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Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Titel: Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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dass du mir regelmäßig B e richt über deine Unternehmungen gibst, d a mit ich mir nicht aufgrund der Erzählungen anderer Leute ein falsches Bild von dir und deinem Lebenswandel machen muss.“
    Nicht schlecht, dachte Lucius, sie ist nicht nur neugi e rig, sondern auch noch raffiniert.
    „Meine Sklavin soll dir ein paar Denare aushänd i gen, mit dem du dir eine neue Toga anscha f fen kannst, auf dieser ist ja noch der ganze Staub von dem Baldachin.“
    Von diesem Tag an fanden auf dem Prunkbett der L y dia regelmäßige Beichten um die Mi t tagszeit statt, die sie für das zurückgezogene Leben an der Seite ihres ältlichen Gatten ein wenig entschädi g ten. Lucius mac h te bald die Beobachtung, dass sie umso freigiebiger wurde, je loser seine Geschichten waren. Auf diese Art war er mit Geld stets ausre i chend versorgt und lebte sein strapaziöses Leben, das sich zwischen seinen St u dien am Morgen, den Nachmitt a gen auf dem Marsfeld und den Freuden und Festen der Abende abspielte. Seine robuste Natur kam mit wenig Schlaf aus, und wenn er doch einmal über die Stränge geschlagen hatte, kon n te er einen Tag durchschlafen und war für die nächsten Wochen wiederhergestellt.
     
    Das einzige, was ihm Kummer bereitete, war die Tats a che, dass sein Vater nur einen Teil seines L e bens kan n te und er in ständiger Unruhe lebte, dass er die ganze Wahrheit erfahren könnte. Er wusste genau, dass sein Vater ihm zwar alle nächtlichen Eskapaden als Jugen d sünden durchgehen lassen würde, dass er aber in Bezug auf die Wahl seiner Freunde keinen Spaß verstehen würde. Was in den Augen seines Vaters und der röm i schen Bürger nur Abschaum war, war für ihn der int e ressanteste und abwechslungsreichste Umgang. Die Gleichal t rigen seiner Umgebung langweilten ihn zu Tode mit i h rem ewigen Gieren nach Erfolg und Ä m tern. Ihr Strebertum begann fast schon in den Windeln und steigerte sich zum einzig beherrschenden Geda n ken nach Macht und vor allem nach Geld. Nicht, das er selbst nicht für diese Verlockungen empfänglich gew e sen wäre, aber er war sich sicher, dass es noch andere Wege als Verpflichtungen und Abhängigke i ten geben musste. Er wollte sich die Seele und den Verstand frei und offen halten, um dann zugreifen zu können, wenn Fortuna ihm zulächelte. Bis dahin fühlte er sich frei zu tun, was ihm beliebte, und er hielt es für sein Recht, die eing e treten Bahnen zu verlassen und die Vorurteile seiner Klasse über den Haufen zu werfen. Sein Vater jedoch würde das nicht verstehen. Der lebte in seinen alten Vorste l lungen und konnte das Glück seines So h nes nur in einer traditionellen Laufbahn sehen. Ein Bruch war vorherse h bar, wenn ihm jemals die Augen für das Doppelleben seines Sohnes geöffnet würden. Und es dauerte nicht mehr lange, bis es soweit war.
     
    An jenem Abend trafen Lucius und eine Schauspi e le r truppe ziemlich früh in ihrem bevorzugten Bo r dell ein. Es fanden gerade an mehreren Nachmitt a gen in Folge Aufführungen der Furore machenden Tragödie Iliona statt, doch an diesem Tag hatte ein gleichzeitig stattfi n dender Gl a diatorenkampf das Publikum in Scharen aus dem Theater gelockt. Alle wussten ja, dass es am näch s ten Tag wieder eine Theatervorstellung gab, während der Kampf kein zweites Mal stattfinden würde, zumi n dest nicht in derselben Besetzung. So wurde die Trag ö die ma n gels Int e ressenten in der Pause abgebrochen und die Schauspieler trollten sich gekränkt.
    „Die Römer werden immer Hinterwäldler bleiben,“ beklagte sich Fufius, der Stern der Gruppe, der sich als geborener Grieche ohnehin kulturell überlegen fühlte.
    „Ach, was soll’s,“ beschwichtigte ein anderer, „wir h a ben immerhin die ganze Gage beko m men. Lass uns nach Hause gehen.“
    „Nach Hause?“, empörte sich Lucius, der die Gruppe seit einiger Zeit zu seinem engeren Freu n deskreis zählte und häufig hinter der Bühne ihre Aufführungen ve r folgte.
    „Wieso nach Hause? Seid ihr alte Weiber? Lasst uns doch noch ausgehen. Ein wenig Wein und ein Spie l chen werden euch wieder aufrichten.“
    „Wein? Würfel? Ich brauche schon ein wenig mehr Zuspruch, wenn ich heute wieder bessere Sti m mung haben soll. Lass uns doch in das neue Fre u denhaus gehen. Es soll da einiges geboten sein,“ entgegnete F u fius, immer noch leicht gekränkt. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen, und so fielen die ju n gen Le u te am frühen Abend in das neue Lokal ein. Unter gr o ßem Hallo

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