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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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wie ihre nassen, nackten Körper im Mündungsfeuer auf-leuchteten, während John von Kugeln durchsiebt wurde und wie in Zeitlupe mit den Armen wedelnd auf den Rücken fiel.
    Er packte Johns Arm. »Los doch!«
    John entschied sich gegen das Foto. »Okay«, sagte er. »Verziehen wir uns.«
    Sie krochen auf allen vieren davon.
    Ganz ruhig, dachte Owen. Hier werden sie uns nicht finden. Nicht ohne Taschenlampe.
    Und sie hatten doch keine Taschenlampe dabei, oder etwa doch?
    Er kroch rückwärts und hielt nach ihnen Ausschau. Jeden Moment rechnete er damit, dass ihre Beine zwischen den Büschen am Beckenrand auftauchten.
    Zu seiner Linken raschelte etwas.
    Oh Gott, es ist NOCH JEMAND hier.
    Das leise Husten kurz vor Danas Ankunft hatte ihn zu Tode erschreckt.
    Aber danach hatte er nichts mehr gehört.
    Und während er fasziniert zugesehen hatte, wie sie sich auszog, hatte er seine Ängste vergessen. Zu seiner Überraschung hatte sie keinen BH getragen.
    »Sieh dir die Möpse an«, hatte John gesagt und sie durch sein Teleobjektiv beobachtet.
    Owen hatte sich zusammenreißen müssen, um nicht wieder auf ihn loszugehen. Aber er hatte seine Lektion gelernt. Außerdem hätte er dabei die Kamera treffen und sie beschädigen können.
    Der Fotoapparat hatte unablässig geklickt und gesummt, als Dana sich das T-Shirt über den Kopf gezogen hatte und in den Whirlpool gestiegen war.
    »Die Vorstellung ist vorbei. Hauen wir ab?«, hatte John gefragt.
    »Auf gar keinen Fall.«
    »Jetzt willst du also gar nicht mehr gehen? Vorhin konntest du es doch kaum erwarten?«
    »Leck mich, Cromwell.« »Glaubst du, dass sie noch eine Orgie veranstalten?«
    »Pssst.«
    »Zu dritt?«
    »Ruhe.«
    »Und wir mittendrin?«
    Owen war erregt, wenn er nur daran dachte. »Sei jetzt endlich ruhig, okay? Willst du, dass sie uns hören?«
    »Die hören gar nichts … das Ding blubbert doch viel zu laut.«
    »Sie vielleicht nicht. Aber ich glaube, wir sind nicht allein hier.«
    »Meinst du dein hustendes Phantom?«
    »Es klang zumindest wie ein Husten.«
    »Warum gehst du nicht rüber und gibst deinem Phantom ein Hustenbonbon?«
    »Weil ich keins dabeihabe.«
    »letzt sitzt doch nicht die ganze Nacht rum und bechert, Mädels. Ich will Action sehen!«
    »Würdest du bitte etwas leiser sein?«
    Kurz darauf war die schöne Fremde aus dem Becken gestiegen.
    »Mannomann«, hatte lohn gemurmelt und drauflos fotografiert.
    »Oh Scheiße. Sie holt die Knarren! Sie hat dich gehört, du Arschloch!«
    »Bleib locker.«
    Dann waren auch Dana und Lynn aufgestanden.
    »Oh Mann«, hatte lohn gesagt und wie wild Bilder geschossen. »Sieh dir Lynn an, sieh dir Lynn an! Mann, sie hat sich rasiert!«
    Ich seh’s ja, ich seh’s ja!
    »Wir sind im Himmel, Mann!«
    Nur, dass Dana gerade die Pistole aus der Handtasche gezogen hatte. Und die Fremde Lynn den großen silbernen Revolver gegeben hatte.
    Jetzt gingen sie um den Pool herum wie eine bizarre Ausgabe der Earps auf dem Weg zum O.K. Corral.
    Gemeinsam krabbelten Owen und John davon.
    »Ich wollte ja eine Taschenlampe mitbringen«, sagte eine der Frauen. Ihre Stimme kam aus einiger Entfernung von links. »Soll ich eine holen?« Das war Lynn. »Nein. Bringen wir s hinter uns.« »Was war das?«, fragte Dana. Owen blieb stehen. John ebenfalls. »Hast du etwas gehört?«, fragte die Fremde. »Ich glaube schon. Da drin.« »Was denn?«, fragte Lynn. »Ein Rascheln.«
    »Vielleicht nur der Wind«, sagte Lynn. »Möglich.«
    »Ich bin Polizeibeamtin«, rief die Fremde plötzlich mit harter, lauter Stimme. Owen zuckte zusammen. »Kommen Sie da raus. Wir wissen, dass Sie da drin sind. Kommen Sie langsam mit erhobenen Händen raus.«
    Owen und John sahen sich gegenseitig ratlos an. »Psssst«, zischte Owen leise.
    »Sie haben genau fünf Sekunden. Danach werde ich stinksauer!« Owen zählte langsam bis fünf, dann bis zehn. »Ich komme!«, verkündete sie. »Du willst doch nicht…«, begann Lynn.
    »Ihr beiden wartet hier. Seid wachsam, aber schießt um Gottes willen nicht auf mich.«
    »Ich komme mit«, sagte Dana.
    »Ich auch«, sagte Lynn. »Einer für alle …«
    »Scheiße, hauen wir ab«, flüsterte John.
    Sie krabbelten weiter.
    Schnell.
    Dann hörte Owen die laute Stimme der Unbekannten: »Ihr habt es so gewollt!«

Kapitel dreiundvierzig
    Sie kommen

    Owen hörte ein Rascheln im Gebüsch zu seiner Linken.
    Die Mädels?
    Nein. Dafür waren sie noch zu weit entfernt.
    Es muss dieser andere Typ sein.
    Inzwischen hatten sie das

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