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Der Killer im Lorbeer

Der Killer im Lorbeer

Titel: Der Killer im Lorbeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Escroyne
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nennt? Miss Perry versuchte es als Scherz hinzustellen. Da hat Mrs Lancaster versucht, sie zu küssen. Als Gwendolyn nicht wollte, soll sie gesagt haben: Du verstehst das falsch, ich fühle wie eine Schwester für dich.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Danach war Miss Perrys Verhältnis zu Mrs Lancaster nicht einfach, es soll sich aber in letzter Zeit normalisiert haben.«
    Rosy beugt sich so weit vor, dass sie die feinen Adern in Hobbs’ Augen sieht. »Wieso haben Sie uns nicht früher erzählt, dass Sie und Miss Perry ein vertrauensvolles Verhältnis hatten?«
    Er winkt ab. »Es war nicht vertrauensvoll . Sie wollte nie irgendetwas wissen, das mich anging. Sie kam nur manchmal rein und lud das ab, was ihr auf der Seele lag. Dann verschwand sie wieder. Ich kam mir eher wie ihr Beschwerdebriefkasten vor.«
    »Hat sie Ihnen von einem Mann namens Rank erzählt?«, fragt Ralph.
    »Rank? Nein. Wer heißt schon Rank?« Hobbs streicht seine Jacke glatt. »Da ist noch etwas. Ich hielt es nicht für wichtig, aber …«
    Rosy macht eine Geste, dass er fortfahren soll.
    »Am Abend, als Gwendolyn starb, bin ich vor dem Fernseher eingeschlafen.«
    »Das sagten Sie uns schon.«
    »Natürlich schlafe ich nicht bis zum Morgen im Fernsehsessel. Irgendwann weckt mich meine Bandscheibe, mir tut der Rücken weh. Dann gehe ich ins Bett.«
    »Auch in dieser Nacht?«
    »Genau. Meistens werfe ich vor dem Zubettgehen noch einen Blick aus dem Fenster, oder ich trete vor die Tür. Es war eine laue Frühlingsnacht. Ich habe aufgesperrt, bin hinausgegangen und guckte mir die Sterne an. Das Licht hatte ich gelöscht, weil die Schnaken schon recht unangenehm werden.«
    »Und Sie haben etwas gesehen.«
    »Da stand eine Frau. Ich sagte schon, ich kannte Mrs Lancaster nicht. Ich sah diese Frau mit auffällig rotem Haar. Heute Morgen war das Foto der Rothaarigen im Fernsehen.«
    »Sind Sie sich ganz sicher?«
    »Ich brauche vielleicht zum Lesen eine Brille, aber in die Ferne sehe ich gestochen scharf.«
    »Was tat die Frau?«
    »Sie stand nur da und sah zu meinem Haus herüber.«
    »Hat sie Sie bemerkt?«
    »Ich glaube nicht. Die Straßenbeleuchtung ist am anderen Ende der Straße.«
    »Was taten Sie?«
    »Ich habe zu Gwendolyns Fenster hochgeguckt, ob sie da ist. Alles war dunkel.«
    »Nehmen Sie an, die Rothaarige wartete auf Miss Perry?«
    »So wirkte es auf mich.«
    »Was ist dann geschehen?«
    »Nichts. Ich habe der Sache weiter keine Beachtung geschenkt. Dachte nur: Gwendolyn und ihre merkwürdigen Verhältnisse.«
    »Sie wussten eine ganze Menge mehr, als Sie uns beim ersten Gespräch mitgeteilt haben, Mr Hobbs.«
    »Ich bin kein Klatschmaul, Detective. Nur weil Gwendolyn viele Verehrer hatte, spreche ich keine Verdächtigungen aus. Denn eines kann ich behaupten: Miss Perry hat nie jemanden auf ihr Zimmer mitgenommen.«
    »Zwei Menschen sind tot, Mr Hobbs. Bitte rufen Sie sich ins Gedächtnis, wer Miss Perry öfter heimgebracht hat.«
    »Ich will versuchen, mich zu erinnern.«
    Der alte Mann freut sich, seiner Bürgerpflicht nachgekommen zu sein. Ethel hätte es so gewollt, denkt er, sie wäre zufrieden mit mir. Und das ist Mr Hobbs immer noch wichtig.
    Am Hintereingang des Kommissariats, inmitten des öde betonierten Parkplatzes, wurde ein Rasenstück ausgespart. Vielleicht ein Zeichen des grünen Bewusstseins der Stadtverwaltung, vielleicht nur Zufall. Es ist ein erbärmlicher Rasen, übersät mit Zigarettenkippen. Dort vertreten sich die Ermittler die Beine. Ralph bezeichnet sich als Nichtraucher. Eine am Tag , lautet seine Antwort, wenn er danach gefragt wird.
    »Das ist heute deine zweite.« Es ist windig, Rosy schließt die Lederjacke.
    »Kommt drauf an, wie du heute definierst.« Ralph dreht sich mit dem Rücken zum Wind. »Als ich aufstand, war es gestern. Seitdem hatten wir keine ruhige Minute. Also ist das heute meine erste.« Vergeblich will er das Feuerzeug in Gang bringen.
    Rosy zieht den Reißverschluss wieder auf und bietet ihm einen Windschutz. »Glaubst du die Geschichte von Mr Black?«
    »Sie ist verrückt. Wer würde so etwas erfinden?« Ralph tut den ersten gierigen Zug. »Allerdings wird sie schwer nachzuprüfen sein.«
    »Wieso?«
    »Weil der Privatclub kein Personal hat, das Blacks Aussage bestätigen kann. Die Mitglieder verschaffen sich mit ihrer Clubkarte selbst Zutritt, nehmen die Getränke selbst und gehen, wann es ihnen passt.«
    »Sie treffen andere Paare dort.«
    »Anonym. Die dürften kaum bereit sein,

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