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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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ertönte eine vertraute Stimme hinter Owen.
    Seine Eingeweide krampften sich zusammen.
    Die Frau mit den großen Augen lächelte. Offensichtlich freute sie sich für Owen.
    »Sehen Sie?«, sagte ihr Mann.
    »Alles klar, Mann!«, rief der dicke Teenager.
    Sein dünner Kumpan hob einen Daumen.
    Der Großwildjäger klemmte sich die Pfeife zwischen die Zähne und nickte Owen stolz zu, als hätte er persönlich den Neuankömmling hierherbestellt.
    Owen drehte sich um und versuchte zu lächeln.
    »Überraschung!«, rief Monica. »Mir geht’s auf einmal wieder viel besser«, verkündete sie. »Jetzt musst du meine Karte doch nicht verkaufen.«
    Er starrte sie an.
    Höhnisch grinsend riss sie ihm das Ticket aus der Hand, legte einen Arm um ihn, zog ihn an sich, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf den Mund.
    »Hallo zusammen!«, sagte sie einen Augenblick später. »Ich bin Monica! Ich hatte einen schrecklichen Migräneanfall, aber der war auf einmal wie weggeblasen. Ich glaube, dass wir heute Abend eine tolle Zeit miteinander verbringen werden!«

Kapitel neunundvierzig
    Eintrittskarten und Anstecker

    »Kann ich dir helfen?«, fragte Dana, als Warren einen Hamburger auf den Grill warf. Das Fleisch zischte.
    »Du musst einfach nur dastehen und wunderschön aussehen«, sagte Warren.
    Sie lachte.
    »Ich muss gleich kotzen«, sagte Tuck, die plötzlich hinter ihr aufgetaucht war.
    Dana drehte sich um. »Also ich finde, die Hamburger riechen großartig.«
    »Ich meine ja auch nicht die Burger, ich meine ihn.« Sie nickte Warren zu. »Hör auf, während der Mitternachtsführung Süßholz zu raspeln. Das verdirbt mir den Appetit.«
    »Also ich fand’s ganz nett«, sagte Dana.
    »Das kann ich mir vorstellen.« Tuck boxte Dana leicht gegen den Oberarm, wobei in der kleinen Papiertüte, die sie in der Hand trug, irgendetwas klapperte. »Darf ich dich für einen Augenblick entführen, ich möchte nämlich unsere geschätzten Gäste begrüßen. Wenn du dich also von unserem Casanova hier losreißen könntest…«
    »Also …« Sie sah Warren an.
    »Geh nur. Ich komm schon alleine klar.«
    »Okay. Bis gleich.«
    »Ach ja«, sagte Tuck, die neben Dana ging und die Tüte schwang. »Sommerliebe.«
    »Kommt mir eher wie eine Winterromanze vor.«
    »Ja, ist frisch geworden, oder? Der Nebel sorgt für genau die richtige Stimmung.« Sie sah zum Horrorhaus hinüber. »So sollte es immer sein - düster und geheimnisvoll. Den Leuten wird es gefallen.« »Was ist mit Eve?«
    Tuck verzog das Gesicht. »Keine Ahnung. Aber es ist noch früh am Abend. Die Führung fängt ja noch nicht sofort an.«
    »Langsam mache ich mir echt Sorgen um sie.«
    »Ja, ich auch. Aber ihr wird schon nichts passiert sein. Ich habe Mitleid mit jedem, der sich mit ihr anlegt. Sie heißt nicht umsonst Eve, die Unerbittliche.« Tuck hob grüßend die Hand. »Guten Abend allerseits!«, rief sie den Leuten zu, die vor dem Zaun warteten.
    Manche beachteten sie gar nicht, andere murmelten Grußworte, nickten oder winkten. Ein Mann, der entweder für einen Kostümball oder eine Safari ins tiefste Afrika angezogen war, nahm eine Pfeife aus dem Mund und deutete mit dem Stiel auf sie. »Die Todgeweihten grüßen Euch!«
    »Ach was, heute Nacht stirbt keiner«, sagte Tuck. »Wenn wir Glück haben«, fügte sie hinzu.
    Sie schloss das Tor auf, und die Besucher strömten herein.
    Dana erkannte zwei… nein, vier von ihnen wieder.
    Da waren ihre beiden jungen Verehrer vom Donnerstag - Arnold und … wie hieß der andere noch? Sie hatten sich nach Feierabend im Horrorhaus versteckt, waren sonst aber ganz nett gewesen.
    Ob sie alt genug für die Mitternachtsführung waren?
    Ist ja nicht mein Problem.
    Die anderen bekannten Gesichter gehörten Owen und seiner hochnäsigen Freundin Mona. Nein, Monica.
    Die er ja angeblich in San Francisco zurückgelassen hat.
    Was macht die denn hier?, fragte sich Dana.
    Owen schien nicht besonders glücklich zu sein. Ihre Blicke trafen sich, dann sah er schnell weg und wurde rot im Gesicht. Monica warf Dana ein höhnisches Lächeln zu.
    Dana lächelte zurück, dann bemerkte sie ein Paar, das anscheinend gerade für eine Rolle in einer Aufführung der Rocky Horror Picture Show vorgesprochen hatte.
    Reizend, dachte sie.
    Wenigstens ein paar der Gäste wirkten wie normale Menschen. Doch warum man in Tenniskleidung zur Mitternachtsführung kam, war Dana ein Rätsel. Hatte die Frau keine Zeit mehr gehabt, sich umzuziehen?
    »Haben Sie

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