Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Killer im Lorbeer

Der Killer im Lorbeer

Titel: Der Killer im Lorbeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Escroyne
Vom Netzwerk:
Couch.
    »Ich versuchte, mich in ihre Lage zu versetzen. Diesen Gang zu machen muss schlimm für sie gewesen sein.«
    »Was haben Sie Miss Perry gesagt?«, fragt Ralph.
    »Dass wir bei unserer Klage bleiben.«
    »Nichts Drastischeres?«
    Der Vertreter tritt dicht vor Ralph. Die schärfere Gangart des Sergeanten passt ihm nicht. »Miss Perry hat mit keinem Wort zugegeben, dass sie eine Mitschuld trägt. Sie sprach davon, dass etwas passiert sei! Als ob es Gottes Wille gewesen wäre, dass unsere Tochter für immer behindert ist.«
    Ralph schaut zu dem großen Kerl auf.
    »Ich habe gesagt, Gott wird sie für das strafen, was sie getan hat. Das sagte ich, und das ist keine Bedrohung.«
    »Mr Black, ich muss Ihnen ein paar Fragen zur Mordnacht stellen.« Rosy lächelt beruhigend. »Das haben Sie wahrscheinlich erwartet.«
    »Sie wollen wissen, wo ich zur Tatzeit war? Ich war auf Tour, für die Versicherung.«
    »Betreiben Sie Ihr Büro nicht von hier aus?«, fragt Ralph.
    »Das Tagesgeschäft. Das betrifft nur die abgeschlossenen Verträge. Für die Akquise bin ich unterwegs.«
    »Wenn es nach mir ginge, zu häufig«, wirft Mrs Black ein.
    »Ich bekomme Listen von der Zentrale. Die muss ich abarbeiten.«
    »Welche Art Listen?«
    »Leute, die sich auf der Internetseite informiert, sich aber noch für keines unserer Produkte entschieden haben. Oder Leute, die bereits Mitglieder, aber unterversichert sind.«
    »Und denen drehen sie neue Policen an?«
    »Bei manchen haben sich die Lebensumstände geändert. Sie wissen oft gar nicht, dass es zu ihrem Vorteil wäre, die Police anzupassen. Darüber informiere ich sie.«
    »Wie läuft das ab? Fahren Sie zu den Leuten hin und stellen den Fuß in die Tür?«
    »Ihr Ton gefällt mir nicht.« Black verschränkt die Arme. »Ich rufe vorher an und vereinbare einen Termin. Die meisten sind dankbar für meinen Besuch. Manche melden sich von selbst, wenn sie Fragen zu ihrer Altersvorsorge haben.«
    »Wo waren Sie auf Tour in der Nacht, als Miss Perry starb?«, fragt Rosy. »Ich meine, wo genau?«
    Wortlos verlässt Black das Zimmer und kommt mit seiner Agenda wieder. »Dienstag war der 16.« Er blättert. »Stroud, Nailsworth und Kingswood, die drei Orte wollte ich bis zum Nachmittag erledigen. Die Termine haben sich hingezogen, deshalb kam ich zu spät nach Swindon.«
    »Swindon liegt nicht mehr in unserer Grafschaft«, sagt Ralph.
    »Wir sind nicht nach Grafschaften eingeteilt, sondern nach Spezialgebieten. Der Kunde in Swindon hatte abends keine Zeit und verschob den Termin auf den nächsten Tag. Ich war gezwungen, in Swindon zu übernachten.«
    »Wo?«
    »In einem Bed and Breakfast. Wenn Sie wollen, suche ich Ihnen die Rechnung heraus.«
    »Swindon liegt nur 40 Meilen von Trench entfernt. Weshalb sind Sie nicht heimgefahren?«
    »Wenn man den ganzen Tag im Auto sitzt, ist man froh, abends die Schuhe auszuziehen, die Beine hochzulegen und die Glotze anzumachen. Von daheim hätte ich um sechs Uhr morgens losgemusst, um es zum Termin zu schaffen.«
    »Sie haben den Abend in der Pension verbracht? Kann das jemand bezeugen?«
    »Jetzt reicht’s.« Black wird laut. »Ich bin Vertreter. Ich war beruflich unterwegs. Als Miss Perry starb, war ich in Swindon. Ich habe sie nicht umgebracht!«
    »Sam, bitte«, flüstert seine Frau.
    Er öffnet den Hemdknopf unter dem Krawattenknoten. »Was wir mit Miss Perry zu schaffen hatten, hat unser Anwalt erledigt. Es geht um Gerechtigkeit für unser Kind! Ich kann nicht sagen, dass ich besonders traurig über den Tod dieser Kindergärtnerin bin. Aber ich habe nichts damit zu schaffen.« Erregt läuft er durchs Zimmer.
    »Das lässt sich alles überprüfen, nicht wahr?« Mrs Black versucht den normalen Gesprächston wiederherzustellen. »Sind Sie sich sicher, dass Sie nichts trinken wollen?«
    »Vielen Dank, nein.« Rosy gibt ihr die Hand. »Entschuldigen Sie die Aufregung.«
    »Sie wollten uns die Adresse heraussuchen.« Ralph tritt dem großen Mann in den Weg.
    »Adresse?«
    »Die Pension, in der Sie übernachtet haben.«
    Black starrt ihn an, macht auf dem Absatz kehrt und läuft ins Nebenzimmer. Seine Frau hält ihr Wasserglas umklammert. Für mehrere Sekunden ist es vollkommen still.

D as Motiv, die Mittel und die Gelegenheit.« Ralph wartet auf Rosys Antwort. »Der Mann ist Choleriker, dem kann schon mal die Hutschnur platzen. Außerdem strotzt er vor Kraft.«
    Sie seufzt. »Kommt dir das nicht zu simpel vor?«
    »Ist simpel nicht gut?« Ralph

Weitere Kostenlose Bücher