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Der Kinderdieb

Titel: Der Kinderdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brom
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nicht schaden.«
    Die Männer lachten.
    Ein fünfter Mann kam aus südlicher Richtung aus dem Wald und trat hinzu. Er war kleiner als die anderen, doch er hatte dicke, muskulöse Arme und einen dunklen, struppigen Bart. Im Gegensatz zu den anderen trug er einen Helm mit weißem Federkamm. »Kein Glück im Süden«, erklärte er. »Ich bin es leid, diese Bälger zu jagen. Wir verschwenden unsere Kraft, sage ich euch. Sie geben ohnehin schreckliche Bedienstete ab. Man kann sie auspeitschen, bis einem der Arm abfällt, und kriegt die Wildheit doch nicht aus ihnen rausgeprügelt. Wenn der Baron auch die Restlichen will, soll er selbst in den Wald gehen und sie aufstöbern.«
    Die anderen Männer nickten.
    »Aye, Herr, die verstecken sich wie die Ratten in Löchern und unter Steinen. Man könnte sie einen Monat lang suchen und würde trotzdem nicht alle finden.«
    »Ehrlich gesagt wird der Winter sich ohnehin die Übrigen holen.«
    »Wo ist der Baron mit seiner Wache, Herr?«, fragte der zahnlose Mann. »Wo sind die schon wieder hin?«
    »Sie kommen bald wieder«, erwiderte der Bärtige. »Die Späher haben noch ein Heidendorf in den Hügeln entdeckt. Eigentlich nur ein paar Hütten. Der Baron ist mit der Wache hin. Sie wollen ein bisschen bekehren.«
    Alle lachten.
    »Wie wäre es mit ein bisschen Spaß, solange wir warten, Herr?«, fragte der kahle Soldat und schob das hochgewachsene Mädchen vor.
    Der bärtige Mann musterte das Mädchen von oben bis unten und nickte. Er nahm seinen Helm und die Handschuhe ab und ließ sie zu Boden fallen. Dann berührte er ihre Wange leicht mit dem Finger, griff ihr ins lange kastanienbraune Haar und riss ihr den Kopf zurück. Peter konnte ihr Gesicht nun gut erkennen. Ihre Augen waren hellgrün und voller Angst, und sie hatte einen breiten Mund und volle Lippen.
    »Kleines Hexenkind.« Der Bärtige ließ ihr eine Hand über den Hals gleiten und presste sie auf ihre Schulter. »Trinkst du Blut und tanzt um deinen gehörnten Gott herum? Das tust du doch, oder?«
    Das Mädchen sagte nichts.
    Seine Hand wanderte an ihrer Hüfte entlang und ihr Bein hinab. Er drückte ihren Schenkel. »Ich wette, du kriechst auf Händen und Knien vor ihm herum, nackt und grunzend wie ein Schwein. Dann streckst du den Tieren deinen nackten Arsch hin, nicht wahr?« Er schüttelte sie. »Nicht wahr?«
    Die Soldaten kicherten höhnisch, und der zahnlose Mann befingerte seine Lippen.
    Der Bärtige grinste abfällig, schob ihr die Hand unters Kleid und drückte sie fest zwischen ihre Beine.
    Das Mädchen stieß einen Schrei aus und schlug nach ihm. Ihre Fingernägel hinterließen Striemen auf seinem Gesicht. Der Mann ließ ihre Haare los und wollte ihr Handgelenk packen. Sie riss sich los und rannte Richtung Wald.
    Peter sprang auf, die Hände fest um den Speer geschlossen.
Dämonen
, dachte er,
die Menschlinge sind allesamt Dämonen
.
    Der Zahnlose setzte dem Mädchen nach, erwischte es an den Haaren, riss es herum und schleuderte es in den Dreck. Zwei weitere stürzten sich auf sie und drückten ihr die Arme zu Boden.
    Der Bärtige berührte sein Gesicht, betrachtete das Blut an seinen Fingern und fauchte: »Du kleine Fotze.« Lässig ging er zu dem Mädchen, das seine Männer zu Boden drückten, löste seinen Gürtel und ließ die Hose herunter. Er kniete sich zwischen die Beine des Mädchens und schob ihm das Kleid über die Hüften hoch.
    Peter huschte aus seinem Versteck und schlich sich geduckt an die Männer heran, das Messer in der einen, den Speer in der anderen Hand.
    Das Mädchen spuckte den Bärtigen an und versuchte, ihn mit Tritten abzuwehren. Er schlug ihr zweimal ins Gesicht, sodass ihre Lippe aufplatzte, und versetzte ihr dann einen festen Hieb in den Magen. Sie stieß ein ersticktes Keuchen aus und hörte auf zu treten.
    »Jetzt bist du nicht mehr so wild, was?«, sagte er. »Also, zwei Humpen Met für denjenigen, der sie am lautesten zum Quieken bringt. Wer ist dabei?«
    Alle grinsten und grunzten.
    Peter hob seinen Speer, schätzte die Entfernung ab und machte sich wurfbereit, doch dann bemerkte er eine Gestalt, die auseinem der Häuser gerannt kam und direkt auf die Soldaten zuhielt.
    Es war einer der Heidenjungen. Er konnte kaum älter als zwölf sein, und er hielt einen Speer auf Hüfthöhe und rannte mit Höchsttempo auf die Männer zu. Die Augen des Jungen waren weit aufgerissen, und Peter sah, dass er entsetzliche Angst hatte. Trotzdem rannte er auf die Männer zu.
    Da entdeckte der

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