance? Das mit seiner Mutter hast du ja mitbekommen, aber weißt du auch, dass er wie am Spieß geschrien hat, als er dort oben war? Er ist außer sich vor Angst die Treppe runtergerannt und hat gebrüllt, dass irgendetwas hinter ihm her wäre.«
    »Ja. Das habe ich auch gehört.«
    »In der ganzen Aufregung habe ich völlig vergessen, ihn danach zu fragen.«
    »Niemand hat ihn danach gefragt«, sagte Warren. »Er und seine Mutter sind sofort verschwunden. Und Lynn ging auf den Dachboden, um nachzusehen.« »Genau. Das hat sie mir erzählt.«
    »Aber da war niemand, genau wie sie es erwartet hatte. Das passiert manchmal - die Leute glauben so fest an die Bestie, dass sie sie dann wirklich vor sich sehen. Besonders Kinder. Dann fangen sie an zu plärren, rennen wie wild herum und erschrecken alle zu Tode. Dabei hat ihnen nur ihre Fantasie einen Streich gespielt.«
    Er bog in die enge, kurvige Seitenstraße.
    Wir sind gleich da!
    Dana hatte plötzlich ein hohles Gefühl im Magen.
    »Kommst du noch mit rein?«, fragte sie.
    »Wenn du willst.«
    »Bitte.«
    »Ja, ich kann ja mal nach dem Rechten sehen. Und Tuck Hallo sagen.«
    »Untersteh dich!«
    Warren

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