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Der Killer im Lorbeer

Der Killer im Lorbeer

Titel: Der Killer im Lorbeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Escroyne
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hatte nämlich inzwischen einen neuen Freund.«
    »Keine Ahnung hatte ich! Kommen Sie mir jetzt wieder mit dem geheimnisvollen … wie hieß er noch?«
    »Rank.«
    »Ja, Rank . Ich glaube, dass Sie falschliegen. Wer hat Ihnen den Bären von Rank aufgebunden?«
    »Gwendolyns Chefin, Mrs Lancaster. Kannten Sie sie?«
    »Nein. Wieso sollte ich?«
    »Weil Sie Gwendolyn vom Kindergarten abgeholt haben, und zwar in Ihrem forschen Flitzer.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Weil es ein Foto davon gibt. Sie haben mit Mrs Lancaster sogar Geburtstag gefeiert.«
    »Ach das.« Er mustert Rosy mit düsterem Gesicht. »Das habe ich vergessen. Schon möglich, dass ich Gwen dort abgeholt habe.«
    »Hat es ihr geschmeichelt, wenn sie auf diese Weise von der Arbeit zur Uni gebracht wurde?«
    »Sie war keine, die man mit so was beeindrucken konnte.«
    »Aber für Sie war das ein kostbarer Moment, nicht wahr?«
    »Was denn, Geburtstag mit einer Kindergärtnerin?«
    »Sie und Gwen in einer Situation, in der man Sie für ein Paar halten konnte«, entgegnet Rosy. »Eine Feier im Garten, Gwen zündet die Torte an. Anschließend haben Sie sie vielleicht nach Hause gefahren, vielleicht sind Sie etwas trinken gegangen. Es hat sich gut angefühlt. Es hielt Ihre Hoffnung am Leben, dass Gwen doch etwas für Sie empfindet.«
    »Das wollen Sie alles aus der Tatsache ableiten, dass ich Happy Birthday gesungen habe?« Der junge Mann ist merkwürdig außer sich. »Es war ein netter Nachmittag. Mehr nicht! Was soll das Ganze?« Sein Atem geht hastig.
    »Mrs Lancaster wurde letzte Nacht getötet.«
    Ogilvy starrt zu Rosy hoch. Er würgt. Bevor er es verhindern kann, schießt ein Strahl aus seinem Mund. Ralph springt beiseite, Rosy nicht. Der Strahl landet auf ihren Bergschuhen. Ogilvy hält die Hand vor den Mund, sackt auf die Knie und übergibt sich.
    »Jetzt geht es Ihnen bestimmt besser.« Ein Blick zu Ralph, der stets Papiertaschentücher bei sich trägt. Er kramt eine halb volle Packung hervor. Rosy stützt den Fuß auf einen Stuhl und säubert ihre Schuhe.
    »Sie begleiten uns, Mr Ogilvy«, sagt sie währenddessen. »Wir werden Spuren Ihrer Kleidung nehmen, Abstriche Ihrer Hände und Schuhe.« Sorgfältig wischt sie die Schnürsenkel trocken. »Ich lasse auch Ihren Wagen untersuchen. Wir müssen herauskriegen, ob Sie letzte Nacht am Tatort waren.«
    »Welchem Tatort?« Er wischt sich über den Mund.
    »Wenn Sie es angeblich nicht wissen , erzählen es uns vielleicht die Reifenspuren Ihres Aston Martin.« Sie gibt ihm ein frisches Taschentuch.
    Rosy verrät nicht, dass auf dem Parkplatz von Sutherly keine ungewöhnlichen Reifenspuren gefunden wurden. Sie verrät auch nicht, dass ich vor ein paar Monaten eine Lage Rollsplit auf dem Platz habe aufbringen lassen. Die Schlaglöcher waren eine Zumutung für jeden Besucher. Der feine Split müsste sich im Profil eines Reifens aufspüren lassen.
    »Bin ich festgenommen?« Mit Ralphs Hilfe kommt Ogilvy hoch.
    »Ich stelle – mit Ihrer Hilfe – lediglich Spuren sicher.« Rosy lässt das Taschentuch in einen Mülleimer fallen. »Sind Sie damit einverstanden?«
    »Wenn Sie mich danach schlafen lassen.«
    »Es dauert nicht lange. Sie können bald schlafen.«
    Ralph hält Ogilvys Jacke bereit. Im Hintergrund spricht ein Officer ins Funkgerät.

D ie Wolken verziehen sich nach Nordosten. Die Sonne blinkt hervor, verschwindet, taucht wieder auf und lässt Millionen Wassertropfen auf den Blüten und Blättern funkeln. Nach dem Regen wirken die Pflanzen wie neu erwacht. Ich habe eine Plastiktüte über die feuchte Holzbank gebreitet, sitze still und lasse das Schauspiel auf mich wirken. Über Sprocklards Fall leuchtet es blau, bald wird sich die Sonne endgültig durchsetzen.
    Im Lorbeer war ich nicht. Ich brauche Zeit, will überlegen. Ich könnte eine Nährlösung ansetzen, die den Sträuchern von der Wurzel her Kraft gibt. Ich könnte die Blätter mit heißem Wasser abspritzen, einige Läuse würden bestimmt fortgespült werden. Ich könnte Leimringe an den Stämmen anbringen, die den Schädling hindern hochzuklettern. Es gibt viele Methoden, eine Pflanze zu retten, die meisten kann ich aufzählen, ohne irgendwo nachschlagen zu müssen. Keine Mühe würde ich scheuen, hätte ich die Zuversicht, dass der Versuch fruchtet. Aber mein Lorbeergarten ist bereits am Absterben. Die Pest ist zu weit fortgeschritten. Als letzte und traurigste Lösung könnte ich dem Parasiten die Nahrung entziehen. Wo kein Lorbeer

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