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Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Titel: Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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Legitimität zu geben. Ich warne dich, das Spiel, das du vorhast ist gefährlich. Ich bin nicht mehr nur dein alter Konkurrent, sondern vielmehr gewählter Konsul des römischen Reiches.“
    Marius lächelte unverbindlich.
    „Vielleicht solltest du dich wirklich erst einmal waschen, du siehst schrecklich aus.“
    Er klatschte in die Hände. Ein Sklave erschien, um Luc i us in ein kleines Bad neben der Küche zu führen.
     
    Agnar hatte keine Zeit verloren und war kurz nach seiner Besucherin aufgebrochen, um das Haus zu suchen, das sie ihm genannt hatte. Während er den Weg zum The r menbezirk einschlug, belebten sich die Straßen allmä h lich. Die Geschäfte und Gas t städten blieben geschlossen, aber viele Aufständische, die auf der Straße die Nacht verbracht hatten, wurden durch die morgendl i che Kühle und Feuchtigkeit geweckt und b e gannen sich den Schlaf aus den au s gekühlten Körpern zu schütteln. Der eine oder andere Veteran bemerkte den Barbaren und rief ihm Schimpfworte hinterher. Agnar beeilte sich weite r zukommen. Als er endlich an der Gasse zur Goldmünze angelangt war, sah er, dass auch hier Männer die Nacht auf der Straße verbracht ha t ten. Er wagte nicht, sich das Haus lange anzusehen, um niemanden auf sich aufmer k sam zu machen, so n dern versuchte nur, sich kurz ein Bild von der Lage und der Umgebung zu m a chen. Wenn es stimmte, dass Sulla hier gefangen geha l ten wurde, so würde eine Befreiung au s gesprochen schwierig sein. Das Haus war nur von einer Seite aus zugänglich, und selbst hier gab es nur eine schwere Eingangstür, die auf die schmale Sackgasse hinau s ging. Ein erfahrener Feldherr musste die Villa au s gewählt haben, denn sie war mit einer Handvoll Männer zu bewachen und zu verteidigen. Es gab keine Möglichkeit, sich hier gewal t sam Zutritt zu verschaffen. Die Wachen waren alle frisch und ausgeruht. E r ste Rufe klangen zu ihm herüber.
    „He! Du da! Scher dich weg!“
    „Was hast du hier verloren? Zum Teufel mit dir du G e spenst!“
    „Los hau ab, oder wir machen dich einen Kopf kürzer!“
    Agnar beeilte sich zu verschwinden. Er würde bis in die frühen Morgenstunden des nächsten Tages warten mü s sen, um sich nicht einer Schar von alten Kämpfern ste l len zu müssen. Eine kurze und übe r raschende Aktion war die einzige Möglichkeit, von der er sich Erfolg ve r sprechen konnte. Außerdem würde er ein Pferd bra u chen, andernfalls würden sie von ihren Verfolgern an der nächsten besten Straßenecke abgefangen und zurückg e trieben oder getötet werden.
    Agnar hastete nach Hause und kramte alles Bargeld z u sammen, dessen er habhaft we r den konnte. Am Ende war er verblüfft, welche Summen in seinem Haushalt offen heruml a gen und fragte sich, woher sie wohl kamen. Auf dem Marsfeld erstand er dann einen Gaul, der zwar offensichtlich keinerlei Sch u lung besaß, aber dafür einen ausdauernden und kräftigen Eindruck machte. Eine We i le führte A g nar das Tier auf dem Feld herum, bevor er sich einen Ruck gab und sich zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder auf den Rücken eines Pferdes schwang. Das römische Zaumzeug empfand er zwar als ung e wöhnlich und eher hinderlich, aber er war sich s i cher, dass es gehen würde. Er ritt einige Runden, um sich an das Pferd zu gewöhnen, und versprach dem Stallbu r schen, der das Geschäft mit ihm abgeschlossen hatte, am Abend wiederzuko m men, um den Gaul abzuholen. Der Stallbu r sche lächelte verständnisvoll.
    „Du willst dich in der Nacht verdrücken. Dir wird wohl der Boden hier zu heiß?“
    Agnar verzichtete auf eine konkrete Antwort und b e gnügte sich damit, die Augen zu verdrehen, was der Bu r sche als Eingeständnis werten konnte oder auch nicht.
    Am Nachmittag versuchte er noch einmal L u cius mit seinen Gedanken zu erreichen, doch schaffte er es auch diesmal nicht, eine Verbindung aufzunehmen. Irgende t was musste den Geist seines Mitspielers vollständig b e schäftigen, so dass er keine Lücke fand, durch die er hä t te eindringen können.
    Es war riskant, allzu lang zu bohren und z u viel Kraft auf diese vergeblichen Versuche zu verschwenden, Kraft, die ihm heute Nacht bei der eigentlichen Befreiung fehlen würde. Um sich zu beruhigen, beschloss er, noch einmal durch die Straßen zu streifen. Die Aufständischen hatten o f fensichtlich Order, sich ruhig zu verhalten, denn sie ließen die normalen Bürger ihren Geschäften nac h gehen und auch Fuhrwerke durften passieren, so dass das L e ben

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