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Der Killer im Lorbeer

Der Killer im Lorbeer

Titel: Der Killer im Lorbeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Escroyne
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eher Detailbeobachtungen. Zum Beispiel, dass Miss Perry regelmäßig die Hyazinthe am Fuß der Eisentreppe goss, obwohl das meine Aufgabe ist. Oder ihre Vorliebe für Thunfischsalat. Sie aß ihn zweimal die Woche.«
    »Kennen Sie dieses Auto?«, fragte Ralph, bevor Hobbs zu sehr ins Plaudern geriet. Bei der Inspektion des Aston Martin war der Wagen von allen Seiten abgelichtet worden. Ralph schob dem alten Mann die Fotos zu.
    »Mit Autos bin ich ganz schlecht. Die heutigen Modelle sehen alle irgendwie ähnlich aus. Als Ethel noch lebte, hatten wir einen …«
    »An diesen da erinnern Sie sich bestimmt«, ermunterte Ralph ihn.
    Hobbs beugte sich vor. Eine Sekunde, zwei, eine ganze Weile verging. »Den habe ich gesehen.«
    »Sind Sie sich sicher?«
    »Mit diesem Auto wurde Miss Perry tatsächlich öfter heimgebracht. Das ist allerdings schon eine Weile her.«
    »Wie lange?«
    »Ein paar Monate.«
    »Trotzdem können Sie sich erinnern?«
    »Weil ich den Wagen vor wenigen Tagen wiedersah.« Hobbs hielt eines der Fotos besser ins Licht. »Er hat mich fast überfahren.«
    »Ach.« Ralph hob die Augenbrauen.
    Hobbs rückte sein Stecktuch zurecht. »Sie kennen mein Haus. Es liegt in einer ruhigen Wohngegend. Niemand kommt auf die Idee, durch die Straße zu rasen. Vor ein paar Tagen wollte ich abends noch zum Minimarkt. Mir war der Sauerrahm ausgegangen, und ich kann ohne Sauerrahm keine Bärlauchsuppe kochen.«
    »Sauerrahm.«
    »Ich zog die Sandalen an, weil es ja kein langer Weg sein würde, trat aus dem Haus, sperrte ab und wollte gerade über die Straße, da kam dieser Wagen angeschossen. Ich erschrak dermaßen, dass ich mitten auf der Fahrbahn stehen blieb. Der Fahrer bremste und hielt nur wenige Inches vor mir.«
    »Haben Sie ihn erkannt?«
    »Er hatte die Scheinwerfer an, ich war geblendet.«
    »Sie haben nicht gesehen, wer im Auto saß?«
    »Tut mir leid.«
    »Handelte es sich bestimmt um denselben Wagen? Nehmen Sie sich Zeit, Sir.«
    »Da besteht kein Zweifel. Es ist ein sehr auffälliges Modell.«
    »Und dann?«
    »Nichts weiter. Ich … Vielleicht habe ich ihm einen Vogel gezeigt, jedenfalls ging ich weiter und erreichte die andere Straßenseite. Hinter mir fuhr er in diesem unmöglichen Tempo weiter.«
    »Sie haben nicht zufällig einen Blick auf das Kennzeichen geworfen?«
    »Diese verdammten Raser. Könnt ihr solchen Typen nicht den Führerschein entziehen?«
    »Das wäre wünschenswert.« Ralph tippte auf eine Fotografie. »Wann war das, Mr Hobbs? Welcher Tag, welche Uhrzeit?«
    »Kurz vor acht Uhr muss es gewesen sein, weil um acht der Minimarkt zumacht. Und der Tag? Schwer zu sagen.«
    »Versuchen Sie sich zu erinnern, wann Sie die Bärlauchsuppe gekocht haben.«
    »Dienstag.« Hobbs nickte, zufrieden über sein gutes Gedächtnis. »Im Minimarkt dachte ich nämlich noch, heute ist Dienstag, da kann ich die neue SMART kaufen. Das ist mein Lieblingsmagazin. Ich lese es wöchentlich.«
    Langsam hob Ralph den Kopf. »Mr Hobbs, wenn das am Dienstag war, hätten Sie den Aston Martin ja an dem Abend gesehen, als Miss Perry starb.«
    Es war still im Konferenzraum. »Stimmt. Es war dieser Abend«, antwortet Hobbs überrascht. »Ja, ja, Dienstag habe ich Suppe gekocht. Und Mittwoch habe ich noch einmal davon gegessen.«
    »Kein Irrtum möglich?«
    »Absolut nicht, Sergeant.«
    »Danke, Mr Hobbs. Das ist eine wichtige Information für uns.« Während Ralph zur Tür ging, nahm er sein Telefon.
    »Unangenehme Sache, so eine Darmspiegelung«, sagte Hobbs in seinem Rücken.
    »Das kann ich mir vorstellen.« Ralph gab Rosys Nummer ein.
    »Ich bin mir sicher, dass der Doktor nichts finden wird, aber man weiß ja nie.«
    »Vorsorge ist wichtig.« Ralphs Finger schwebte über der grünen Taste. Ein leiser Zweifel meldete sich. »Sagen Sie mal, Mr Hobbs, vor Ihrem Haus spielen sich in letzter Zeit ja die tollsten Sachen ab. Ein Sportwagen fährt Sie fast nieder, Mrs Lancaster parkt gegenüber, und in derselben Nacht wird Miss Perry umgebracht. Sind Sie sich sicher, all das ist wirklich am gleichen Abend passiert?«
    Ein Anflug von Röte überzog Hobbs’ Gesicht. »Glauben Sie, ich denke mir das alles aus?«
    »Natürlich nicht, Sir. Danke für Ihre Zeit.«
    Hobbs verließ das Kommissariat und trabte entlang der hässlichen Wiese zur Bushaltestelle. Ralph gab die Neuigkeit an Rosy weiter.
    »In zehn Minuten bin ich da.« Sie packte das Heft und die Zeichnung ein, verließ den Garten und lief zum Volvo.
    »Kommt es manchmal

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