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Der Keller

Der Keller

Titel: Der Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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können wir sie uns ansehen.«
    »Das möchte ich stark bezweifeln.«
    »Also gut, vergessen wir die Fotos für einen Moment. Sie sind nicht so wichtig. Aber die Geschworenen müssen bei Gus Gouchers Prozess diese Fotos gesehen haben und außerdem hatten sie ein Geständnis …«
    »So stand es jedenfalls in den alten Zeitungsartikeln.«
    »Zumindest reichte es den Geschworenen, um ihn zum Tode zu verurteilen.«
    »Zugegeben.«
    »Das sollten wir überprüfen. Trotzdem - ich glaube, dass bis zu den Morden, die dreißig Jahre später stattfanden, kein Zweifel daran bestand, dass Gus Goucher der Mörder der Thorns war.«
    »Es sollte zumindest danach aussehen. Er war der Sündenbock.«
    »Nein. Sie brauchten nur einen Verdächtigen. Und er war verdächtig und vermutlich auch schuldig.«
    »Aber Goucher wurde aufgeknüpft«, sagte Donna. »Somit kann er für den Angriff auf Maggie Kutch und ihre Familie keinesfalls verantwortlich sein.«
    »Auf bestimmte Weise schon. Erinnere dich an das, was Maggie nach den Morden getan hat. Sie fing eine Affäre mit Wick Hapson an und öffnete das Haus für die Führungen. Ich glaube, dass sie und Mr Wick dachten, sie wären ohne Mr Kutch besser dran. Also töteten sie ihn genau auf dieselbe Weise, auf die auch die Thorns umgebracht wurden. Danach verbreiteten sie überall, dass die Bestie es getan hätte. Und als sie begriffen, was für ein großes Interesse an diesem Monster bestand, wollten sie daraus Profit schlagen, indem sie eine Touristenattraktion aus ihrem Haus machten.«
    Larry schüttelte stumm den Kopf.
    »Trotzdem«, sagte Donna. »Wieso sollte eine Mutter ihre eigenen Kinder umbringen?«
    »Darüber habe ich auch lange nachgedacht. Und tatsächlich bin ich noch immer nicht völlig überzeugt. Aber sie musste die Kinder beseitigen, damit ihre Monstergeschichte wirklich wasserdicht war.«
    »Das hätte sie niemals fertiggebracht. Niemals.«
    »Einigen wir uns darauf, dass es zumindest unwahrscheinlich ist«, warf Jud ein. »Trotzdem kennen wir genug Fälle, in denen Mütter ihre eigenen Kinder getötet haben. Plausibler erscheint mir jedoch, dass Wiek die Kinder um die Ecke gebracht hat.«
    »Ihre Theorie grenzt ans Lächerliche«, sagte Larry.
    »Weshalb?«
    »Weil in diesem Haus eine Bestie umgeht.«
    »Diese Bestie ist ein Mann in einem Gummikostüm mit künstlichen Klauen.«
    »Niemals.«
    Donnas Miene verdüsterte sich. »Glaubst du, dass es Wiek war, der dich heute Nacht angegriffen hat?«
    »Wenn es Wick war, dann ist er für einen Mann seines Alters verdammt kräftig.«
    »Was ist mit Axel?«
    »Axel? Keine Chance. Axel ist zu klein und hat breitere Schultern. Außerdem ist er ziemlich ungeschickt.«
    »Und wer kommt dann in Frage?«
    »Keine Ahnung.«
    »Die Bestie natürlich«, rief Larry aus. »Wir haben es hier nicht mit einem Mann in einem Gummikostüm zu tun. Sondern mit einer Bestie!«
    »Dann verraten Sie uns doch, weshalb Sie da so sicher sind.«
    »Ich weiß es.«
    »Woher?«
    »Ich weiß es eben. Die Bestie ist kein Mensch.«
    »Wenn ich Ihnen das Kostüm zeige - glauben Sie mir dann?«
    Larry verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln und nickte. »Natürlich. Wenn Ihnen das gelingt. Zeigen Sie mir das Kostüm, und ich werde Ihnen sofort Glauben schenken.« »Wie wäre es mit morgen Nacht?«
    »Morgen Nacht passt mir …« Er wurde durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen.

    3

    Jud öffnete die Tür. »Ja, hallo!«, sagte er.
    »Ist meine Mutter hier?«
    »Aber sicher. Komm rein.« Mit ungekämmtem Haar und mit ihrem viel zu kleinen, verknitterten Nachthemd betrat Sandy das Zimmer. Als ihr Blick auf Donna fiel, atmete sie übertrieben erleichtert aus. »Da bist du ja. Was machst du denn in dem Bett?«
    »Ich wärme mich auf. Solltest du nicht eigentlich in deinem Bett sein?«
    »Du warst plötzlich weg.«
    »Nur für ein paar Minuten.« Sie warf Jud einen Blick zu. »Aber gut, gehen wir wieder in unseren Bungalow.« Sie stieg aus dem Bett und führte Sandy zur Tür, die Jud höflicherweise für sie öffnete. Sie wollte ihm einen Gutenachtkuss geben, ihn an sich drücken, seine Stärke und Wärme spüren. Aber nicht vor Sandy. Und bestimmt nicht vor Larry.
    »Bis morgen«, sagte sie.
    »Ich begleite euch.«
    »Das ist doch nicht nötig.«
    »Keine Widerrede.«
    Er ging neben Donna her, ohne sie zu berühren. Sandy rannte voraus, öffnete die Bungalowtür und wartete.
    »Geh nur rein«, sagte Donna. »Ich komme gleich nach.«
    »Ich warte.«
    »Geh

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