Der Keller
alle Hunger?«, fragte Tuck.
»Bestialischen Hunger«, antwortete der Großwildjäger.
Danas spezielle Freunde von Donnerstag kicherten und stießen sich gegenseitig an.
»Lassen Sie mich noch ein paar Worte sagen, bevor wir loslegen. Mein Name ist Lynn Tucker, ich bin während dieser Mitternachtsführung Ihre offizielle Begleiterin. Dies hier ist meine alte Freundin und Assistentin Dana Lake. Wir werden bis zum bitteren Ende bei Ihnen bleiben. Was so etwa gegen zwei Uhr sein wird. Ich gebe Ihnen jetzt einen kurzen Überblick über unser Programm.
Sie haben zwei Stunden Zeit, um das Grillbüfett zu genießen. Die Bar steht zu Ihrer freien Verfügung, das heißt, alle Speisen und Getränke sind bereits im Eintrittspreis enthalten. Das gilt jedoch nicht für alkoholische Getränke. Wenn Sie sich einen hinter die Binde kippen wollen, müssen sie leider gesondert dafür bezahlen. Sehen Sie sich ruhig überall um. Das Horrorhaus ist bis zum Beginn der Führung geschlossen, der Souvenirshop hat jedoch bis neun Uhr geöffnet. Als Teilnehmer der Mitternachtsführung erhalten Sie dort auf alle Artikel zehn Prozent Ermäßigung.
Sie können das Grundstück natürlich jederzeit verlassen. Wir werden Plastikanstecker ausgeben, an denen man Sie erkennen wird, so dass sie wieder hineinkönnen. Außerdem geben die An-stecker ein tolles Souvenir ab.
Die Sondervorführung von Horror in Malcasa Point findet im Geisterschloss-Lichtspielhaus an der Hauptstraße statt.« Sie deutete zu ihrer Rechten. »Sie können es gar nicht verfehlen. Wir treffen uns um Punkt zehn vor dem Haupteingang. Nach dem Film werden Dana und ich Sie hierher zurückbegleiten, und die Führung kann beginnen. Noch Fragen?«
Tuck wartete etwa eine halbe Sekunde. »Okay! Dann legen wir los! Willkommen zur Mitternachtsführung. Ich werde jetzt Ihre Tickets
einsammeln, und Dana wird Ihnen dafür einen Anstecker aushändigen.«
»Dürfen wir den dann behalten?«, fragte der dicke Junge.
»Du bist Dennis, oder?«
Er strahlte übers ganze Gesicht, weil Tuck sich an seinen Namen erinnern konnte. »Genau. Dennis Dexter. D.D.«
»Und ich bin Lynn. Klar dürft ihr den Anstecker behalten.«
Sie reichte Dana die Papiertüte und fing an, die Tickets einzusammeln.
Dana griff in die Tüte. Eine Nadel stach sie in den Finger. Sie verzog das Gesicht und zog die Hand schnell aus der Tüte. Auf ihrem Mittelfinger sammelte sich ein großer Tropfen hellroten Blutes.
Leck ihn einfach ab und…
»Meins!«, rief jemand, als sie gerade den Finger in den Mund stecken wollte, und packte ihr Handgelenk.
Dana sah in gierige, von blauem Lidschatten umrahmte Augen.
»Nichts da«, sagte sie. Obwohl sie sehr leise sprach, verstummten die Leute um sie herum und sahen irritiert zu ihr herüber. Einige drängten sich näher heran, um nichts zu verpassen. »Lassen Sie mich los«, sagte Dana. »Ich will nicht…«
Ihr Finger verschwand im Mund der unheimlichen Vampirlady. Sie spürte das Saugen warmer Lippen.
Die Zuschauer zuckten zurück und stöhnten auf.
»Hey!« Dana riss ihre Hand los.
Tuck beobachtete alles mit einem seltsamen Lächeln, als könnte sie nicht so recht glauben, was sich vor ihren Augen abspielte.
»Hmmm, köstlich«, sagte die Vampirfrau und leckte sich über die schwarzen Lippen. »Jetzt sind wir Blutsschwestern. Ich bin Vein. Vein - wie die Vene.«
»Alles klar«, murmelte Dana. Vorsichtig griff sie wieder in die
Tüte und nahm einen Anstecker heraus. Er war rund und so groß wie eine Dollarmünze. Auf ihm war eine kleine Abbildung des Horrorhauses vor blutrotem Hintergrund zu sehen. Um den Rand herum stand in schwarzen Lettern MITTERNACHTSFÜHRUNG geschrieben.
»Stecken Sie ihn mir an«, sagte Vein, öffnete weit die Lederjacke und hielt Dana ihre in dem schwarzen BH ruhenden Brüste hin.
»Lieber nicht«, sagte Dana. »Das müssen Sie schon selber machen.«
»Nein, nein. Stecken Sie ihn mir an, Schätzzzzzzchen.«
»Gibts hier ein Problem?«, fragte Tuck.
»Dana ist schüchtern«, sagte Vein.
»Sie schon. Ich nicht«, sagte Tuck und nahm Dana den Anstecker aus der Hand. »Wohin hätten Sie ihn denn gerne?«, fragte sie grinsend.
Vein tätschelte die Vorderseite ihres Körbchens, so dass die Brust darin leicht erbebte.
»Ich will Sie aber nicht stechen.«
»Ach, das macht gar nichts.«
»Wie wär’s hiermit?« Ohne eine Antwort abzuwarten ließ Tuck einen Finger unter den linken Träger des BH gleiten, hob ihn an und stach die Nadel
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