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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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schon gar nicht in Eves Gegenwart. Sie mochte Eve, kannte sie jedoch kaum und wollte nicht ihre Gefühle vor ihr ausbreiten. Sie war sich nicht mal sicher, ob sie Tuck alles erzählen würde. Es war wohl das Beste, wenn sie das Ganze erst einmal für sich behielt.
    »Ich wäre immer noch bei ihm«, sagte sie, »wenn ich nicht Angst gehabt hätte, dass du irgendeinen unglaublichen Blödsinn machst und dabei dein Leben riskierst. Was du natürlich auch getan hast.«
    »Natürlich«, sagte Tuck.
    »Das war wirklich ziemlich unbesonnen«, stimmte Eve ihr zu, lächelte aber dabei.
    »Ihr seid beide solche Weicheier«, sagte Tuck. »Ich war doch für alle Eventualitäten gerüstet.«
    »Du solltest es nicht provozieren«, sagte Eve, »selbst wenn du eine Waffe hast.«
    »Tust du doch auch!«
    »Das ist mein Job.«
    »Aber heute bist du außer Dienst. Trotzdem bist du hierhergekommen.«
    »Ich wollte mich nur davon überzeugen, dass ihr keinem Perversen zum Opfer gefallen seid, das ist alles.« Sie schenkte sich und Tuck nach. »Das hier habe ich natürlich nicht erwartet. Sehr nett hier.«
    »Du bist jederzeit willkommen.«
    »Danke«, sagte Eve und hielt Dana die Flasche hin. »Willst du?«
    »Nein, danke.«
    »Ich hatte eigentlich vor, das Gelände zu durchsuchen«, sagte Eve und senkte das Glas etwas, um das dichte Gebüsch hinter dem Swimmingpool beobachten zu können. »Aber dazu bin ich irgendwie nicht gekommen.«
    »Schäm dich«, sagte Tuck.
    »Du hast mich abgelenkt mit deinem Wein und deinem Whirlpool.«
    Dana bemerkte mit einem Mal, dass sie ebenfalls unwillkürlich ins Gebüsch starrte.
    Besonders auf die schattige Stelle, an der Tuck gestern den Spanner gesehen hatte.
    »Machst du dir Sorgen?«, fragte Tuck.
    »Wenn ihr noch nicht da hinten nachgesehen habt…«
    »Na und? Wir sind bis an die Zähne bewaffnet. Wir brennen jedem, der uns dumm kommt, ein Loch in den Pelz.«
    »Ich hätte nachsehen sollen«, sagte Eve.
    »Ach was. Vergiss es.«
    »Aber deswegen bin ich doch überhaupt hier.«
    Eve stand auf und stellte das Glas ab.
    »Hey, jetzt lass das doch«, sagte Tuck.
    »Bin in ein paar Minuten wieder da. Dann können wir uns richtig entspannen.«
    »Wir sind doch hier völlig sicher. Ich will nicht, dass du da rü-bergehst. Was, wenn da wirklich einer lauert?«
    »Dann steckt er ziemlich tief in der Scheiße.« Eve stieg aus dem Becken. Als sie sich vorbeugte, um ihre Pistole aufzuheben, tropfte Wasser auf den Beton.
    »Warte«, sagte Dana. »Tuck hat Recht. Du solltest nicht allein da rübergehen.«
    »Macht euch keine Sorgen. Bin gleich wieder da.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Tuck. »Du ruinierst die ganze Party.«
    Eve nahm die Pistole in die linke Hand, schob die rechte unter das Handtuch und zog Tucks .44er Magnum darunter hervor. »Darf ich mir die mal ausleihen?«
    »Nein. Und bleib hier.«
    »Wenn sich jemand dort versteckt hält«, sagte Eve, »müssen wir das herausfinden.«
    »Das heißt doch nicht, dass du deinen Arsch riskieren sollst.«
    Mit dem großen Revolver in der einen und der schwarzen Automatik in der anderen Hand stand sie auf. »Ist er geladen?«, fragte sie.
    »Verdammt noch mal, Eve!«
    Sie lächelte. »Keine Panik«, sagte sie und ging auf den Swimmingpool zu.
    Dana sprang auf. »Warte!«, rief sie. »Ich komme mit.«
    »Ich auch!«, sagte Tuck.
    Eve blieb stehen und drehte sich um. »Kommt nicht in Frage. Ihr…«
    Die beiden stiegen gleichzeitig aus dem Whirlpool.
    »Einer für alle und alle für einen!«, rief Tuck.
    »Gütiger Gott«, sagte Eve.
    Tropfnass ging Dana zu ihrer Handtasche hinüber und kramte nach der Pistole, die Eve ihr letzte Nacht geborgt hatte.
    Eve reichte Tuck die Smith & Wesson.
    »Sei vorsichtig damit«, sagte Eve.
    »Willst du uns nicht zu Hilfssheriffs ernennen?«, fragte Tuck.
    »Und wo soll ich eure Sheriffsterne festmachen?«
    »Wir brauchen deine Scheißsterne nicht, Fremder.«
    Dana und Tuck folgten Eve um den Pool herum und auf das dunkle Gebüsch zu.
    »Wenn da wirklich ein Spanner sitzt«, sagte Tuck, »dann denkt er bestimmt grade, er wäre im Spannerhimmel gelandet.«
    »Oh Mann«, murmelte lohn. »Wenn ich davon nur ein Foto machen könnte.«
    »Hör auf. Wir müssen hier weg.«
    Owen stellte sich vor, wie lohn seine Warnung in den Wind schlug, aus dem Gebüsch sprang, vor dem spektakulären Trio landete und das Teleobjektiv hob, um das beste Foto seines Lebens zu machen - als sie das Feuer eröffneten. Vor seinem geistigen Auge sah er,

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