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Der Killer im Lorbeer

Der Killer im Lorbeer

Titel: Der Killer im Lorbeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Escroyne
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beißt in eine knusprig heiße Blätterteigtasche.
    Nachdenklich knabbert Rosy den Rand von ihrem Sandwich ab. Die beiden machen Pause bei Cairns , dem irischen Bäcker, der mittags warme Spezialitäten anbietet.
    »Weshalb sollte Gwendolyn Mr Black noch einmal treffen, und das ausgerechnet im Labyrinth?«
    »Vielleicht hat er sie dort hingelockt?«
    »Ach, Ralph. Mit einem aufbrausenden Mann, einem tief verletzten Vater, der dich verklagt hat, triffst du dich nicht nachts im Irrgarten.«
    Der Sergeant muss aufstoßen. »Tschuldige.«
    »Wundert mich nicht. Der ist deftig, dein Fleischkuchen. Du hättest besser von Mrs Blacks Scones probiert.«
    »Lass den Tatort mal beiseite.« Er trinkt Wasser. »Der Mann sah jede legale Chance vertan, dass Miss Perry noch zur Verantwortung gezogen wird. Da verschafft er sich ein Alibi. Er checkt abends in einem B&B in Swindon ein. Nachts verlässt er die Pension heimlich. Die Strecke von Swindon nach Trench schaffst du in einer Stunde. Er bringt Miss Perry dazu, sich mit ihm zu treffen, erschlägt sie, legt ihre Leiche in die Grube und fährt nach Swindon zurück. Niemand sieht ihn, als er um ein Uhr nachts ins B&B schleicht.«
    »Weshalb hat er sie aus dem Labyrinth noch bis zur Baustelle geschleppt? Er hätte sie zwischen den Büschen liegen lassen können.«
    »Vielleicht wollte er sie fortschaffen und wurde dabei überrascht.«
    Mit dem Zeigefinger piekt Rosy in Ralphs Richtung. »Die Idee hatte ich auch schon. Ich glaube, da war noch eine zweite Person im Spiel. Jemand, mit dem der Mörder nicht gerechnet hat.«
    »Wieso meldet sich derjenige nicht und macht eine Aussage?«
    »Vielleicht ist er dazu nicht in der Lage.«
    Ralph und Rosy fällt die Antwort gleichzeitig ein. » Rank«, sagen sie wie aus einem Mund.
    »Hat der Täter auch Rank aus dem Weg geschafft?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass wir jemanden suchen, der einen Bart trägt und wie Moos aussieht.«
    »Wie was?«
    Grinsend schaut Rosy auf die Uhr. »Den Rest musst du im Auto essen. Ich möchte nicht, dass Ogilvy uns noch einmal entwischt.«
    Ralph leckt sich das Fett aus den Mundwinkeln, packt die Pastete in die Serviette und steht auf.
    Der Student Ogilvy wartet auf dem Campus von Francis Close Hall . Er steht von der Parkbank auf und stützt die Hände in die Hüften. »Sie müssen es sein.«
    Obwohl er sich morgens rasiert hat, holt ihn der Bartwuchs um die Mittagszeit schon wieder ein. Ein blauer Schatten liegt auf seinen Wangen. Das Haar ist dicht, er hat ein prägnantes Kinn. Trotz der frischen Temperatur trägt er nur ein Hemd. »Sie sind es bestimmt.«
    »Was sind wir bestimmt ?«, fragt Rosy.
    »Bullen erkennt man hundert Yards gegen den Wind. Heißt es nicht so?«
    Rosemary gibt ihm die Hand und hat den Eindruck, in eine Druckerpresse zu geraten. »Puh.« Sie schüttelt das Handgelenk.
    Ogilvy lächelt. »Sorry. Das kommt vom Bass. Kontrabassisten haben einen harten Griff.«
    Rosy stellt sich den jungen Mann in einer verrauchten Bar vor, wo er selbstvergessen sein Instrument bearbeitet.
    »Können wir hier draußen bleiben?«, sagt er. »Drinnen ist es mir zu muffig.«
    »Wie war die Silberhochzeit Ihrer Eltern?«
    »Schön. Mein Dad kriegte beim Kasatschok-Tanzen einen Krampf im Bein, aber sonst … Ich habe, ehrlich gestanden, noch einen Kater.« Er besinnt sich auf den Grund des Treffens. »So eine Scheiße, das mit Gwen.«
    »Ist das alles, was Sie dazu sagen?«
    Er fährt sich über die Augen. »Auch wenn es verrückt klingt, ich habe so was vorausgesehen.«
    »Ach ja?« Ralph tritt hinter Ogilvy.
    »Nicht so drastisch, um Himmels willen, nein. Aber Gwen hat es provoziert.«
    »Der Reihe nach, Mr Ogilvy«, beginnt Ralph, fängt sich aber einen Blick von Rosy ein. Sie möchte den jungen Mann frei von der Leber erzählen lassen.
    »Gwen war so was wie ein Jongleur, wissen Sie? Nur dass sie mit Menschen jongliert hat.«
    »Mit Männern?«
    »Sie war ein Magnet. Wenn sie jemanden angezogen hatte, machte sie mit ihm, was sie wollte.« Ogilvy schaut zwischen den Polizisten hin und her. »So eine Behandlung lässt sich nicht jeder gefallen.«
    »Sie meinen, der Mörder hat es sich nicht länger gefallen lassen?«
    Er nickt. Seine Backenmuskeln treten hervor.
    »Hat Miss Perry mit Ihnen auch jongliert?«
    »Wer erzählt das?«
    Rosy setzt sich. »Ich würde es gern von Ihnen hören.«
    »Wir haben geflirtet, mehr nicht.« Er zuckt mit den Achseln. »Natürlich habe ich versucht, die Büchse der

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