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Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Titel: Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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den Bauern, die das Wild zerlegten und das Fleisch trockneten. Die Krieger, die von dem langen Ausflug zerkratzt und verschmutzt waren, badeten im kalten Wasser eines nahen Tümpels, während die Mägde sich beeilten, ein Festmahl herz u richten. Als dann am Abend alle gegessen hatten, win k te König Bojord Marcus zu sich.
    „Das Geschenk des römischen Volkes hat uns alle hier sehr erfreut. Du wirst dich gewu n dert haben, dass wir solange ausgeblieben sind und dabei mit so geringer Beute zurückkamen. Jedoch verwendeten wir einen Grossteil der Zeit darauf, einen Hort an einem gehe i men Platz aufzusuchen um Rom und seinem König eine angemessene Gegengabe machen zu können.“
    Er winkte zwei Kriegern, die aus dem Hintergrund des Saales eine schwere Last heranschleppten. Eh r furcht s voll pflanzten sie einen riesigen Kessel vor dem König auf. Der Topf, der aus schwerer Bronze gefertigt war, fasste mindestens zwei Amphoren an Inhalt und war in den Augen von Marcus von einer ungelenken Gro b schlächtigkeit, die ihm geradezu grotesk erschien. G e rade noch gelang es ihm seine Gesichtszüge von fa s sungslosem Entsetzen in fa s sungslose Bewunderung zu ändern, als der König fortfuhr:
    „Dieser Kessel diente unseren Ahnen seit uralter Zeit zu ihren Riten, weise Frauen lasen da r aus die Zukunft unseres Volkes. Nach dem Ratschlag der Priester wo l len wir dieses Gefäß dem großen König von Rom zum Geschenk zu machen. Wenn er auch die Rituale nicht kennt, die nötig sind um die Kräfte des Kessels zu w e cken, so wird er doch seine Macht erahnen können.“
    Marcus stammelte überschwänglichen Dank.
    „Der König...“ - welcher König denn überhaupt?, dachte er und fuhr dann aber rasch fort:  „Der K ö nig von Rom wird daran deinen edlen Sinn und deine Fre i giebigkeit erkennen und dir ewige Freundschaft bewa h ren.“
    Mehr fiel ihm auf die Schnelle nicht ein - er war ve r zweifelt. Wegen seines albernen Einfalls als Bo t schafter aufzutreten hatte er nun statt eines Verm ö gens an Bernstein einen ekligen, alten, klotzigen Kessel, der schwer war wie ein Granitblock. Er verfluchte seine Eitelkeit, die ihn dazu verleitet ha t te vor dem prächtig ausstaffierten Hirst derartig anzugeben. Dieser Feh l schlag war wohl die Strafe, die die Götter sich für ihn ausgedacht hatten.
    Da hörte er den König erneut sprechen, und was er sagte, klang wie der Gesang der Musen in Marcus’ O h ren,
    „Du, als der unerschrockene Botschafter, sollst selbst nennen, was du als Belohnung für deine weite Reise wünschst.“ Marcus verneigte sich tief, um seine Genu g tuung zu verbergen. Er wäh l te ein kle i nes, kunstvolles Zögern bevor er seinen Herzen s wunsch im Tone grö ß ter Beiläufi g keit aussprach: “Eure Freundschaft und Anerkennung sind genug Lohn für mich und das prachtvolle Geschenk ehrt nicht nur den König, so n dern auch seinen Botscha f ter. Aber ich h a be mich an das Räucherwerk g e wöhnt, das in den vergangenen Tagen hier ve r brannt wurde und würde gerne etwas davon mi t nehmen. Der Duft wird mich in Rom an die Zeit erinnern, die ich hier am Hofe verbringen durfte.“
    Ein erstauntes Raunen ging durch die ganze Gru p pe. Der König gebot Schweigen.
    „Die Bescheidenheit deines Wunsches zeigt mir den aufrechten Mann. Wir wollen deine Bitte erfü l len, j e doch wird es einige Zeit dauern, da nur ein geringer Vorrat angelegt wurde. Ich we r de dafür sorgen, dass mehr Steine gesammelt werden.“
    Marcus verneigte sich noch einmal und wollte sich auf seinen Platz zurückziehen. Da bat ihn Hirst zum Au s klang des feierlichen Abends doch eine der wundervo l len Geschichten zu erzä h len, die er die vergangenen Tage von ihm gehört hatte. Ein Ra u nen des Beifalls ging durch die Versammlung, und Marcus begann eine seiner bewährten Herkuless a gen. Vor Freude erzählte er schwungvoll und schmückte die Geschichte mit b e sonders vielen D e tails aus. Seine Sprachkenntnisse w a ren inzwischen so gut, dass er sogar versuchte ab und zu Worte mit gle i chem Anfangbuchstaben in einem Satz zu ve r wenden. Eine sprachliche Spielerei, an der der schlichte Sinn dieser wenig kultivierten Menschen eine besondere Freude zu haben schien. Der Beifall zeigte ihm, dass seine Darbietung gefallen hatte, und so stimmte er noch ein Lied an, das die Krieger des K ö nigs nach der fünften Wiederholung mitz u singen ve r suchten. Der Abend klang in allgemeiner Harmonie aus.
    In der nächsten Zeit wurde jeden Morgen

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