Der Keller
seine Hand über ihren Körper gleiten, genoss die weiche, kühle Haut ihres Schenkels. Seine Hand wanderte höher. Joni wirbelte herum und schlug sie zur Seite.
Er packte sie am Arm, zog sie zu sich und wischte ihren tropfenden Mund mit einem Taschentuch ab, das er anschließend ins Feuer warf.
Sie schlug nach seinen Händen, als er ihre Bluse öffnete, doch er schenkte ihren Hieben keine weitere Beachtung. Bis sie seine Nase traf. Das tat weh. Er packte ihr Haar und zerrte daran, bis sie vor Schmerz aufkeuchte. Jetzt wagte sie es nicht mehr, ihn zu schlagen. Als er ihr die Bluse ausgezogen hatte, ließ er sie los. Zitternd schlang sie die Arme um ihren Körper, während er die Bluse zusammenlegte und in den Rucksack steckte.
»Ist dir kalt?«
Sie antwortete nicht.
Roy kroch hinter sie. Er streichelte ihre Schultern und ihren Rücken, dann zerrte er am Reißverschluss ihres Rocks.
»Steh auf.«
Sie schüttelte den Kopf.
Roy kniff ihr in den Rücken. »Steh auf.«
Sie gehorchte. Roy zog den Rock herunter.
»Bleib stehen.«
»Mir ist kalt«, flüsterte sie.
»Dann stell dich näher ans Feuer.«
Zögernd verließ sie das weiche Nylon des Schlafsacks und trat näher an das verlöschende Feuer heran.
»Du kannst Holz nachlegen, wenn du willst.«
Er beobachtete, wie sie sich vorbeugte, Äste vom Stapel nahm und sie ins Feuer warf, das bald aufloderte und ihre Haut in ein flackerndes Orange tauchte. Sie kauerte sich neben die Flammen, so dass er nur die Seite ihres Körpers sehen konnte.
Er schnürte die teuren Wanderstiefel auf und zog sie aus. Auch hier hatte Bob exzellenten Geschmack bewiesen.
»Stell dich auf die andere Seite«, sagte er. »Mit dem Gesicht zu mir.«
Da rannte sie los.
Roy zog das Messer und nahm die Klinge zwischen Daumen und Zeigefinger. Dann warf er es. Es drehte sich immer wieder um die eigene Achse und blitzte im Licht des Feuers auf.
Das Mädchen hatte fast den dunklen Waldrand erreicht, da hörte Roy ein dumpfes Geräusch und ein erschrockenes Keuchen. Sie fiel vornüber.
Langsam zog er die Stiefel wieder an, ohne sie zuzubinden. Er steckte die Senkel einfach unter die Zungen und stand auf.
Äste und Piniennadeln knackten unter seinen Sohlen, als er auf den blassen, hingestreckten Körper des Mädchens zuging.
Kapitel elf
1
Donna wurde von einem leisen Klopfen an der Tür aufgeweckt. Sie hob ihr Gesicht vom Kissen. Irgendetwas war mit dem Fenster. Es befand sich nicht wie gewohnt direkt über ihrem Bett. Ein fremder Raum. Draußen war es noch dunkel. Irgendjemand klopfte. Vor Furcht krampften sich ihre Eingeweide zusammen.
Dann wusste sie wieder, wo sie war, und erinnerte sich an alles.
Jud. Das war sicher Jud.
Sie stand auf. Es war kalt, aber sie nahm sich nicht die Zeit, in der Dunkelheit nach ihrem Morgenmantel zu suchen. Schnell ging sie zur Tür und öffnete sie einen Spalt.
Vor ihr stand Larry in einem gestreiften Pyjama und zitterte im kühlen Wind.
»Was ist los?«, flüsterte Donna mit einem unguten Gefühl im Bauch.
»Judge ist zurück. Er ist verwundet.«
Sie warf einen Blick über ihre Schulter auf Sandys Bett und entschloss sich, das Mädchen nicht zu wecken. Stattdessen zog sie die Tür hinter sich zu und prüfte, ob sie wirklich verschlossen war.
Als sie Larry über den Parkplatz folgte, spürte sie die kalte Brise. Unter ihrem Nachthemd wippten ihre Brüste, als wäre sie splitternackt. Egal. Nur Jud zählte. Außerdem würde sie in seinem Bungalow sicher etwas finden, das sie sich überziehen konnte.
»Wie schlimm ist es?«, fragte sie.
»Die Bestie hat ihn erwischt.«
»Oh Gott!« Sie hatte plötzlich die in Fetzen gerissenen, blutverschmierten Wachsfiguren vor Augen. Aber ihn konnte es unmöglich so schlimm erwischt haben. Doch nicht Jud. Er ist verletzt, aber nicht tot. Das wird schon wieder werden.
Larry öffnete die Tür zu Bungalow Nr. 12. Die Nachttischlampe war eingeschaltet, doch die beiden Betten waren leer. Offensichtlich hatte in einem davon überhaupt niemand geschlafen. Donna sah sich um. »Wo ist er?«
Larry schloss die Tür und sperrte ab.
»Larry?«
Sie bemerkte, dass er sie von oben bis unten musterte, als fiele ihm erst jetzt auf, dass sie nur ein Nachthemd trug.
»Er ist nicht hier«, sagte Donna.
»Nein.«
»Wenn Sie glauben, dass Sie …«
»Was?«, fragte Larry und sah von ihren Brüsten auf. Seine Miene war nicht zu entschlüsseln.
»Ich gehe wieder.«
»Warten Sie. Warum denn? Es tut mir leid, wenn ich Sie in
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