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Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition)

Titel: Der Kimber 2. Buch: Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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Amt und Würden enthoben wird.“
    „Das ist vollkommen absurd!“
    „Es hat keine Eile. Der Hausmeister wird dir deine Kammer zeigen. Bis zum Morge n grauen bist du unser geehrter Gast, aber dann müssen wir dich leider zurück auf die Straße schicken, sofern du nicht bereit bist, uns e re mehr als billigen Forderungen zu u n terstützen.“
    Marius klingelte. Der herbeigerufene Sklave brachte L u cius in eine Kammer, deren winz i ges Fenster sich zur Gasse öffnete. Von draußen klangen Gesprächsfetzen und Gelächter der Aufständischen herein, die sich immer noch vor dem Haus herumtrieben. L u cius ließ sich auf eine Pritsche fallen, die das einzige Möbelstück des Ra u mes war. Die Dr o hung war eindeutig gewesen. Wenn er das Spiel der beiden nicht mitspielen würde, würden sie ihn am nächsten Morgen den Schlägern dort draußen ausliefern. Diese waren wahrscheinlich seit langem g e nauestens instruiert und würden nicht zögern, ihn schnell und spektakulär umzubringen. Er würde niemals gerächt werden, denn ni e mand würde seine Mörder anzeigen. ‚Während der Unruhen von Aufständischen in den Str a ßen von Rom getötet’ – fe r tig. Das würde sein Ende sein, wenn er sich den be i den entgegenstellte. Verzweifelt drückte er seine Stirn gegen die kalte Mauer. Nachdenken war überflüssig, hier gab es keinen Ausweg. Er war se i nen Feinden vollständig ausgeliefert. Plötzlich musste er in all seiner Verzweiflung lachen. Was hatte er auch a n deres erwarten können als diesen totalen Misserfolg se i ner Konsulatszeit? Immerhin würde er in wenigen Tagen wieder einmal einen runden Gebur t stag feiern. Wie hatte er das nur vergessen können? Nie hatte er Glück mit seinen Jubiläen. Nun, er würde versuchen müssen, w e nigstens seine Haut zu retten. Wenn er erst wieder auf freiem Fuß und in Sicherheit wäre, könnte man ja weite r sehen. Plötzlich überfiel ihn eine bleierne Müdigkeit. Sein Entschluss war gefallen, und jetzt ve r ließen ihn seine letzten Kräfte. Er schleppte sich auf die Pritsche und fiel in ohnmachtähnlichen Schlaf.
    Einige Stunden später dämmerte der Morgen herauf. Ein Sklave weckte Lucius. Ohne ihm die Möglichkeit zug e ben sich zu waschen oder seine Kleider zu wechseln, führte er ihn erneut in das A r beitszimmer. Auf dem Tisch waren mehrere Schriftstücke ausgebreitet.
    „Ich hoffe, du bist ausgeruht und bei vollem Ve r stand,“ ließ sich Marius vernehmen. „Jetzt fällt die Entscheidung über dein weiteres Schicksal. Wenn du vernünftig bist, werden wir dafür sorgen, dass du in Sicherheit bist.“
    Lucius trat einen Schritt näher und griff nach den D o kumenten. Er überflog den Inhalt, der ihm im Wesentl i chen bekannt war. Alle Forderungen des Sulpicius bezü g lich der Neubürger, der Verbannten und der Aufl a gen für den Senat würden von ihm, Kraft seines Amtes als gewählter Konsul des römischen Volkes, zu Gesetze s kraft erhoben. Pompeius Rufus, der die Stadt verla s sen hätte, wäre aufgrund seiner feigen Flucht, die als Einge s tändnis seiner unlauteren Gesinnung zu gelten habe, aus seinem Amt enthoben. Lucius schüttelte den Kopf über so viel Dreistigkeit. Fragend blickte er seine beiden Ko n trahenten an.
    „Was habe ich zu erwarten, wenn ich diesen Dreck u n terschreibe?“
    „Persönliche Sicherheit und deine Bestät i gung im Amt als Konsul bis zum Ende deiner Amtszeit. Wenn du nicht unterschreiben willst, verlass bitte das Haus.“
    Lucius griff sich eine Feder und unterschrieb. Sulpicius beeilte sich, das Dokument an sich zu nehmen. Lucius atmete durch. „Wenn du bitte jetzt deine Wachhunde vor der Tür zurückpfeifen und mir eine Eskorte zuteilen würdest. Ich möchte nach Hause und mich umziehen.“
    „Frisch machen kannst du dich hier auch. Leider kann ich aber jetzt noch nicht für deine Sicherheit garantieren, wenn du das Haus verlässt, so Leid es mir tut.“
    „Soll das heißen, dass du mich weiter hier festhalten willst? Unsere Absprache lautete anders.“
    „Wieso? Alles was abgemacht wurde, wird eingeha l ten. Du bleibst Konsul. Du musst nicht auf die Straße und dich den M a rodeuren stellen, sondern du kannst hier weiterhin die Sicherheit meines Hauses in Anspruch nehmen. Vielleicht ergibt sich ja auch noch die eine oder andere Gelegenheit deinen guten Willen zu beweisen.“
    „Das soll wohl heißen, dass du mich hier festhalten willst, um deinen Beschlüssen durch meine Unte r schrift auch weiterhin den Anschein von

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