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Der Kinderfänger: Kriminalroman (German Edition)

Der Kinderfänger: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Kinderfänger: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Harvey
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Frühstück und Mittagessen füllen sollte, »ist auch nicht so wichtig. Viel wichtiger ist die Information, richtig?«
    Lynn nickte. »Ich habe die Schulbehörde angerufen und nachgefragt. Die haben sich vielleicht angestellt. Als ginge es um Staatsgeheimnisse, aber am Ende habe ich bekommen, was ich wollte: Joan Shepperd war den größten Teil des Sommertrimesters an Gloria Summers’ Schule. Als Aushilfe. Glorias reguläre Lehrerin hatte sich beim Bergsteigenin Derbyshire das Bein gleich doppelt und dreifach gebrochen.«
    »Und Joan Shepperd ist für sie eingesprungen?«
    »Ja, sie hatte zwei Jahre zuvor schon mal an der Schule unterrichtet. Die haben sich dort gefreut, als sie wiederkam. Erfahren und zuverlässig.«
    »Mit einem arbeitslosen Ehemann, der mit Hammer und Nagel umgehen kann.« Resnick warf Lynn einen scharfen Blick zu. »Würde mich interessieren, ob er sie da auch regelmäßig zur Arbeit gefahren und wieder abgeholt hat.«
    »Das kann ich überprüfen.«
    »Tun Sie’s gleich.«
    Resnick folgte Lynn in den Dienstraum. »Kevin«, rief er. »In fünf Minuten unten mit einem Wagen.«
    Zuerst kam niemand an die Tür, obwohl das periodische Wimmern eines Elektromotors ihnen sagte, dass jemand im Haus war. Aber schließlich erschien Stephen Shepperd in einem alten weißen Overall und mit einem Pflaster um den linken Daumen.
    »Ich dachte immer, genau das unterscheide Profis wie Sie von Dilettanten wie mir«, bemerkte Resnick mit einem Nicken zu Shepperds Hand. »Dass sie sich nie mit dem Hammer auf den Daumen hauen.«
    Shepperd blickte von Resnick zu Naylor und von Naylor wieder zu Resnick, ohne etwas zu sagen.
    »Vielleicht sollten Sie noch einmal runterlaufen und nachsehen, ob Sie alles ausgemacht haben«, sagte Resnick. »Und wenn Ihre Frau nicht da ist, wollen Sie ihr vielleicht eine Nachricht hinterlassen.«
    »Verhaften Sie mich?«, fragte Stephen Shepperd.
    »Sollten wir das?«
    Am Außenwinkel von Shepperds Auge begann ein Nerv zu zucken.
    »Wir würden Sie gern mit auf die Dienststelle nehmen«, erklärte Resnick, »damit Sie uns noch ein paar Fragen beantworten.«
    »Warum kann ich das nicht hier tun?«
    »Sie haben doch keine Angst vor uns, Mr Shepperd? Doch hoffentlich nichts auszusetzen an der Art, wie Sie gestern behandelt wurden?«
    »Nein, aber …«
    »Keinen besonderen Grund zur Unruhe wegen unserer Fragen?«
    »Nein, natürlich nicht, aber …«
    »Dann warten wir hier auf Sie.«
    Shepperd zögerte einen Moment zu lange, um noch ablehnen zu können; er ging ins Haus, wollte die Tür hinter sich schließen, aber Naylor hinderte ihn daran.
    »Lassen Sie die Tür ruhig offen, Mr Shepperd. Sie sind ja sicher gleich wieder da.«
    Lynn Kellogg fing Resnick auf der Treppe ab und zog ihn zur Seite, während Naylor Shepperd zum Vernehmungsraum führte. »Er hat sie jeden Tag hingebracht und wieder abgeholt. Absolut zuverlässig. Ihre Kollegen haben Bemerkungen darüber gemacht und sie ein bisschen damit aufgezogen, wie gut sie ihren Mann gedrillt hätte, sagte die Schulleiterin. ›Leih ihn mir doch übers Wochenende mal aus, Joan, ich hätte einiges für ihn zu tun.‹ So in der Art.«
    »Und hat er an der Schule auch einiges getan?«
    »Ja, und er war einfach fantastisch, meinte die Schulleiterin. Hat alles repariert, was es zu reparieren gab. Es ging so weit, dass sie langsam ein schlechtes Gewissen bekam und ihm aus der Schulkasse etwas dafür geben wollte. Aber er hat nicht einen Penny genommen. Ihnen helfen zu können, sei ihm Lohn genug, sagte er.«
    »Aha.« Resnick nickte. »Aber vielleicht dann doch nicht genug.«
    Als er weitergehen wollte, hielt Lynn ihn am Arm fest. »Einmal war da offenbar etwas, Sir. Mrs Shepperd wurde aufgehalten, sie hatte nach dem Unterricht noch ein Elterngespräch. Als die Schulleiterin zufällig durch die Garderobe ging, waren noch drei oder vier Kinder da und Shepperd hat mit ihnen geredet. Es war völlig harmlos, nicht im Geringsten suspekt. Aber sie glaubt, eines der Kinder war Gloria Summers.«
    »Sie glaubt ?«
    »Sie kann sich nicht hundertprozentig genau erinnern.«
    »Hat sie das damals der Polizei erzählt?«
    »Nein, Sir. Ich vermute, es erschien ihr nicht wichtig. Nicht relevant.«
    »Faxen Sie die Zeichnung nach Mablethorpe. An die nächste Dienststelle in der Gegend mit einem Faxgerät. Die sollen jemanden damit zu Mrs Summers schicken. Mal sehen, ob sie sich erinnern kann, ihn in der Nähe der Schule gesehen zu haben, vielleicht sogar im

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