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Der Killer wartet

Der Killer wartet

Titel: Der Killer wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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und etwas ratlosen Eindruck. Zweimal setzte er zu einer Erwiderung an, dann sagte er schließlich: "Ich bring jetzt den Wagen in die Werkstatt!"
    Eigentlich kannte er sie gut genug, um zu wissen, daß er die Sache so nicht abtun konnte! Nicht bei Carola!
    Sie faßte ihn am Oberarm.
    "So kommst du mir nicht davon! Du erklärst mir das jetzt erst mal!"
    Martin Feller zuckte die Achseln.
    "Was soll's da zu erklären geben?"
    "Kennst du den Kerl auf dem Motorrad?"
    Er hob die Augenbrauen. Und seine Antwort kam um den Bruchteil einer Sekunde zu spät, um noch überzeugend wirken zu können.
    "Wie kommst du denn darauf?" meinte Martin Feller schwach.
    Carola fuhr sich mit der rechten durch das dichte Haar.
    "Na, irgendeinen Grund muß es doch haben, daß du ihn nicht anzeigen willst!" war ihr messerscharfer Schluß.
    "Ich hab doch die Nummer gar nicht!"
    "Er hatte keine Nummer."
    "Was?"
    "Wie gesagt, ich stand am Küchenfenster und hab's genau gesehen."
    Feller atmete tief durch.
    "Na, siehst du!"
    "Quatsch!" meinte Carola entschieden und äffte ihren Mann dann nach: "Na, siehst du!"
    "Ich meine ja nur, daß die Polizei dann wohl kaum eine Chance hat, den Kerl zu fassen."
    Carola runzelte die Stirn.
    "Wieso DEN KERL?"
    "Häh?"
    Als Carola das Gesicht ihres Mannes sah, dachte sie unwillkürlich an einen Schuljungen, den man dabei erwischt hatte, wie er seine Hausaufgaben abschrieb.
    Carola sagte schließlich: "Na, ich konnte unter der Motorradkluft mit dem Helm und so weiter nicht zweifelsfrei sehen, ob das nun ein Männlein oder Weiblein war. Kennst du IHN vielleicht doch?"
    Er wurde jetzt gereizt, was sie nur noch mehr in der Auffassung bestätigte, daß hier etwas nicht stimmte.
    "Sag mal, was soll das hier?" meinte er. "Wird das ein Detektivspiel oder was?"
    "Irgend etwas verheimlichst du mir."
    "Ach, Unsinn."
    "Hat es vielleicht etwas mit den Anrufen zu tun?
    Die, bei denen sich keiner meldet?"
    "Ach, Quatsch!"
    "Ich hab das Gefühl, wir müssen miteinander reden, Martin!"
    meinte sie.
    Martin Feller nickte zögernd.
    "Gut, aber nicht jetzt."
    "Und wann dann?"
    "Nachher. In Ruhe."
    Sie verdrehte die Augen.
    "Ach ja, das mußte ja kommen! Nachher!"
    "Schatz..."
    "Du weichst mir aus, Martin! Und ich frage mich, warum!
    Jeder von uns kennt den anderen wie seine Westentasche. Wir hatten nie Geheimnisse voreinander und jetzt..."
    Sie sprach nicht weiter, und er nahm die willkommene Gelegenheit wahr, das Gespräch erst einmal zu beenden.
    "Ich bring jetzt erstmal den Wagen in die Werkstatt und hol mir einen Kasten Bier", sagte er tonlos, während er sich bereits halb zum Gehen gewandt hatte.
    Carola machte indessen einen letzten Versuch.
    "Soll ich nicht doch die Polizei..."
    Aber ihr Mann schüttelte energisch den Kopf.
    "Keine Polizei, hörst du?" wies er sie sehr eindringlich an. "Ich erklär's dir ja. Aber nicht jetzt."
    Carola seufzte.
    "Du verlangst eine ganze Menge!"
    "Versprichst du mir, daß du den Hörer auf der Gabel läßt?"
    Carola überlegte einen Moment lang.
    Dann sagte sie: "Okay."
    Aber sie sah ihn dabei nicht an.
    *
    Feller fuhr den Wagen direkt in die Werkstatthalle seiner Firma, bremste ziemlich abrupt, zog den Schlüssel ab und stieg aus.
    Charly Wallmeier näherte sich mit gerunzelter Stirn. Er hatte einen Lappen in den Fingern, mit dem er sich gerade die Hände abwischte.
    "Hey, Chef, schon wieder zurück?" meinte er auf seine leutseelige Art, für die sein Chef im Moment allerdings wenig Sinn zu haben schien.
    "Ja", knirschte Martin Feller.
    "Ich dachte, du wolltest für heute Schluß machen."
    Feller ging auf Charly zu und reichte ihm den Schlüssel.
    Dann sagte er: "Mach den Wagen wieder fertig, ja?"
    "Heute noch?"
    "Ja, heute noch!"
    Charly deutete auf den Wagen mit seiner zerstörten Frontscheibe und fragte dann: "Wat haste denn mit dem gemacht?"
    "Hör zu: Laß die Fragerei und mach ihn einfach fertig, ja?"
    "Ja, ja..."
    "Ich nehme inzwischen den Passat mit nach Hause."
    Martin Feller drehte sich um und ging, ohne noch ein Wort zu sagen.
    "Meine Güte, hat der eine Laune heute!" murmelte Charly unterdessen vor sich hin.
    "Ey, was ist denn mit dem hier?" war die Stimme von Jürgen Rieke, dem Azubi zu hören, der einige Augenblicke lang mit offenem Mund auf den Wagen gestarrt hatte. "Hat der Chef auf seinen Wagen geschossen?"
    "Quatsch!" knurrte Charly.
    "Ja, guck dir das doch mal an! Dieses Loch hier!"
    Charly hörte, wie sein Chef mit dem Passat davonfuhr und versuchte verzweifelt, sich einen

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